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  • : Blog von Volker Wollny
  • : Hier gibt's jede Menge Informationen über heikle und weniger heikle, aber immer interessante Themen: Jagd, Waffen, Fischen, Selbermachen, Garten, Geld Sparen, Freizeit, Hobby, Kultur und was sonst noch dazu gehört
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  • Publizist und Freier Dozent, von Hause aus Ingenieur sowie gelernter Mechaniker und gelernter Maurer, Querdenker, Naturfreund und -nutzer, technisch interessiert aber auch technikkritisch, glaube nicht alles was mir erzählt wird.
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Andreas Quiring  

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70374 Stuttgart - Bad Cannstatt

Biohof-Gemeinschaft Baum des Lebens

5. September 2009 6 05 /09 /September /2009 20:38

Geiz, die typische Tugend der Schwaben, gilt ja seit einigen Jahren auch im Rest von Deutschland als geil. Daher sind die knitzen Spartechniken diese Stammes heute zu etwas geworden, das jeden interessiert. Ein typisches Beispiel ist der Fabrikverkauf, der in Schwaben schon lange Tradition hat.

Freude am günstigen Einkauf

Eine der größten Freuden, die ein echter Schwabe haben kann, ist es, wenn er etwas "genschtig" also günstig erwerben kann. Dem trägt ein erklecklicher Teil der im fleißigen Schwabenland ansässigen namhaften Firmen schon lange Rechnung. Selbst Nobelmarken, wie Boss in Metzingen etwa, besitzen einen Fabrikverkauf - oder wie es heute so schön heißt, einen "Factory Outlet".

Ich vermute mal, dass es auch früher bereits Fabrikverkäufe in anderen Gegenden Deutschland gegeben hat und sie auch gerne genutzt wurden. Die Schwaben haben wohl lediglich früher als andere einen Kult aus dem günstigen Einkauf direkt beim Hersteller gemacht. Auf jeden Fall ist aber der Factory Outlet heute für alle zum Thema geworden. Stellenweise gibt es sogar richtige Zentren, wo in einem Laden die Waren aus mehreren örtlichen Betrieben günstig zu haben sind.

Billiger Ramsch ohne Gewährleistung?

Es ist nun nicht so, dass in Fabrikverkäufen nur Restposten und/oder Stücke mit Fehlern oder solche aus zweiter Wahl verkauft werden. Auch wenn die Hersteller nichts zu verschenken haben, macht der Fabrikverkauf für sie Sinn. Sie wollen ganz einfach einen gewissen Preis für ihre Ware und es ist ihnen egal, ob sie diesen mit dem Verkauf an Händler oder Endkunden erzielen. Daher findet man auch jede Menge Fabrikverkäufe, die reguläre Ware ohne jegliche Mängel anbieten.

Was also eingespart wird, ist schlicht und einfach die Spanne, welche die verschiedenen Händler haben, die ansonsten zwischen Fabriktor und Ladentisch ihren Reibach machen. Und die ist offenbar in vielen Fällen erheblich, denn man spart beim Fabrikverkauf durchaus schon mal bis zu siebzig Prozent des Ladenpreises ein. Es lohnt sich also, den Handel im Regen stehen und mit dem Ofenrohr ins Gebirge schauen zu lassen.

Und die Gewährleistung? Nun, das BGB (Bürgerliche Gesetzbuch) sagt, dass jede Verkäufer einer Sache für diese zu gewährleisten hat. Ausschließen können dieses Recht allenfalls Privatpersonen und auch die nur, wenn sie ausdrücklich darauf hinweisen. Bei gewerblichen Verkäufern hingegen gilt die Gewährleistung in jedem Falle.

Der Nachteil ist lediglich, dass man im Reklamationsfall mit einem Artikel aus dem Fabrikverkauf eventuell weit fahren muss oder Scherereien mit Versand und Scheibkram hat. Einen Artikel, den man an seinem Wohnort im Laden gekauft hat, kann man hingegen auch dort wieder auf den Ladentisch knallen, wenn es Anstände damit gibt.

Sparen um jeden Preis?

Was man auch bedenken sollte ist der Aufwand, der  in Form von Fahrtkosten und Zeit ensteht, wenn man zu einem weiter entfernten Fabrikverkauf fährt. Das lohnt sich nur, wenn man tatsächlich vorhat, Waren in einem entsprechend hohen Wert einzukaufen, dass die Ersparnis auch die Fahrtkosten deckt. Was man natürlich auch tun kann, ist den Besuch eines oder mehrerer Fabrikverkäufe mit einem Ausflug in die jeweilige Gegend zu koppeln. Gerade im Schwabenland gibt es in den Gegenden mit Fabrikverkäufen auch lohnende Ausflugsziele.

Dann sollte man aber aufpassen, dass man nicht wie - wie hieß er doch gleich? Klaus? - aus der SWR3-Sketchreihe "Binnich billich drangekommen" alles mögliche unnütze Zeugs kauft, nur weil es eben billig ist. Das ist natürlich das Gegenteil von Sparen und es hat auch seinen Grund, warum diese Sketche nicht im Schwabenland, sondern im Kohlenpott spielen: Einem echten Schwaben passiert so etwas eben nicht... ;-)

 

Websites mit Listen von Fabrikverkäufen

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14. August 2009 5 14 /08 /August /2009 11:21

Jeder kennt wohl meinen Wahlspruch: "Ein gesparter Pfennig ist ein verdienter Pfennig - und zwar ein steuerfrei verdienter!" Ist das nun tatsächlich so, oder sitzt Fokko hier einer Selbsttäuschung auf?

In der Tat wurde dieser Spruch - den ich in allerhand Foren sowie im Usenet - in meiner Signatur verwende, schon kritisch kommentiert: Eine Leserin meinte dazu, dass dies so nicht stimmen würde, denn den gesparten Pfennig habe sie ja bereits versteuert.

Genau hingesehen

Das klingt logisch, ist aber nicht so. Ein kleines Gedankenexperiment zeigt, dass gespartes Geld tatsächlich steuerfrei verdientes Geld ist:

Wenn ich z.B. beim Kauf einer Sache 10 € sparen kann, habe ich anschließend noch 10 € mehr in meinem Portemonnaie, als in dem Falle wenn ich sie nicht eingespart hätte. Das ist genau das gleiche,als wenn ich irgendwo für eine Arbeit 10 € erhalten hätte.

Nur müsste ich das Geld im letzteren Falle streng genommen versteuern, im ersten Falle eben nicht. Oder anders herum betrachtet: Um durch Arbeit 10 € mehr im Geldbeutel zu haben, muss man brutto 15 oder gar 20 € mehr verdienen. Um aber durch eine Einsparung 10 € mehr in der Tasche zu haben, muss man lediglich diese 10 € einsparen und keinen Cent mehr.

Bei Firmen ist das anders...

Versteuern muss man gespartes Geld lediglich im geschäftlichen Bereich: Wer an seinen Geschäftsausgaben etwas einsparen kann, erhöht damit natürlich sein Geschäftsergebnis, also seinen Gewinn. Und den muss er versteuern. Wenn ein Unternehmer also z.B. 10 000 € bei seine Kosten einspart, wird sein Gewinn am Ende des Jahres um diese 10 000 € höher sein als ohne dieses Einsparung und er zahlt entsprechend mehr Steuern.

... als beim Privatverbraucher

Private Ausgaben interessieren das Finanzamt hingegen nicht und eben auch nicht, ob man dabei etwas gespart - also de facto verdient - hat. Nehmen wir als eines der krassesten Beispiele die "Muskelhypothek" beim Bau eines Hauses: Wenn man hier z.B. 50 000 € durch Eigenleistung einspart, hat man mit dieser Arbeit tatsächlich 50 000 € steuerfrei verdient. Hätte man diese Eigenleistung nicht erbracht, hätte man brutto sicherlich 80 oder gar 100 000 € mehr verdienen müssen, um mit dem davon verbleibenden Netto die entsprechenden Arbeiten bezahlen zu können.

Besonders interessant für Hartz-IV-Empfänger   

Ganz besonders interessant ist der gesparte Pfennig aber auch für Hartz-IV-Empfänger: Die zahlen zwar keine Steuern, aber müssen ja jeden Cent, den sie nebenbei verdienen beim Arme-Leute-Amt, will sagen: bei der ArGe angeben und bekommen ihr Arme-Leute-Geld (ALG) entsprechend gekürzt, wenn sie mehr als 100 € im Monat nebenbei verdienen.

Das gilt aber glücklicherweise nur für im eigentlichen Sinne verdientes Geld, nicht für gespartes. Das Amt will nicht wissen, ob ein ALG-II-Empfänger 10 € gespart hat, weil er ein Gerät repariert hat, anstatt es neu zu kaufen, obwohl diese Ersparnis für den Betreffenden genauso 10 € mehr im Portemonnaie bedeutet, wie wenn er irgendwo für 10 € gearbeitet hätte. Hier müsste man meinen Spruch dann dahingehend abwandeln, dass ein gesparter Pfennig ein legal am Hartz-IV-Amt vorbeiverdienter Pfennig ist.

