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  • : Blog von Volker Wollny
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  • Publizist und Freier Dozent, von Hause aus Ingenieur sowie gelernter Mechaniker und gelernter Maurer, Querdenker, Naturfreund und -nutzer, technisch interessiert aber auch technikkritisch, glaube nicht alles was mir erzählt wird.
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Andreas Quiring  

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Biohof-Gemeinschaft Baum des Lebens

9. Oktober 2012 2 09 /10 /Oktober /2012 17:13

"Edelstahl", also Chromnickelstähle, werden wir in der heimischen Schmiede wohl eher weniger oft zu bearbeiten haben. Es sei denn, man beschafft sich die passende Schweißausrüstung, dann kann man damit genauso gut schlossern wie mit schwarzem Stahl. Aber auch so kann dann und wann einmal ein Stück solchen Stahl zu bearbeiten sein.

   Wenn wir im alltäglichen Sprachgebrauch "Edelstahl" sagen, meinen wir damit in der Regel "rostfreie" Chromnickelstähle wie sie z.B. unter den Produktbezeichnungen V2A und V4A verkauft werden. Genaugenommen sind Edelstähle alle Stähle von einer besonderen Reinheit unabhängig davon, ob man ihnen mit Legierungsbestandteilen besondere Eigenschaften wie etwa Korrosionsbeständigkeit verpasst hat. Auch das Attribut "Rostfrei" ist nur eine halbe Wahrheit: V2A etwa bekommt man bereits mit Seewasser zum Rosten, wohingegen V4A sogar verdünnte Schwefelsäure abkann. Deswegen findet man diesen Stahl sowohl bei Schiffsbeschlägen als auch im Papiermaschinenbau.

   Als Heimschmiede und -schlosser haben wir mit Chromnikelstählen also wohl eher weniger zu tun als mit "schwarzem" Stahl, also gewöhnlichem Baustahl. Falls man doch einmal damit zu tun hat, wird man merken, dass das Zeug beim Zerspanen jede Menge Ärger macht. Das liegt daran, dass es ein austenitisches Gefüge hat, also gewissermaßen bei Zimmertemperatur bereits "glüht". Schwarzer Stahl nimmt diese Gefüge nämlich erst an, wenn er gut rotwarm ist, also Schmiedetemperatur hat. Austenit ist nicht magnetisch, daher kann man außer nach der Glühfarbe auch mit einem Magneten beurteilen, ob das Eisen warm genug zum Schmieden ist - und Edelstahl ist sogar im kalten Zustand nicht magnetisch.

   Das Wesentliche am Austenit ist, dass es zäh ist, daher auch die Probleme beim Zerspanen. Als ich noch Bohrwerkdreher war, musste ich öfter V4A für Papiermaschinenteile bearbeiten. Ich wollte meinem Chef damals erst nicht glauben, dass man dieses Zeug mit sehr niedriger Schnittgeschwindigkeit, aber sehr hohem Vorschub bearbeiten muss.

   Das stimmt aber und daher sollte man beim Bohren die Maschine langsam laufen lassen und kräftig drücken. Wichtig ist auch, dass der Bohrer scharf ist, damit die Schneiden den Kristall sauber trennen. Drückt man zu zaghaft, wird das Gefüge statt getrennt zu werden kaltverfestigt und damit hart. Das gibt dann das bekannte eklige Knirschen, wenn das kaltverfestige Material dann doch nachgibt. Natürlich tut das dem Bohrer genauso gut wie es sich anhört. 

   In der Seglerszene - dort hat man ja mit Beschlägen, Bug- und Heckkörben aus diesem Material zu tun - kursiert auch der Tipp, dass man als Schmiermittel beim Bohren von V4A Salatöl nehmen solle. Einen Versuch ist es allemal wert, da man sich für das gelegentliche Bohren von Chromnickelstahl nicht extra ein spezielles Schneidöl kaufen wird. In einem Messer-Forum wurde auch schon Getriebeöl empfohlen und zwar wegen der Druckfestigkeit. Schneidöl, das man zum Gewindenschneiden da hat oder das gute, alte Ballistol sollten aber auch einigermaßen funktionieren.