 

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4. Mai 2009 1 04 /05 /Mai /2009 11:20

Schon früher gab es sie zum Ausschneiden in Zeitschriftenanzeigen, in Postwurfsendeungen, Prospekten und dergleichen, mittlerweile bekommt man sie auch im Internet: Warengutscheine und Gutscheine für Proben. Wenn man zwar etwas Zeit aber nicht gar so viel Geld übrig hat, lohnt es sich auf die Suche zu gehen.

Gedruckte Gutscheine für Warenproben sind gleichzeitig weniger interessant geworden, denn zumeist muss man sie heutzutage frankieren. Die Zeiten sind vorbei, als im Briefmarkenfeld solcher "Werbeantworten" stand: "50 Pf, falls Briefmarke zu Hand" oder "Porto zahlt Empfänger". Außerdem muss man den Weg zum nächsten Postkasten aufwenden.

Bequem per Mausklick

Im Internet hingegen ist die kostenlose Ware lediglich ein paar Tastatureingaben und Mausklicks entfernt. Soweit man die Angebote nicht zuällig beim Surfen findet, muss man hier allerdings ein wenig Google-Arbeit verrichten. Oder man sucht eine der Websites auf, die solche Angebote für ihre Besucher zusammentragen.

Im Prinzip gibt es zwei Gruppen von Gutscheinen: Solche gegen deren Einsendung man direkt "Prebla", wie wir im Schwabenland die "Pröbchen" nennen, zugesandt bekommt und solche, die beim Einkauf im entsprechenden Geschäft vergütet werden.

Am bequemsten und effektivsten sind natürlich die Warenproben: Man bekommt kostenlose Ware direkt ins Haus. Weniger geschickt sind Warengutscheine, denn hierbei muss man einen entsprechenden Laden aufsuchen.

Und der Haken?

Natürlich gibt es auch einen Haken bei der Sache, denn in der Geschäftswelt tut wohl kaum jemand etwas ohne Hintergedanken: Zum einen kommt der Anbieter bei der Versendung von Warenproben an sehr gute Adressen potentieller Kunden. Wer Proben anfordert, muss schließlich seine echte Adresse angeben und hat mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Verwendung für das jeweilige Produkt. Wer gewohnheitsmäßig Proben anfordert, darf sich also nicht wundern, wenn er noch mehr Werbung im physischen sowie im virtuellen Briefkasten hat.

Mit den Warengutscheinen hingegen lockt man natürlich die potentiellen Kunden in den Laden. Die meisten Leute werden sich genieren, nur Ware im Wert des Gutscheines zu kaufen und in den meisten Fällen mehr, oft wohl auch erheblich mehr Geld da lassen.

Selbst wenn man hier konsequent und unverschämt ist, wird es wohl oft genug darauf hinauslaufen, dass man mehr Geld für Sprit aufgewendet hat, als der Gutschein wert war und dann auch noch etwas hat, was man eigentlich gar nicht braucht und nur mitgenommen hat, weil es umsonst war. Gutscheine sollte man also nur einsetzen, wenn man sowieso am entsprechenden Laden vorbeikommt oder dort gar sowieso etwas kaufen wollte. Dann aber sollte man sie konsequent nutzen, denn in diesem Zusammenhang sind sie bares Geld: Ein gesparter Pfennig ist bekanntlich ein verdienter Pfennig - und zwar ein steuerfrei verdienter.

Trotzdem oft einen Versuch wert

Wenn man sich der Haken jedoch bewusst ist, und solche Dinge konsequent nutzt, kann man sie jedoch durchaus einsetzen und den einen oder anderen Euro sparen. Bei einschlägign Seiten vorbeizuschauen kann sich also lohnen. Neben verschiedenen "herkömmlichen" Websites hat sich auch ein Blogger-Kollege auf Warengutscheine spezialisiert:

 Der Gutschein-Blog

Andere Geldspar-Seiten:

Geizkragen

€urange

Earnfreak

 

 

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23. März 2009 1 23 /03 /März /2009 12:29

Hacker sind Leute, die in fremde Computersysteme einzudringen versuchen um deren Sicherheitslücken zu finden– so jedenfalls lautet die gängige Definition für diese Art von Menschen. Dazu benutzen sie digitale Werkzeuge oft anders, als ihre Programmierer sich das gedacht haben. Hacker Sein bzw. zu denken wie ein Hacker bedeutet jedoch viel mehr und muss nicht immer mit Computern zu tun haben, sondern hilft sehr oft auch in ganz anderen Bereichen weiter.

 Der Chaos Computer Club, die Organisation der Hacker befasst sich nicht nur mit Computersicherheit. Seine Mitglieder setzen die Hackermentalität – herauszufinden, zu was man eine Sache noch alles benutzen kann – auch außerhalb der Welt der Computer um. Ich bezeichne dieses „analoge Hacking“ auch gerne als „Kreativen Missbrauch“ und setze es im Alltag gerne auch bei ganz simplen Dingen um, vor allem um Geld zu sparen. Auch Erfinder setzten und setzen diese Technik oft ein, denn sehr oft müssen sie mit dem auskommen, was da ist und es notfalls entsprechend missbrauchen oder zweckentfremden.

Ein historisches Beispiel

 Ein sehr interessantes Beispiel von Hacking oder kreativem Missbrauch, mit dem in der Frühzeit der Eisenbahn sehr viel Energie eingespart wurde, lieferten englische Lokomotivführer mit Lokomotiven von Stephenson. Dieser Mann hatte die so genannte Stephenson-Steuerung erfunden, einen Mechanismus, mit dessen Hilfe der Lokomotivführer einstellen konnte, ob die Maschine vorwärts oder rückwärts fahren sollte.

 

In der Frühzeit der Eisenbahn fanden die Lokomotivführer heraus, dass man mit der Stephensonschen Steuerung nicht nur die Fahrtrichtung der Maschine ändern, sondern auch Dampf sparen konnte - was Stephenson selbst gar nicht vorgesehen hatte.

 Dazu gab es im Führerstand einen Hebel, der zwei Stellungen, eben für Vorwärts und Rückwärts aufwies. Schlaue Lokomotivführer fanden nun heraus, dass man mit diesem Hebel nicht nur die Fahrtrichtung der Maschine ändern, sondern auch den Füllungsgrad der Zylinder variieren konnte, indem man ihn ganz einfach nicht den ganzen Weg, sondern immer nur einen Teil davon in die jeweilige Richtung bewegte.

 So sparten die Lokführer Dampf und damit Kohle ein, was ihnen bares Geld brachte: Sie bekamen nämlich zusätzlich zu ihrem Gehalt Prämien für das Einsparen von Kohle. Natürlich hatte auch die Eisenbahngesellschaft einen Vorteil davon, denn sie gab das eingesparte Geld ja sicher nur zum Teil in Form von Prämien an die Lokführer weiter. Das entscheidende an der Sache aber war, dass diese Benutzung seiner Steuerung von Stephenson gar nicht vorgesehen, sondern erst von den findigen Lokomotivführern entdeckt worden war.

So war es eigentlich nicht gedacht...

 Der Gedanke des kreativen Missbrauches ist noch nicht einmal auf die Technik beschränkt: Auch bürokratische Strukturen und Verkaufsaktionen lassen sich oft zum eigenen Vorteil ganz anders benutzen als gedacht: Derzeit bietet der Discounter Lidl bekanntlich einen Kleinwagen an. Ob es sich lohnt, dieses Angebot zu nutzen, wird in den Medien stark bezweifelt. Zu einem jedoch taugt es allemal, als zusätzliches Druckmittel nämlich, wenn man bei einem regulären Neuwagenhändler den Preis für ein in etwa vergleichbares Fahrzeug noch weiter herunterhandeln will.

Wenn man einen Buchtitel bei Amazon gefunden hat, zeigt die Seite auch alle Daten, die man braucht um das Buch auch anderswo bestellen zu können - man muss lediglich die Seite ein Stück scrollen

 Auch Amazon lässt sich kreativ missbrauchen: Viele Leute kaufen ihre Bücher immer noch gerne beim kleinen Buchhändler an der Ecke. Der hat aber nicht nur unter Buchversendern, sondern auch unter den großen Buchhandelsketten zu leiden. Dabei kann aber auch eine kleine Buchhandlung jedes Buch genauso schnell bestellen wie eine große.

 Amazon bietet nun ein recht komfortable Buchsuche an, mit der sich Titel wie beim Buchhändler auch, nicht nur nach Titel und Autor sondern auch nach Suchbegriffen finden lassen. Scrollt man die Seite der Anzeige des gefundenen Buchtitels ein wenig, kommt man zu den „Produktdaten“ des Buches, die vor allem auch die ISBN beinhalten.