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25. Juni 2012 1 25 /06 /Juni /2012 14:48

Wer sich auf YouTube Videos über das Schmieden anschaut, wird feststellen, dass in diesem Beruf Männer dominieren, aber es doch auch die eine oder andere Schmiedin gibt. Auch bei uns in Deutschland gibt es schon seit über 50 Jahren eine Schmiedin, die zudem seit über 40 Jahren den Meisterbrief hat.

   Sogar heute noch steht die mittlerweile 70jährige Edda Sandstede aus Oldenburg an ihrem Amboss und stellt schöne Dinge her, die sie in ihrem kleinen Laden verkauft. Außerdem gibt sie Schmiedekurse für die VHS.

   Leider ist Oldenburg weit, sonst würde ich sicher einmal in der Alten Schmiede am Lappan, wie sich Edda Sandstedes Betrieb nennt, vorbeischauen. In jedem Falle wünsche ich ihr aber, dass sie noch recht lange ihren Hammer schwingen kann. Auf die Adresse gekommen bin ich übrigens durch einen Artikel auf SPON. Dort kann man noch mehr über Edda Lappan lesen.

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22. April 2011 5 22 /04 /April /2011 11:52

Der Amboss ist das Sinnbild der Schmiedekunst und ich habe mich hier ja schon vor längerer Zeit in einem Artikel mit ihm befasst. Er wird oft mit seinem Gegenstück, dem Hammer, in einem Atemzug genannt. Tasächlich ist der Schmiedehammer ein unverzichtbares Werkzeug des Schmiedes und, auch deswegen weil man ihn so viel in der Hand hat, einer näheren Betrachtung wert.

 

 

 Faeustel Schmiedehammer Schlosserhammer

Fäustel, Schmiedehammer und Schlosserhammer

 

   Im Prinzip kann man natürlich auch mit einem Schlosserhammer schmieden. Da dieses Werkzeug jedoch eben nicht für das Schmieden entwickelt wurde, kann man mit ihm nicht wirklich optimal arbeiten. Auf die Dauer sollte man sich, wenn man ernsthaft schmieden will, einen vernünftigen Schmiedehammer zulegen.

Merkmale eines Schmiedehammers 

     Wenn man einen Schmiede- mit einem Schlosserhammer vergleicht, fällt zunächst auf, dass der Schmiedehammer gedrungener ist. Ältere Modelle sind oft sogar um das Hammerauge oder Hammerhaus herum extra verdickt, um noch mehr Masse um das Zentrum herum zu konzentrieren. Der möglicherweise derzeit weltbeste Schmied, Uri Hofi, ist bei dem von ihm entwickelten Hammer auf dieses Merkmal zurückgekommen und hat es sogar noch stärker betont als früher üblich. Die besonders stark gedrungene Form des Hofihammers hat offenbar nicht zuletzt den Sinn, dass der Schwerpunkt nicht zu weit auswandert, wenn man den Hammer verdreht um mit der Kante auf das Eisen zu schlagen.

Schmiedehammer traditionelle Form

Schmiedehammer in traditioneller Form

 

   Schwedische Schmiedehämmer hingegen sehen etwas anders aus: Sie sind schlanker, dafür ist die Verdickung um das Hammerhaus herum besonders deutlich ausgeprägt. Dadurch wird wiederum eine Konzentration der Masse um das Auge herum erreicht.

   Außerdem ist die Bahn eines Schmiedehammers nicht platt, sondern leicht gewölbt und ihre Kanten sind eher abgerundet als angefast wie bei einem Schlosserhammer. Die Rundung der Finne besitzt einen verhältnismäßig großen Radius.   

   Was es mit der gedrungeneren Form des Schmiedehammers auf sich hat, merkt man am besten, wenn man abwechselnd mit einem Schlosser- und einem Schmiedehammer jeweils einige Schläge auf dem Amboss macht: Der gedrungenere Schmiedehammer lässt sich deutlich besser führen.

   Der Grund für die Massenkonzetration bei der Formgebung des Schmiedehammers ist offensichtlich der folgende: Mit einem Schlosserhammer schlägt man hauptsächlich so zu, dass die Bahn platt auftrifft, die Schlagrichtung also senkrecht zu dieser liegt. Mit einem Schmiedehammer will man den Werkstoff in eine bestimmte Richtung treiben und schlägt daher auch schräg und mit zusätzlicher Seitwärtsbewegung zu. Dabei treten Kräfte seitlich zur Längsrichtung des Hammerkopfes auf, die aufgrund des Hebelgesetzes einen schlanken Hammerkopf leichter verkanten als einen gedrungenen.

Schmiedehammer schwedische Form

Schmiedehammer in schwedischer Form (Quelle: Zorro/Wikipedia, PD)

 

   Der Vorschlaghammer - bei uns nennen ihn viele fälschlicherweise Schlägel - ist ebenfalls gedrungener als ein Schlosserhammer und daher gewissermaßen eine sehr große Version des einhändigen Schmiedehammers. Weil wir schon mal dabei sind: Ein Schlägel hat keine Finne, sondern zwei Bahnen wie ein Fäustel.

   Außer zum Schmieden nimmt man den Vorschlaghammer, der bei Handwerken auch Bello, Lehmann oder Mottek heißt, auch für andere Arbeiten, zum Beispiel zum Einschlagen von Pfosten. Dass es keine so große Version des Schlosserhammers gibt, liegt wohl daran, dass ein so großer schlanker Hammerkopf auch beim "platten" Zuschlagen zu leicht verkanten würde und daher die gedrungenere Form des Schmiedehammers in diesen Dimensionen auch für andere Arbeiten die günstigere ist.           

   Was man nicht sieht, ist, dass ein Schmiedehammer nicht so stark gehärtet ist, wie ein Schlosserhammer, da man mit ihm auf mindestens rotwarmes und daher weicheres Eisen schlägt. Auf kaltem Eisen soll man ja sowieso nicht herumdengeln, wie ein alter, unter Schmieden gängiger Spruch drastisch verdeutlicht: Die Kaltschmiede und die Pfaffen hat der Teufel erschaffen!

Behelfslösung: Schlosserhammer oder Fäustel 

   Wenn man sich mit einem Schlosserhammer behilft, kann man ihn zwar nicht gedrungener machen, aber sein Bahn und eventuell auch die Finne mit der Schruppscheibe an die Formen eines Schmiedehammers anpassen und dann mit einer feineren Schleifscheibe wieder glätten. Wenn diese Bereiche dabei aufgrund der Wärmeentwicklung etwas weicher werden, ist das kein Fehler, es mindert sogar die Gefahr, dass etwas absplittert, wenn man doch einmal auf etwas Hartes schlägt. Das kann nämlich im wahrsten Sinne des Wortes ins Auge gehen! Zu warm sollen sie aber auch nicht werden, sonst bekommt man beim Arbeiten zu leicht Macken in Bahn und oder Finne.

Hofi-Schmiedehammer 1,5kg

Schmiedehammer in der Form nach Uri Hofi (Quelle: Zorro/Wikipedia, PD)

 

   Um sich notfalls zu behelfen, wenn man keinen Schmiedehammer hat, kann man auch einen Fäustel in der beschriebenen Weise herrichten. Der Vorteil dabei ist, dass er ähnlich gedrungen ist wie ein Schmiedehammer, der Nachteil, dass er keine Finne hat.

Wichtig: Der Stiel

   Ein Hammer wird erst durch den Stiel zu einem solchen, ohne ihn ist er lediglich ein Faustkeil. Daher, und weil man den Stiel ja auch in der Hand hat und mit ihm den Hammer führt, kann auch der beste Hammer nur so gut sein wie sein Stiel. Das im Folgenden gesagte gilt übrigens nicht nur für Schmiedehämmer, sondern auch für andere Arten.