 Anhand dieser Daten kann man nun das gewünschte Buch bei jedem Buchhändler telefonisch bestellen. Das spart zwar kein Geld, hilft aber dem kleinen Buchhändler zu überleben, bei dem man noch individuelle Beratung bekommen kann und wo der Bucheinkauf noch Spaß macht.

"Ich lasse dann dein Telefon klingeln..."

 Ein kreativer Missbrauch von Netzen, den aber wahrscheinlich jeder kennt, ist das kostenlose Signalisieren mit dem Telefon: Wenn zum Beispiel jemand zu einem vorher nicht genau feststehenden Zeitpunkt irgendwo abgeholt werden will, z.B. die Oma vom Arzt, lässt sie einfach das Telefon kurz klingeln. Da es heute ja Rufnummernanzeige gibt, weiß der Chauffeur sogar, dass es tatsächlich die Oma war und ihm nicht etwa ein andere Anruf entgeht oder sich nur jemand verwählt und es noch vor dem Abheben selbst gemerkt hat.

Seit dem es den Selbstwähldienst gibt, kann man das Telefon auch als kostenlosen Signalgeber verwenden

 Etwas ganz anderes: Seit einiger Zeit gibt es da Tobacco-Bloc-System, welches das Stopfen von Zigaretten um einiges komfortabler macht. Der Nachteil dabei: Zum einen sind die dafür erforderlichen Tobacco Blocs verhältnismäßig teuer, so dass ein Teil der Ersparnis verloren geht, die man durch das Stopfen sonst erzielt. Zum anderen ist man auf die Tabaksorten beschränkt, die es als Tobacco Blocs gibt und das sind nicht viele.

 Mit etwas Geschick kann man aber die Hüllen der Tobacco Blocs selbst „nachladen“ und dazu preiswerteren bzw. den eigenen Lieblingstabak verwenden. Man hackt also gewissermaßen das Stopfsystem. Das gibt zwar ab und zu gewisse Probleme, da es offenbar sehr auf den Feuchtigkeitsgehalt des Tabaks ankommt. Genau die gleichen Problem hatte ich jedoch auch schon mit den „legalen“ Tobacco Blocs.

Basteleien und Behältnisse

 Auch das Bauen von Gasbrennern, etwa für Schmiedeöfen, aus Wasserleitungs- und anderen Teilen sowie von Schmiedeessen aus alten Bremstrommeln ist eine Art des kreativen Missbrauchs. Dieses Zweckentfremden von handelsüblichen Bauteilen wird einem auch sonst beim Basteln sehr oft weiterhelfen. Hierher gehören auch bekanntere Dinge wie Regale aus Ziegelsteinen, Betonstahlmatten als Rankgerüste im Garten, Betonplan-Schichtholzschalungsplatten als Anhänger- oder Schlauchbootböden und was es da nicht noch alles gibt.

 Dass man alte Verpackungen oft vielseitig verwenden kann, ist ebenfalls eine alltbekannte Sache: Wer wäscht seine Malerpinsel nicht in alten Marmeladengläsern aus? Wer hat seine ausgefallenen Milchzähne nicht in einer Zündholzschachtel gesammelt?

 Sehr nützlich sind aber auch die Blechdosen, in den man Pfeifentabak kauft, denn sie sind sehr robust: Ich verwende sie gerne in der Werkstatt, vor allem auch zum Zwischenlagern von ausgebauten Schrauben und anderen Kleinteilen. Außerdem kann man sie auch gut als Werkstatt-Aschenbecher nehmen, damit nicht immer der Boden voll Kippen liegt.

Anzuchtgefäße für Gärtner

 Joghurtbecher eignen sich sehr gut als Anzuchttöpfchen für Pflanzen. Meine Tomaten- und Paprikapflänzchen wachsen alle in diesen Dingern dem Auspflanztermin entgegen. Wichtig ist dabei nur, dass man immer ein Loch in den Boden macht, damit überschüssiges Gießwasser ablaufen kann.

Joghurtbecher eignen sich prima als Anzuchttöpchen für Pflanzen

 Zur Anzucht von Pflanzen eignen sich auch noch andere Verpackungen: Weintrauben z.B. werden manchmal in hohen Schalen aus durchsichtigem Kunststoff verkauft. Wenn man diese nur zu einem Teil mit Anzuchterde füllt, sind die darin angezogenen Keimlinge durch die hohen Seitenwände gegen Zugluft geschützt und bekommen trotzdem jede Menge Licht. Die flachen Schaumstoffschalen, in denen Äpfel, Tomaten usw. verkauft werden, lassen sich ebenfalls nutzen: Sie ergeben recht gute Pikierschalen ab. Wer also für Anzuchtgefäße Geld ausgibt, hat es nicht besser verdient.

Die gute, alte Bierkiste

 Ein sehr schöne Idee, wie man leere Bierkästen mit einem einfachen Zusatzgerät als Sitzgelegenheiten und Tische nutzen kann, stellen Kunststudenten aus Berlin hier vor. Anhand der Abbildungen auf der Seite kann man sich „Leni“ sehr leicht selbst aus geeignetem Sperrholz anfertigen, die Maße ergeben sich aus den Abmessungen der genormten Bierkisten.

So hat sich eBay das sicher nicht vorgestellt

 Zum Schluss noch ein kreativer Missbrauch aus dem Bereich des Internets, den ich beim Suchen von Autoersatzteilen bei eBay gesehen habe: Jemand hatte eine ganze Reihe von Ersatzteilen für ein bestimmtes Automodell zu verkaufen, veranstaltete also ein Schlachtfest, wie man das in einschlägigen Zeitungsanzeigen auch nennt.

Gebrauchte Autoersatzteile sind auch bei eBay zu finden. Schlaue Anbieter sparen dabei mit einem einfachen Trick jede Menge Gebühren 

 Bei eBay musste dieser Mann etwas anders vorgehen: Er stellte einfach ein einziges Teil als Auktion ein, bemerkte dazu (scheinbar) ganz nebenbei, dass es bei ihm auch noch jede Menge weiterer Teile von diesem Modell gäbe und fügte „für Rückfragen“ natürlich auch noch seine Telefonnummer hinzu. So hatte er sein Angebot für den Einstellpreis eines einzigen Artikels einem sehr breiten Publikum bekannt gemacht.

Eine Denkweise

 Entscheidend sind jedoch nicht so sehr die hier aufgeführten konkreten Beispiele für kreativen Missbrauch, sondern die Denke, die dahinter steckt: Ein einzelner Tipp kann in der passenden Situation natürlich durchaus allerhand Geld einsparen. Man sollte sich jedoch nicht darauf beschränken, solche Tipps zu suchen und sie sich zu merken oder zu notieren. Man sollte sich vielmehr die zugrunde liegende Denkweise aneignen und überall Ausschau halten, wo man etwas kreativ missbrauchen kann und so gewissermaßen seine eigenen Tipps und Tricks entwickeln.

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26. Februar 2009 4 26 /02 /Februar /2009 20:57

„Tauschen statt kaufen“ heißt der Slogan einer neuen Tauschbörse. swapy.de ist der Treffpunkt für die Leute, die etwas haben, was sie nicht mehr möchten und gleichzeitig etwas möchten was sie noch nicht haben. Der Domainname mag etwas unglücklich gewählt sein, denn nicht jedermann weiß, dass „to swap“ nicht nur „vertauschen“ oder „austauschen“, sondern auch tauschen im Sinne eines Tauschhandels heißen kann. Nicht jeder kann so gut Englisch. Daher wird aber auch wohl kaum jemand bemerken, dass das „p“ im Auslaut des Wortes „swap“ genau genommen verdoppelt gehört, wenn man noch einen Konsonanten anhängt.

So sieht es derzei noch auf der Startseite von swapy.de aus. Der Untertitel "Die Tauschbörse zum Tauschen" ist etwas unglücklich gewählt - was bitet soll man auf einer Tauschbörde tun, wenn nicht tauschen?

Das Logo von swapy.de ist ein Schriftzug, der den Domainnamen mit Buchstaben darstellt, die wie aus bunten Plastik gemacht aussehen. Das ist vielleicht für manchen etwas gewöhnungsbedürftig, weil es an das Logo einer bestimmten Spielzeugladenkette erinnert. Anderen wird es aber wohl auch gut gefallen, denn bei swapy.de soll tauschen schließlich auch Spaß machen – und diesen Spaß signalisiert das bunte Logo.

Momentan steht an der Stelle von Swappy ein Blog mit dem die Betreiber Ideen und Anregungen sammeln wollen, um die Tauchbörse so zu gestalten, dass möglichst jeder damit zurechtkommt und sich dort wohlfühlt. Das ist sicherlich keine schlechte Idee.