       Ein guter Hammerstiel ist immer aus Holz und zwar aus einem zähharten. Esche war, ist und bleibt hier eine gute Wahl, auch Robinie wird bei guten Hämmern verwendet. Früher nahm man auch Weißdorn oder Schwarzdorn (Schlehe). Möglicherweise sind diese Hölzer sogar noch besser, ich habe es jedoch noch nicht ausprobiert.

   Der Hammerstiel muss die richtige Länge haben und gut in der Hand liegen. Genauso wichtig wie Holz und Form des Stiels ist seine Verbindung mit dem Hammerkopf, also dass er gut verkeilt ist. Ob man einen eisernen oder hölzernen  - typischerweise aus Eiche - Keil nimmt ist mehr oder weniger Geschmackssache.

   Wer Lust und Liebe dazu hat, kann sich seinen Hammerstiel auch aus einem geeigneten Stück Holz individuell selbst anfertigen. Wenn man Esche nimmt, wird man ein passendes Stück sicher beim nächsten Schreiner ergattern können. Weiß- oder Schwarzdorn wird schwerer zu bekommen sein; vermutlich wird man sich den Rohling in diesem Fall selbst draußen schneiden müssen.

   Wenn man ein Drechselbank (als Zusatzeinrichtung zur Bohrmaschine nicht allzu teuer) hat, wird man die Längskontur des Stiels am besten drechseln. Anschließend flacht man ihn mit der Raspel oder einem Surformhobel auf den ovalen Querschnitt eines Hammerstiels ab. Die Feinarbeiten erledigt man mit Feile und Schmirgelleinwand bzw. -papier.

Vorschlaghammer

Vorschlaghammer

 

   Wenn man ihn kauft - auch gute Hammerstiele sind nicht sehr teuer - nimmt man am besten den Hammerkopf mit in den Laden, vor allem, wenn man einen älteren Hammer hat. Aber auch für einen neueren, genormten Hammer wird man vielleicht nicht immer den dazu gehörigen ebenfalls genormten Stiel bekommen und muss dann eben aus den im Laden vorhandenen einen passenden auswählen.      

   Einen neuen Hammerstiel passt man im vorderen Bereich mit Raspel und Feile so in das Hammerauge ein, dass er sich ohne allzu brutales Klopfen eintreiben lässt. Ich mache es am liebsten so, dass der Hammerkopf von selbst auf den Stil rutscht, wenn man ihn mit dem hinteren Ende mehrfach kräftig auf den Amboss stößt. Wenn der Stiel passt, sägt man von der Stirnseite den Schlitz für den Keil ein.

   Anschließend treibt man den Hammerkopf auf und schlägt von vorne den Keil ein. Wenn ein Holzkeil dabei etwas großzügig bemessen ist, feilt man noch den Überstand bei. Eisenkeile sollte man so wählen, das sie sich bündig einschlagen lassen.

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   In der trockenen Hitze der Schmiede kann es passieren, dass das Holz des Stiels einschrumpft und der Hammer lose wird. man kann dem vorbeugen, indem man den Hammer immer wieder einmal eine Weile ins Wasser stellt. Oft kann man damit auch einen bereits locker geworden Schmiedhammer wieder kurieren, zumindest für eine Weile.

   Ein richtig gelockerter Stiel ist jedoch ein ernstes Leiden und gehört unverzüglich behandelt. Notfalls stielt man den Hammer eben neu ein. Ein lockerer Hammer ist nicht nur ein Ärgernis beim Arbeiten, sondern stellt eine üble Unfallgefahr dar!

   Wenn man es geschafft hat, einen Hammerstiel abzubrechen, ist man nicht knickerig, sondern kauft einen neuen, anstatt den alten zu kürzen. Hämmer, deren Kopf aufgrund eines mehrfach auf diese Weise "reparierten" Stiels fast auf der Faust aufliegt, sehen nicht nur doof aus, man kann mit ihnen auch nicht arbeiten.