Die perfekte Tauschbörse

Was muss nun aber eine gute Tauschbörse ihren Benutzern bieten? Zunächst einmal steht und fällt eine Tauschbörse mit der Benutzerzahl. Je mehr Leute etwas anbieten und nachfragen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass passende Konstellationen dabei sind.Viele Benutzer bekommt man aber nur über einen hohen Bekanntheitsgrad. Diesen muss sich die Tauschbörse schnell erarbeiten, denn nur wo Leute sind, kommen auch Leute hin.


Die Leute die kommen, muss man aber auch behalten, also dafür sorgen, dass sie wiederkommen . Deswegen ist es wichtig, dass die Tauschbörse gut zu bedienen und übersichtlich ist. Ein schnelle Datenbankanbindung und ein ansprechendes, ergonomisches Frontend sind also Pflicht. Dazu gehört auch, dass Interessenten schnell und einfach miteinander in Kontakt kommen. Das wird sich am besten machen lassen, wenn ein Interessent seine Nachricht in ein Formularfeld eingeben kann und diese dann dem Anbieter per EMail übermittelt wird.

Wie funktioniert es schon mit wenigen Teilnehmern?

Da trotz aller Bemühungen wohl die Tauschbörse mit relativ wenig Benutzern starten wird, ist es Unsinn, sich auf den Modus „Biete X – Suche Y“ festzulegen. Wesentlich besser wäre „Biete X – wer bietet wir was dafür?“ Die Abwicklung müsste dann so aussehen, dass jeder seine Tauschobjekte in einer Liste mit Beschreibungen und ggf. auch Bildern führen kann die ihm zugeordnet ist. Gesucht wird global.


Hat man einen Gegenstand gefunden, denn man haben möchte, wählt man aus der eigenen Liste – z.B. per dropdown – das Objekt an, welches man dafür bieten möchte. Der Besitzer des gewünschten Gegenstandes bekommt dann eine EMail mit dem Angebot, am besten mit einem Link auf die Beschreibung des gebotenen Gegenstandes und einer Möglichkeit, mit dem potentiellen Tauschpartner in Kontakt zu treten.


Hilfreich wären dabei auch Profile der Mitglieder mit ein paar persönlichen Infos wie Interessen und dergleichen. Dadurch könnte man sich nämlich ein Bild von dem Anbieter eines Objektes und seiner Interessen machen, so dass man in etwa abschätzen kann, was man ihm dafür bieten könnte.

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22. Dezember 2008 1 22 /12 /Dezember /2008 19:00

Gepäckgummis, oder, wie manche sagen: "Expander" sind eine feine Sache, z.B. wenn man Dinge auf dem Dachgepäckträger des Autos transportiern will. Leider verschleißen sie recht schnell und sind nicht immer ganz billig. Der knitze Selbstversorger kann aber doch beim Kauf dieser "Gepäckarme", wie sie offiziell heißen, den einen oder anderem Eurillo sparen.

 

Eine sogenannte Gepäckspinne: Sie besteht aus nichts anderem als einigen Gepäckgummis, einem Ring und ein paar Kunststoffschlaufen

 

Grabbeltisch nutzen!

 Für die famosen Gummidinger gilt das gleiche, wie auch für eine etwas andere Sorte Gummiartikel: Man sollte für den Fall des Falles stets welche zur Hand haben. Deswegen lohnt es sich auch, immer einen kleinen Vorrat davon zu halten, denn sie gehen dummerweise auch öfter mal kaputt. Die erste Sparmaßnahme besteht daher darin, sich die Gummis nicht erst zu kaufen, wenn der Bauernschrank schon auf dem Dachgepäckträger liegt, sondern immer dann welche mitzunehmen, wenn sie auf dem Grabbeltisch an der Kasse vom Baumarkt oder sonstwo im Sonderangebot zu haben sind.

 

Mit Geschick und einer Zange...

 Man kann aber noch mehr sparen: Außer einzelnen Gepäckgummis werden auch so genannte Gepäckspinnen verkauft, die aus mehreren (meist vier) einzelnen Gepäckgummis bestehen. Sie sind alle durch einen Ring aus Kunststoff oder Metall gezogen und mit Kunststoff-Schlaufen fixiert.

 So ein Konstrukt kostet teilweise weniger als zwei einzelne Gepäckarme und lässt sich mit etwas Geschick und einer kräftigen Zange oder einem Meißel leicht in seine Einzelteile zerlegen. Mit viel Glück passen die Haken der Gummis vielleicht sogar durch den Ring, dann muss man lediglich die Kunststoffschlaufen aufschneiden um vier Gepäckarme für weniger als den Preis zweier solcher Artikel zu haben. In der Regel geht das aber nicht, dann muss man eben den Ring aufzwicken, was auch nicht weiter schwierig ist.

Was nun den Kauf vom Grabbeltisch betrifft: Speziell bei Gepäckgummis hatte ich persönlich noch keine besonderen Probleme mit der Qualität. Wer aber sicher gehen will, tut das, was man bei Billigartikeln immer tun sollte: Man nimmt den Kassenzettel mit und unterzieht die Teile zuhause einem Härtetest - im Fall der Gepäckspinne natürlich bevor man sie zerlegt. Zeigen sich Mängel, geht man schnurstraks in den Laden zurück, pocht auf sein Recht auf Gewährleistung und verlangt seine sauer verdiente Kohle zurück.

 

Zetern lohnt sich meist...

 Übrigens gilt in solchen Fällen grundsätzlich: Man hat zwar juristisch gesehen bei Produktmängeln kein Recht auf Umtausch gegen hochwertigere Ware; mit etwas Glück kann man aber vielleicht doch ein etwas teureres Produkt für den Preis des Billigartikels herausschinden. Es ist kein Fehler, bei Reklamationen an der Infotheke etwas lauter zu sprechen und eventuell auch den Marktleiter zu verlangen. Verkaufspersonal wird leicht nervös wenn andere Kunden schon gucken und ist dann gerne mal kompromissbereit... ;-)

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10. Dezember 2008 3 10 /12 /Dezember /2008 17:41

Geiz ist seit einiger Zeit ja bekanntlich geil und das Sparen beim Einkauf gesellschaftsfähig geworden. Was bei Verbrauchsgütern wie Lebens- und Genussmitteln der Einkauf von No-Name-Produkten und bei Discountern  ist, ist bei langlebigeren Produkten gewissermaßen der Gebrauchtkauf. Gerade hochwertige und -preisige Produkte kann man durchaus auf dem Gebrauchtmarkt kaufen, denn zum einen sind sie  - hoffentlich - langlebig und zum anderen doch wiederum oft erstaunlich günstig zu haben. Es gibt sogar Dinge, die mit dem Alter immer besser werden, etwa gute Musikinstrumente. Die wiederum haben allerdings of auch ihren Preis, der schon einmal auch über dem Neupreis liegen kann, so dass es wirklich ein Glücksfall ist, wenn man ein solches Stück wirklich billig erwerben kann. Ansonsten aber gibt es jede Menge Möglichkeiten, auf dem Gebrauchtmarkt Gutes günstig zu ergattern. 

 

Autos

Bei Autos lohnt sich der Gebrauchtkauf allemal und dient - auch wenn ständig etwas anderes behauptet wird - darüber hinaus der Umwelt. Die Herstellung eines neuen Autos kostet soviel Energie und Rohstoffe, dass es die meist nur geringfügige Benzinersparnis und den etwas geringeren Schadstoffausstoß um ein mehrfaches aufwiegt. Da aber sehr viele der Autolobby auf den Leim kriechen und/oder aus Ehrenkäsigkeit einen Neuwagen kaufen, sind gebrauchte Autos recht preisgünstig zu erhalten. Vor allem sind Fahrzeuge mit einer ungünstigen Schadstoffklasse oft so billig zu haben, dass die Ersparnis beim Kauf sowohl die Strafsteuer als auch den - oft nur geringfügig - höheren Spritverbrauch auf Jahre hinaus deckt.

Man hört oft das Argument, dass ältere Autos hohe Reparaturkosten verursachen würden. Damit lügen sich vor allem auch Leute in die Tasche, die sich nur mit Müh' und Not (und einem Kredit) einen Neuwagen leisten können. Tatsächlich aber verursachen gerade Neuwagen recht hohe Werkstattkosten und zwar durch die Inspektionen, die man auch noch in der teuren Markenwerkstatt machen lassen muss, will man die Garantie auf das Fahrzeug nicht verlieren. Ganz fein raus ist aber übrigens der Schrauber, der seine Reparaturen selbst ausführt und zwar, soweit sinnvoll, mit gebrauchten Ersatzteilen. Vor allem eBay ist hier oft eine günstige Quelle, auch wenn man dort andere Sachen oft zu teuer bezahlt. Warum Selbermachen so viel spart, erfährt man im Abschnitt "Wo bleiben die erwirtschafteten Werte?" des Artikels "Selbstversorgung, Teilzeitjob und Steuersparen".

 

(Jagd-)Waffen

Der Gebrauchtkauf lohnt sich typischerweise bei "Anschaffungen fürs Leben", langlebigen Artikeln also, die meist auch nicht so sehr wechselnden Moden unterworfen sind. Ein typisches Beispiel hierfür sind Jagdwaffen. Der durchschnittliche Jäger wird bei einigermaßen sorgsamer Behandlung in seinem ganzen Leben kaum jemals eine Waffe auch nur annähernd abnutzen. Dazu kommt, dass viele Jäger Waffen besitzen, die sie kaum bis so gut wie gar nie führen. Räumen alte Jäger ihre Waffenschränke aus oder kommen Nachlässe zum Verkauf, findet man daher oft Waffen, die zwar schon Jahrzehnte alt sind, von den aber "das Neue noch nicht herunter" ist. Aber selbst wenn das gute Stück die Lieblingswaffe des alten Waidmanns war und Gebrauchspuren von zahllosen Reviergängen in Wind und Wetter aufweist, macht eine hochwertige und einigermaßen gepflegte Jagdwaffe doch in aller Regel durchaus noch mindestens ein zweites Jägerleben mit - und kostet nur den Bruchteil einer neuen.

 

Möbel

Auch Möbel sollten eine Anschaffung fürs Leben sein - und waren es früher auch. Daher gibt es jede Menge alter Möbel, deren beste Jahre noch lange nicht vorbei sind, obwohl sie so alt sind, dass sie als antike Stücke und nicht als unmodern angesehen werden. Zwar sind die Zeiten vorbei, als man antike Möbel für`n Appel und n' Ei auf dem Land oder auf Flohmärkten ergattern konnte, aber Schnäppchen sind dennoch auch heute noch drin.

Selbst wenn man bei einem seriösen professionellen Händler ein aufwendig und originalgetreu restauriertes Stück für einen stolzen Preis kauft, wird man sein Geld meist besser angelegt haben, als wenn man für das gleiche Geld etwas neues kauft, da ein in den alten handwerkliche Techniken aufgearbeitetes Möbel praktisch wieder neuwertig, aber eben haltbarer als moderne Massenware ist.

Aber auch Möbel, die vor hundert und mehr Jahren für einfache Leute gemacht wurden, sind nach den damaligen handwerklichen Standards und oft genug vom Schreiner als Einzelstücke gefertigt. Sowas findet sich schon einmal noch auf Dachböden, vielleicht auch dann und wann in den Möbelhallen und Second Hand Kaufhäusern karitativer Organisationen oder gar im Sperrmüll. Solche einfachen Möbel sind auch leichter zu restaurieren als antike Luxusstücke, so dass hier oft mit wenig Aufwand ein hübsches Stück für die Wohnung  entsteht.

 

Computer

Die Leistung moderner Computer ist so hoch, dass sie im Grunde kein (normaler) Mensch mehr braucht. Die Bedürfnisse des informationselektronischen Normalvebrauchers werden heute bereits von Geräten der letzten oder vorletzten Generation mehr als erfüllt. Wer auf seinem Rechner lediglich Officeanwendungen betreibt und im Internet surft, braucht eigentlich nicht mehr als 50.- € für den Rechner anzulegen und selbst wenn es etwas anspruchsvoller sein soll, tut es doch eine 3-GhZ-Maschine für weniger als 250.- €. Und seitdem es billige Flachbildschrime gibt, bekommt man hochwertige Röhrengeräte nachgeworden.

Eine sehr gute Quelle sind hier spezielle Gebrauchtcomputer-Läden, bei denen oft Geräte aus abgelaufenen Leasingvertägen von Firmen verkauft werden. Hier erhält man in der Regel Markengeräte, die sich in der Qualität doch deutlich von den Kisten unterscheiden, die es in den gängigen Elektronikmärkten für Heimanwender gibt.

Aus dem gleichen Grund sind in solchen Geräten in der Regel bereits Netzwerkkarten eingebaut, wohingegen die Festplattenkapazität aber meist eher mager ausfällt, da in Firmen mit Dateiservern gerabeitet und auf den einzelnen Workstations daher wenig Plattenplatz benötigt wird. Auch sind die eingebauten Grafikkarten auf die in Büros anfallenden Anwendungen zugeschniiten und daher etwas mager. Eine größere Festplatte und ggf. eine leistungstärkere Grafikkarte sollte man daher einkalkulieren.

 

Wo kauft man gebraucht?

Das waren nun nur vier typische Beispiel für Dinge, die man sehr gut gebraucht kaufen kann. Natürlich gibt es viel mehr Dinge, die man sich nicht neu anschaffen muss, so dass es Rahmen eines Blogartikel sprengen würde, sie alle aufzuzählen. Eigentlich gibt es außer Verbrauchsartikeln und typischen Verschleißteilen kaum etwas, was man nicht auch gebraucht kaufen kann.

Eine wichtige Frage ist aber auch: Wo kauft der schlaue Geizhals günstig gebraucht ein? Es gibt hier viele Möglichkeiten, aber welche davon jeweils zu empfehlen ist, hängt nicht zuletzt vom Artikel ab, den man kaufen möchte. Einen Gebrauchtwagen bei einem einschlägigen Händler zu kaufen, kann z.B. nicht unbedingt empfohlen werden. Ein solcher Zeitgenosse macht mit Gebrauchtfahrzeugen sein Geld. Um etwas an einem Fahrzeug zu verdienen, muss er es natürlich teurer verkaufen als ein Privatmann, der seinen Wagen lediglich los werden und noch einige Euros dafür bekommen möchte. Vor allem aber gibt es viele schwarze Schafe unter den Gebrauchtwagenhändlern, so dass man hier nicht nur etwas von Autos, sondern auch von den Tricks dieser Branche verstehen muss, wenn man ein einigermaßen gutes Geschäft machen will.

Computer kann man, wie oben bereits erwähnt, durchaus in Gebrauchtläden kaufen. Das liegt daran, dass diese die Geräte offenbar so spottbillig einkaufen können, dass sie auch bei günstigen Verkaufspreisen noch eine gut Spanne erzielen können.

 

Privatkauf

Kennt man sich einigermaßen mit Autos aus, kann man auch von Privat kaufen. Hier kann man nämlich in aller Regel gnadenlos handeln, was beim Privatkauf aber auch für alle anderen Arten von Waren gilt. Hier sind Kleinanzeigen in den einschlägigen Blättchen und auf entsprechenden Internetseiten eine wahre Fundgrube, teilweise aber auch die Mundpropaganda, wobei man mit Käufen und Verkäufen im Freundeskreis vorsichtig sein sollte. Sehr oft fühlt sich nämlich ein Teil - oder gar beide - übervorteilt, was man einer Freundschaft doch lieber nicht zumuten sollte.

 

Fachgeschäfte

Manche Dinge kann man sehr gut in Fachgeschäften gebraucht kaufen, Dazu gehören z.B. Kameras und Waffen. In diesen Branchen werden offenbar sehr oft hochwertige Geräte bei Neukäufen in Zahlung gegeben, die der Händler dann relativ günstig weitergibt, da sein eigentliches Geschäft im Verkauf von neuer Ware besteht und er auf hohe Margen beim Weiterverkauf von Gebrauchtgeräten nicht angewiesen ist, zumal er mit dem Verkauf eines gebrauchten Gerätes in vielen Branchen auch einen Kunden gewinnen kann, der dann Verbrauchsmaterialien und Zubehör bei ihm kauft: Filme im Falle einer Kamera sind zwar heute im Zeitalter der digitalen Fotografie nicht mehr so aktuell, aber für Gewehre braucht man immer noch Patronen, so dass der Büchsenmacher allemal auf ein Folgeschäft hoffen darf, egal ob er ein neues oder ein gebrauchtes Gewehr verkauft.

 

(On Line) Auktionen

Auktionen, egal ob on line oder life, haben ihre Tücken. Gefragte Artikel gehen hier oft zu teuer weg, da die Bieter gerne in eine Art Kaufrausch geraten und mehr bieten als der Artikel wert ist. Hier kauft man am besten Sachen, die einen selbst zwar interessieren, jedoch die meisten anderen Leute weniger. Ich persönlich habe bei eBay schon manches Schnäppchen gemacht, vor allem bei bestimmten Büchern und bei gebrauchten Erstzteilen für meinen Allradwagen. Grundsätzlich kaufe ich aber nie wirklich teure Dinge bei eBay um das Risiko zu mindern, um den Kaufpreis geprellt zu werden. Auch technische Artikel sind hier ein Problem, da man die nicht vor dem Kauf begutachten kann. Andererseits kann man sehr oft bei Zwangsversteigerungen dies und das günstig mitnehmen, es ist aber wichtig, dass man genau weiß, was man tut.