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13. August 2010 5 13 /08 /August /2010 19:51

Von traditionell bis modern reicht die Palette der Schmiedekunstwerke, die man bei Otto Zern in Berchtesgaden bekommt. Auch die Website des Betriebs ist sehenswert und es lohnt sich, vorbei zu schauen:

Schmiedekunst Otto Zern 

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5. August 2010 4 05 /08 /August /2010 14:21

Eine sehr schöne Website hat die Kunstschmiede Gerhard aus Thüringen. Neben hübschen Bildern aus der Werkstatt und von vor dem Schmiedefeuer zeigt der renommierte Betrieb auch viel seiner Arbeiten. Wer sich für Schmiedekunst interessiert, sollte sich die Seite unbedingt einmal ansehen:

 

Werkstatt für Schmiedekunst Michael Gerhard  

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19. Juli 2010 1 19 /07 /Juli /2010 07:59

Auf der Website sammeln.at gibt es auch eine Seite mit Büchern über meine geliebte Schmiedekunst. Zwar etwas werblich, denn es sind bei den aufgelisteten Titeln gleich die passenden Links zu Amazon dabei, aber andererseits ist das natürlich nicht ganz unpraktisch für die eingefleischten Netzbesteller unter meinen Lesern.

Allerdings kann ich mir als überzeugter Unterstützer kleiner Unternehmen zwei kleine Tipps nicht verkneifen: Über ZVAB , das "Zentrale Verzeichnis Antiquarischer Bücher" kann man Bücher gebraucht und günstig erwerben. Die dort angeschlossenen, oft kleinen Antiquariate müssen nämlich auch leben. Und wenn man Bücher neu kauft, kann man sich bei Amazon die notwendigen Daten des gewünschten Titels, vor allem die ISBN, anzeigen lassen und damit das Buch beim richtigen Buchhändler an der Ecke kaufen. Wenn der es nicht im Regal hat, bestellt er es, was genauso schnell geht und auch nicht mehr kostet als beim Branchenriesen übers Netz.

 

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1. Dezember 2009 2 01 /12 /Dezember /2009 09:42

Ich persönlich arbeite ja mit eher modernem Schmiedeequipment: Meist verwende ich sowieso meinen Gasofen und wenn ich mit der Kohlenesse arbeite, wird diese von einem alten Staubsauger mit Schmiedewind versorgt. Wer aber Reenactement betreibt und mit seiner Schmiede auf Mittelaltermärkte, Treffen und dergleichen gehen möchte, braucht etwas einigermaßen Stilechtes. Wie zum Beispiel die einfach herzustellende und transportable Seitenwind-Esse, die auf der Website der "Hayden" beschrieben wird. Etwas kompliziert dabei ist nur der zugehörige Blasebalg, aber wer einigermaßen geschickt ist, wird ihn anhand der Bauanleitung, die auch auf dieser Websitze zu finden ist, ebenfalls bauen können.

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Interessant ist übrigens die Konstruktion des Blasebalgs: Eigentlich sind es zwei übereinander montierte Blasebalge, wobei der untere mit dem Hebel betätigt wird. Er versorgt nicht direkt das Feuer mit Wind, sondern bläst den oberen auf, der mit einem Gewicht beschwert ist und so für einen annähernd konstanten Druck und einen kontinuierlichen Schmiedewind sorgt. Genial!

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25. Mai 2009 1 25 /05 /Mai /2009 11:00
Hallo, liebe Leser!