 

Flohmärkte, Börsen und Antiquariate

Auch Flohmärkte und Börsen können ein Revier für den Schnäppchenjäger sein. Allerdings ist es auch so, das sehr oft und besonders bei bestimmten Artikeln - wie etwa Bauernmöbeln - die Verkäufer ganz genau wissen, was ihre Ware wert ist. Bei anderen Dingen wiederum kann man durchaus Schnäppchen machen: Ich persönlich kaufe auf dem Flohmarkt öfter gebrauchte Werkzeuge (oft auch als Rohstoffquelle zum Schmieden) und Bücher. Letztere sind meist spottbillig, werden aber meist lieblos und unsortiert in Kartons angeboten. Oft lohnt es sich aber dennoch, sich zu bücken und so einen Karton zu durchwühlen.

Es gab bei uns in der Gegend einmal einen alten Mann, der speziell mit Büchern auf Flohmärkte ging. Bei ihm waren sie sehr schön sortiert und übersichtlich in Regalen aufgestellt, so dass man sehr gut suchen konnte. Allerdings wusste der auch, was seine Bücher wert waren und verlangte entsprechende Preise. Trotzdem war er immer noch günstig, so dass man durchaus bei ihm kaufen konnte. Er war eigentlich kein typischer Flohmarkthändler sondern eher schon ein richtiger Antiquar.

Genau das gilt nämlich auch für "richtige" Antiquariate: Gebrauchte Bücher sind hier übersichtlicht sortiert und katalogisiert, aber nicht gerade spottbillig. Trotzdem spart man beim Gebrauchtkauf von Büchern auch hier einiges, ganz abgesehen davon, dass man auch Bücher erhalten kann, die schon viele Jahre vergriffen sind. Durch das Zentrale Verzeichnis Antiquarischer Bücher (ZVAB) ist der Kauf antiquarischer Bücher nun nicht nur sehr bequem geworden, sondern man sucht gleichzeitig in einer Vielzahl von Antiquariaten, ohne das man hunderte von Katalogen durchstöbern muss, was ein Menge Zeit und langweilige Arbeit spart. Wer gerne life in Antiquariaten stöbert, kann ja trotzdem noch das eine oder andere persönlich aufsuchen, vielleicht sogar eines, dass er vorher noch nicht kannte und erst bei ZVAB entdeckt hat?           

 

Second Hand Läden

Bei den Second Hand Läden kann man im wesentlichen zwei Kategorien unterscheiden: Eine davon sind die Gebrauchtwarenläden karitativer Organisationen. Hier gibt es tatsächlich alles zu Spottpreisen, die eher schon einer bloßen Schutzgbühr oder einem Unkostenbeitrag ähneln. Hier können sich selbst wirklich arme Leute mit Einrichtungsgegenständen und Hausrat versorgen. So billig können diese Läden deswegen sein, da sie ihre Artikel umsonst bekommen und lediglich die eigenen Kosten aus dem Verkaufspreis decken müssen. Daher findet man hier hauptsächlich durchaus noch brauchbare Dinge, die man sich aber nicht unbedingt alle in die Wohnung stellen möchte, wenn es nicht gerade erheblich an der Daumenbreite mangelt.

Allerdings können unter den vielen eher unansehnlichen und manchen einigermaßen vorzeigbaren Stücken doch hin und wieder Sahnestückchen sein: Ich fand in einer Möbelhalle einmal eine wirklich hochwertige, zeitlos elegante und sehr gut erhaltene Leder- Eckgarnitur für sage und schreibe 140.- €. Leider war das feudale Stück zu groß für mein Wohnzimmer, sonst hätte ich es sofort erstanden. In der gleichen Möbelhalle fand ich einen zwar etwas veralteten aber stabilen und einwandfrei erhaltenen Bürostuhl eines bekannten Markenherstellers für 10.- €. Bei solchen Preisen handelt man selbst als knallharter Geizhals nicht mehr, zumal man mit dem Geld noch ein gutes Werk tut und neben den Eineurojobbern auch noch die Arbeitsplätze des einen oder anderen Festangestellten finanzieren hilft, der sonst auf dem Arbeitsmarkt vielleicht auch kaum ein Chance hätte.

Auch wer dieses oder jenes Gerät zum Ausschlachten oder Zweckentfremden nach Selbstversorgerart sucht, wird hier oft fündig: De Staubsauger, der den Gasofen meiner Schmiede mit Gebläsewind versorgt stammt z.B. auch aus einem Second Hand Kaufhaus.

Die andere Sorte sind die kommerziellen Second Hand Läden. Neben Ramschverkäufern findet man hier Geschäfte, die sich auf den Handel mit hochwertigen Gebrauchtwaren befassen. Hier kann man z.B. edle Kleidungsstücke wie Lederjacken, edle Tweedjaquetts und ähnliches bekommen. Übrigens braucht man sich mit solchen Kleidungstücken keineswegs zu schämen: Gerade wirklich betuchte Leute tragen ihre hochwertigen Klamotten oft sehr lange, da sie eben sehr lange halten. Eine gewisse "Patina" auf solchen Stücken ist dem gediegenen Eindruck daher durchaus eher zu- als abträglich.

Ähnliches gilt z.B. auch für Jagdwaffen: Wer, wenn er mich nicht näher kennt, will denn wissen, ob ich meinen über vierzig Jahre alten Drilling (natürlich günstig gebraucht erworben) nicht schon Jahrzehnte führe oder er von meinem Vater oder Großvater stammt? Bei der Oberklasse eines bekannten schwäbischen Automobilherstellers lässt sich dieses Phänomen ebenfalls beobachten: Es gibt durchaus betuchte Leute, welche diese Fahrzeuge zwar neu kaufen, jedoch lange über den Modellwechsel hinaus fahren. Mit einem solchen Fahrzeug des zweitneuesten Modells ist man also - obwohl diese schon recht günstig zu haben sind - noch lange kein Paria.  

 

Rechtliches

Grundsätzlich gilt auch beim Gebrauchtkauf die Gewährleistung nach BGB, es sei denn, sie wurde im Falle eines Privatkaufes ausdrücklich ausgeschlossen. Näheres hierzu findet sich im Artikel "Gewährleistung, Garantie und Produkthaftung" hier im Blog. Speziell bei Gebrauchtwagenhändlern muss man in dieser Hinsicht aufpassen: Sie verkaufen oft "im Auftrag", so dass die Gewährleistung dann beim Vorbesitzer einzufordern oder gar ganz ausgeschlossen ist. Wird die Gewährleistung nicht ausdrücklich ausgeschlossen, gilt sie, wie gesagt, auch beim Privatkauf; daher gibt es die Möglichkeit, den Verkäufer im Fall des Falles darauf in Anspruch zu nehmen. Allerdings sollte man dazu entweder eine Kaufvertrag oder einen Zeugen haben. Umgekehrt sollte man natürlich auch, wenn man etwas verkauft, entweder einen Vertrag aufsetzen, der die Gewährleistung ausschließt oder wenigstens einen Zeugen haben, der eine dahingehende mündliche Vereinbarung bestätigen kann. 

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6. Dezember 2008 6 06 /12 /Dezember /2008 14:47

Ein wichtiger Aspekte des Selbstversorger-Gedankens liegt darin, möglichst zu vermeiden, dass sich andere an unserer Arbeit bereichern. Genau dies ist nämlich das Ziel des heutigen Abzock-Systems. Auf dem Weg, der zwischen Arbeitsleistung und Konsum liegt, gibt es viele Abzapfstellen, an denen andere etwas vom Ergebnis unserer Arbeit für sich abzweigen, so dass das, was wir uns von unserer Arbeit leisten können, nur noch einen Bruchteil des ursprünglichen Wertes unserer Arbeit darstellt.

 

Wo bleiben die erwirtschafteten Werte?

Zunächst einmal schöpft der Arbeitgeber einen erheblichen Teil des von uns mit unserer Arbeit erwirtschafteten Geldes ab, wobei dieser Teil besonders hoch ist, weil auch der Arbeitgeber - vor allem von seinen Kreditgebern - abgezockt wird und uns deswegen oft gar nicht mehr Lohn bezahlen kann. Von diesem Lohn müssen wir als nächstes einen Haufen Abgaben bezahlen. Schon ein uralter Kalauer weiß: Auch wenn das Bruttoghalt brutal ist, ist das nach Steuern und Abgaben verbleibende Nettoeinkommen bestenfalls noch ganz nett.

Geben wir nun unsere sauer verdienten Taler für Waren und Dienstleistungen aus, kommt die ganze Kette umgekehrt zum Tragen: Im Verkaufspreis der Güter stecken wiederum jede Menge Steuern, Abgaben und Gewinne, so dass beim eigentlichen Erzeuger des jeweiligen Gutes nur noch ein ganz kleiner Teil in Form von Netoolohn ankommt. Macht man sich dies einmal klar, versteht man auch, dass man z.B. etwa zehn Stunden selbst arbeiten muss, um eine Arbeitsstunde eines Handwerkers zu bezahlen, der doch auch nur in etwa den gleichen Stundenlohn hat wie man selbst.

 

 

Die mit herkömmlicher Lohnarbeit geschaffenen Werte kommen dem Werktätigen nur zu einem geringen Teil zugute und...

 

Fremde Nutznießer abkoppeln

Gleichzeitig wird aber auch plausibel, warum man mit dem Selbermachen so viel Geld sparen kann und warum Schwarzarbeit so beliebt ist: Tut man etwas selbst, anstatt es tun zu lassen, spart man nicht nur den reinen Arbeitslohn des Profis, sondern dazu noch den sehr viel größeren Anteil, der von jedem auf die übliche Weise erwirtschafteten Euro an alle möglichen Nutznießer abfließt. Das bewirkt einerseits, dass sich das Selbermachen auch dann noch lohnt, wenn man für  eine Arbeit zwei oder drei mal so lange benötigt wie ein Profi, andererseits, dass man auch dann noch spart, wenn man dem schwarz arbeitenden Profi das doppelte oder dreifache dessen bezahlt, was er netto mit der gleichen Tätigkeit bei seinem Arbeitgeber verdient.

Selbstverständlich soll damit nicht empfohlen werden, selbst schwarz zu arbeiten und Schwarzarbeiter zu beauftragen. Auch wenn dies vor dem beschriebenen Hintergrund nur allzu verständlich ist, sich die Schwarzarbeit selbst mit den mittlerweile angewendeten Mitteln nicht verhindern lässt und sich vielleicht sogar moralisch rechtfertigen ließe: Schwarzarbeit ist illegal und birgt- daher vor allem finanziell - einige Risiken. Eingespartes Geld doppelt und dreifach in Form von Steuernachzahlungen und Geldstrafen wieder zu verlieren oder sogar hinter Gittern zu landen, kann nicht Sinn und Zweck der Selbstversorgung sein. Ich möchte sie daher nicht empfehlen, auch wenn ich keinen Schwarzarbeiter moralisch verurteilen kann: jeder muss selbst wissen, was er tut, ob und in welchem Umfang er schwarz arbeitet und/oder schwarz arbeiten lässt, denn wenn er erwischt wird, trägt er - und leider auch seine Lieben - die Folgen.

Was ich aber guten Gewissens empfehlen kann, ist außer dem Selbermachen die Nachbarschaftshilfe. Zum Beispiel erntet man im Garten oft mehr von einer Obst- oder Gemüsesorte als man selbst essen kann. Warum den Überschuss nicht verschenken und sich dafür vom Überschuss anderer beschenken lassen? Warum nicht dem Nachbar den Computer einrichten, wenn er uns das Schuppendach flickt? Jeder kann oder hat etwas, das andere nicht können oder haben und kann oder hat etwas nicht, das andere können oder haben.

Damit Angebot und Nachfrage hier auch gut zusammen kommen, gibt es Tauschringe. Dadurch, dass hier mehr Anbieter und Nachfrager zusammen kommen, läuft der Austausch wesentlich besser als im oft recht begrenzeten Bekannten- und Nachbarnkreis. Und alles ist ganz legal, man braucht keine Angst haben, dass die Kamera des Detektivs klickt, wenn man auf einem fremden Baugerüst steht.

 

Bargeld braucht man aber trotzdem

Wenn man auch viele Waren und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs selbst produzieren oder über Nachbarschaftshilfe erhalten kann, gibt es doch eine ganze Reihe Dinge, die man doch nur für Geld bekommen kann: Telekom, GEZ, das Wasser- und das E-Werk sowie eine ganze Reiher anderer Lieferanten, nicht zuletzt die Kranken- und Rentenversicherung werden wohl kaum jemals Mitglied im Tauschring sein und Talente (oder wie sonst die jeweilige Verrechnungseinheit heißt) als Bezahlung für ihre Forderungen akzeptieren. Der Bedarf an Bargeld kann durch Selbstversorgung zwar eingeschränkt, leider jedoch nicht ganz vermieden werden.

Ist man also weder Rentner, Privatier oder ALG-Empfänger, wird man nicht umhinkommen, ein wenig für Geld zu arbeiten.

 

 

... im Ernstfall lässt das System ihn sowieso im Regen stehen

 

Ein Teilzeitjob mit Steuerkarte, dessen Entgelt innerhalb der Grenzen des steuerfreien Existenzminimums liegt, ist hier gar keine schlechte Idee, weil man dadurch kranken- und rentenversichert ist.  Bei der Krankenversicherung spielt der Beitrag für die Leistungen ja zum Glück keine Rolle, bei der Rente wird der Anspruch für einen Alleinstehenden, den man mit einem solchen Teilzeiteinkommen erzielt ein eher geringer sein. Besser sieht es da aus, wenn man eine Familie hat, denn mit Frau und Kindern auf der Steuerkarte ist das steuerfreie Existenzminimum so hoch, dass dabei schon merklich Rentenansprüche erworben werden können. Allerdings muss man dafür natürlich auch mehr arbeiten und bei einem geringen Stundenlohn kann die Auschöpfung des Existenzminimums sogar schnell zu einem Vollzeitjob werden. Der Wert einer guten Ausbildung ist auch hier nicht zu leugnen: The more you learn the more you earn - wer anspruchsvollere Arbeit leisten kann, verdient das gleiche Geld in kürzerer Zeit. Leider ist es nun zwar so, dass man einen Teilzeitjob als Akademiker sicherlich weniger leicht findet als eine Teilzeit-Putzstelle.

Ganz unmöglich sollte das aber auch nicht sein: So manche kleinere Firma mag heute eigentlich einen Ingenieur benötigen - aber eben nicht im Umfang einer Vollzeitstelle. Da man sich dort dann aber nicht vorstellen kann, einen Teilzeit-Ingenieur zu finden, wird der Bedarf erst gar nicht öffentlich gemacht. Daher lohnt es sich durchaus, sich bei kleineren Firmen um solchen Tätigkeiten zu bewerben. Das funktioniert übrigens auch mit Vollzeitjobs (und in großen Firmen), man nennt es "Initiativbewerbung". Bei kleinen Firmen empfiehlt es sich übrigens durchaus, sich nicht groß schriftlich zu bewerben, sondern einfach mal in den Laden hinenzumarschieren und nach dem Chef zu fragen. Eine schriftliche Bewerbung kann man ja auf Wunsch immer noch nachreichen. Zeugniskopien, einen Lebenslauf und ein neutrales Bewerbungsschreiben oder ein Bewerberprofil sollte man sowieso dabei haben. Es lohnt sich sogar, derartige Unterlagen immer im Auto zu haben: Es kann jederzeit passieren, dass man aus irgendwelchen anderen Gründen unterwegs ist und zufällig eine Firma entdeckt, die einen interessiert. Dann sollte man da sofort reingeiern und ist natürlih im Vorteil, wenn man seine Unterlagen bei sich hat. Und wie gesagt, diese Tipps funktionieren auch, wenn man eine Vollzeitstelle sucht.

 

Teilzeit für ältere

Besonders interessant wird eine Teilzeitstelle, wenn man bereits einige Jahrzehnte gearbeitet und einen einigemaßen auskömmlichen Rentenanspruch erworben hat. In diesem Alter sind dann oft schon die Kinder aus dem Haus und weg von der Steuerkarte. Arbeiten dann womöglich beide Partner, schlägt das Finanzamt gnadenlos zu, dann steht man steuerlich wieder so da wie als junges, kinderloses Doppelverdienerpärchen, nur dass man wahrscheinlich mehr  verdient und daher einen wesentlich höheren Steuersatz an der Backe hat.

Wenn das Haus abgezahlt und die Kinder mit dem Studium fertig sind, ist auch der Geldbedarf wesentlich geringer als vorher. Wozu sich also noch für das Finanzamt abmühen? Arbeitet man nur noch Teilzeit, hat man die Zeit, viele DInge selbst zu tun, die man sonst teuer bezahlen muss und wird sich mit etwas Geschick, Fantasie und Kreativität finanziell kaum schlechter stehen und obendrein noch Zeit für Dinge übrig haben, die nichts einbringen, aber Spaß machen.

 

Durch Selbermachen hingegen schafft man Werte, die, wie diese selbstgebaute Küche, einem selbst direkt zugute kommen, verwendet seine Zeit sinnvoll und stärkt das eigene Selbstbewusstsein.

 

Umgekehrt kann es aber auch sinnvoll sein, als Rentner noch ein wenig zu arbeiten: Es gibt einen Altersfreibetrag bei der Steuer, Rentenversicherung braucht man keine mehr zu bezahlen - und fast das wichtigste: man kommt ein wenig unter die Leute und verblödet nicht daheim. Außerdem profitiert die Firma von der Erfahrung älterer Menchen, was, Gott sei Dank, so langsam vielen wieder bewusst wird: Jede Firma sollte so einen Opa oder eine Oma haben, der oder die den Laden oder zumindest das Geschäft schon seit Urzeiten kennt und um all die vielen kleinen Tricks und Kniffe weiß, die man als jüngerer Kollege noch nicht herausgefunden hat.

 

Selbständigkeit, Minijob und Co.

Ist der Steuerfreibetrag ausgeschöpft und möchte man aber trotzdem etwas mehr verdienen, lohnt es sich zu überlegen, ob man anstatt die Stundenzahl im Steuerkarten-Job zu erhöhen, nicht lieber einen zusätzlichen Minijob annimmt. Dazu muss aber der Stundenlohn im Minijob so hoch sein, dass man mit der jeweiligen Stundenzahl auch mehr verdient, als der gleiche Zeitaufwand im Steuerkartenjob netto bringen würde. Nicht vergessen darf man dabei aber auch, Zeitaufwand und  Kosten für die Arbeitswege zu berücksichtigen: Im Hauptjob lassen sich zusätzliche Stunden oft oder meist durch längere Tagesarbeitszeit, also ohne zustätzliche Wegezeit und -kosten realisieren, beim Minijob fallen diese in aller Regel zuätzlich an.

Auch eine selbständige Tätigkeit ist eine Möglichkeit, nebenher etwas Geld zu verdienen. Der Vorteil dabei ist, dass hier kein Arbeitgeber an der eigenen Arbeit mitverdient und man in einem gewissen Umfang auch steuerliche Vorteile haben kann. Auf die vielen legalen und illegalen Steuertricks der Selbständigen, von denen manche auch bei Kleinunternehmen funktionieren, soll hier jedoch nicht eingegangen werden, noch viel weniger möchte ich hier zu strafbaren Handlungen aufforden.

Ganz besonders muss ich jedoch davor warnen, ein Geschäft anzufangen, ohne dabei tatsächlich eine Gewinnerzielungsabsicht zu haben, sondern lediglich Steuern zu sparen: Es ist in der Tat verlockend, sich als Pseudo-Unternehmer von den Ausgaben fürs Hobby die Mehrwertsteuer vom Finanzamt zurückzuholen und  mit den verbleibenden Nettokosten die Einkommensteuer auf das Einkommen aus dem Job zu vermindern. Ist aber auch nach Jahren außer Spesen nix gewesen, also kein Gewinn erzielt, macht das Finanzamt Schluss mit lustig und erkennt die Unternehmereigenschaft ab. In diesem Falle wird dann das Gesicht des Steuerspareres schnell so lang wie die Liste der Steuernachforderungen, die im das Finazanmt dann zustellt.

 

Geld durchs Hobby

Mit einer Liebhaberei lässt sich tatsächlich ein wenig Geld zu vedienen, ohne dass man gleich Unternehmer wird: Geringfügige Einnahmen aus Liebhabereien sind nämlich steuerfrei. Wer mal einen Korb Obst aus dem eigenen Garten, Honig aus der kleinen eigenen Imkerei, Wildbret aus der Jagd oder auch als Fotoamateur mal ein Foto an eine Bildagentur verkauft, braucht dafür keine Steuern zu bezahlen.

 

 

"Geringfügige Einnahmen aus Liebhaberei" ist ein dehnbarer Begriff: Diese Rehe bringen einige Euros in die Jagdkasse und vermindern so die Kosten des Jagdpächters, aber nur , wenn er konsequent bei der Philosophie des kurzen Weges bleibt und sie selbst an den Verbraucher verkauft. Bei einem Wildbrethändler würde er nämlich weit weniger dafür erhalten als beim dirketen Verkauf . So aber kommt der Kunde güstig an ein hochwertiges Nahrungsmittel und der Erzeuger hat am meisten verdient.

 

Ein eigentlicher Verdienst kann damit nicht erzielt werden, eher schon eine Muinderung der Kosten fürs Hobby. Es lohnt sich also kaum, so etwas anzufangen um Geld damit zu verdienen; eher schon ist es eine Möglichkeit, die Kosten für ein Hobby zu mindern, denn wenn die Einnahmen tatsächlich die Ausgaben übersteigen, ist die Sache keine Liebhaberei mehr. Nutzt man diese Möglichkeit, sollte man übrigens sämtliche Belege für die Ausgaben aufheben, für den Fall, dass sich doch einmal das Finanzamt für die Einnahmen aus der Liebhaberei interessiert. Dann sollte man nämlich glaubhaft machen können, dass man tatsächlich mehr ausgegeben als eingenommen hat, wobei man mit den entsprchenden Belegen natürlih auf der sicheren Seite ist.

Eine vielleicht weniger bekannte Möglichkeit, mal einen steuerfreien Euro zu verdienen, ist das sogenannte Übungsleiterprivileg. Darunter versteht man die steuerliche Bestimmung, dass Aufwandsentschädigungen für an sich ehrenamtliche Tätigkeiten als Ausbilder bis zu einer Pauschale von gut 1800.- €  im Jahr steuerfrei sind. Darunter fallen z.B. auch solche Tätigkeiten wie das Abhalten von Kursen bei der Volkshochschule oder eine Dozententätigkeit beim Jägerkurs der Kreisjägervereinigung. Für denjenigen, der Spaß daran hat, sein Wissen weiterzugeben, ist dieses Übungsleiterprivileg also eine gute Möglichkeit, weitere 150.- € im Monat steuerfrei hinzu zu verdienen.

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5. Dezember 2008 5 05 /12 /Dezember /2008 18:34

 Kein Selbstversorger wird  wirklich alles selbst herstellen können. Immer wieder gibt es Waren oder Dienstleistungen, die man zukaufen muss. Daher wird man wohl immer wieder gezwungen sein, für Geld zu arbeiten, es sei denn, man verfügt über ein Einkommen, für das man nicht arbeiten muss, wie eine Rente, Unterhaltsgeld oder ähnliches, welches zum Kauf der Dinge ausreicht, die man nicht selbst herstellen kann.

 Mit der Arbeit für Geld beginnt aber meist schon entweder die Abzocke oder das Abdriften in die Illegalität, weil damit in der Regel die Pflicht zur Entrichtung von Steuern verbunden ist. Bei selbständiger Tätigkeit kommt dazu noch ein mehr oder weniger großes Maß an Bürokratie. Ziel muss es also sein, die Arbeit für Geld zu minimieren.

 Das lässt sich erreichen, in dem man möglichst viel mit Nachbarschaftshilfe erledigt. Auf dem Land ist dies sicherlich einfacher, vor allem wenn man mit dem halben Dorf verwandt ist. Wo es noch funktionierende dörfliche Familien- und Nachbargemeinschaften gibt, baut man sich sogar die Häuser gegenseitig und schafft so erheblich Werte auf ganz legale Weise, ohne dafür Steuern zu bezahlen. Natürlich ist in solchen Extremfällen der Preis an persönlichem Einsatz recht hoch: Wem zehn Kumpels ein Jahr lang jeden Samstag auf dem Bau helfen, der ist eben zehn weitere Jahre jeden Samstag bei seinen Kumpels auf dem Bau. Naja, ok, immer noch besser als dreißig Jahre lang jeden Samstag Überstunden zu schruppen um den Kredit zu bezahlen, der ohne die massive Eigenleistung erforderlich wäre.

 Das ganze funktioniert aber auch in kleinerem Maßstab und sogar in der Stadt, wo man nicht soviele Verwandte und alte Kumpels hat: Seit Jahren bereits haben sich an vielen Orten sogenannte Tauschringe oder Tauschbörsen gebildet, bei denen die Mitglieder Waren und Dienstleistungen tauschen, ohne dass "richtiges Geld" fließt. Weil naturgemäß Angebot und Nachfrage nicht immer genau zusammenpassen, wird auch hier ein Tauschmittel, eine Art interne Währung verwendet. Da sich dieses "Geld" nicht verzinst oder sogar durch Gebühren an Wert verliert, kommen hier die Gesetzmäßigkeiten der Freiwirtschaftslehre von Silvio Gesell zum Tragen: Seine Lehre besagt, dass ein schneller Geldumlauf Wirtschaftskrisen verhindert. Dieser schnelle Geldumlauf wird dadurch erreicht, dass es keine Zinsen gibt, ja sogar Gebühren auf Guthaben erhoben wird, so dass es sich nicht lohnt Geld zu horten, dieses daher immer wieder schnell ausgegeben und damit die Wirtschaft angekurbelt wird.

 Derartige Systeme haben vom Altertum über das Mittelalter bis zur Zeit der Wirtschaftskrise immer wieder existiert und funktioniert. Wer mehr darüber wissen will, kann sich auf der Hauptseite zum Thema Tauschringe informieren.

 Aber auch wer keine Lust hat, sich komplizierte Gedanken zum Thema Volkswirtschaft zu machen, ist bei einem Tauschring richtig: Waren und Dienstleistungen zu tauschen, und dabei Werte für sich und andere zu schaffen, ohne dass sich Dritte daran bereichern,macht einfach Spaß, ist im Sinne des Selbstversorgergedankens und spart eben in erster Linie so manchen Euro.

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