Eine junge Dame hat mich gebeten, ihr bei der Datengewinnung für ihre Bachelor-Arbeit zu helfen: Sie führt  eine Online-Umfrage zum Thema Heimwerken und Metallgestaltung im Internet durch:

Liebe Heimwerkerinnen und Heimwerker,
Ich führe im Rahmen meiner  Abschlussarbeit an der Universität Augsburg eine
Umfrage zum Thema Metallgestaltung am Computer durch. Der Fragebogen umfasst
die Bereiche Heimwerken, Internet, Metallbedarf und Metallgestaltung.
Ich würde mich freuen, wenn Sie mich unterstützen und sich kurz Zeit für die
Beantwortung einiger Fragen nehmen.
Vielen Dank für Ihre Hilfe,  Katharina G.


Wer also ein paar Minuten seiner Zeit übrig hat, möchte sich das ganze bitte mal ansehen und ihr helfen:

Umfrage über Heimwerken und Metallgestaltung im Internet von Katharina Gesell


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21. Februar 2009 6 21 /02 /Februar /2009 17:29

 Markenpiraterie ist offenbar keine Erfindung unserer Tage. Zu Zeit der WIkinger gab es eine renommierte Schwertschmiede, deren Signatur "ULFBERTH" gewissermaßen eine Marke darstellte. Über die Schmiede selbst ist weiter nichts bekannt, nur die Marke taucht immer wieder auf  gefundenen Schwertern auf. Außerdem finden sich aber auch Waffen, die einen leicht veränderten Schriftzug tragen und von wesentlich schlechtererer Qualität sind: Plagiate also.

 In dem Spiegel-Artikel zu dem Thema steht aber auch sonst noch einiges interessantes; es lohnt sich also, ihn zu lesen - mit dem Vorbehalt natürlich, dass Journalisten über technische Themen ganz gerne schon mal den blanken Unsinn verzapfen. Man denke nur an den unsäglichen "Info"-Kasten zur "Pumgun", den SPON seinerzeit anlässlich des Erfurt-Shootings ins Netz stellte.

 Dieser Artikel scheint mir jedoch im großen und ganzen korrekt zu sein; wer Fehler findet, möge per Kommentar darauf hinweisen.

 

 

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25. Dezember 2008 4 25 /12 /Dezember /2008 08:10

 Hammer, Amboss und Feuer sind die wichtigsten Dinge in einer Schmiede. Der Amboss ist dasjenige dieser drei Dinge, welches am schwersten zu beschaffen ist. Weder ist er, wie ein Hammer, für relativ wenig Geld zu haben oder sogar im Haushalt schon vorhanden, noch kann man ihn, wie ein Schmiedefeuer, mit einfachen Mitteln selbst bauen.

 

Ohne Amboss geht in der Schmiede gar nichts

 

Leider nicht ganz billig

 Dummerweise kostet ein Amboss nämlich richtig Geld und ist dazu auch noch schwer zu bekommen. Für einen ordentlichen Amboss kann man als Faustregel annehmen, dass man an sein Gewicht - eigentlich muss man "Masse" sagen - einen Null anhängen darf, um den Cirka-Neupreis in Mark zu erfahren. Anders ausgedrückt: Fünf Euro pro Kilogramm muss man für einen anständigen Amboss hinlegen. Ambosse unter 50 kg eignen sich allenfalls für kleine Arbeiten, ein Messerschmied etwa wird damit auskommen. 75 bis 80 kg sind empfehlenswert, mit einem solchen Amboss kommt man einerseits gut aus und andererseits lässt er sich auch noch einigermaßen transportieren. Das ist nicht nur wichtig, falls man mit seiner Schmiede einmal umziehen will: Schließlich muss man das gute Stück ja auch ersteinmal nachhause bringen. Ansonsten kann ein Amboss eigentlich nie schwer genug sein. Wer die Möglichkeit hat, ein solches Stück in seine Schmiede zu bekommen, ist durchaus auch mit einem Monstrum von 250 kg bestens bedient.

 Ein Amboss mit 80 kg z.B. ist für ca. 400 Euro zu haben und um dieses Geld klingt er dann auch wie eine Glocke. Allerding sollte man sich auch noch auf eine gewisse Lieferfrist einstellen, denn größere Ambosse werden nur auf Bestellung gefertigt. Für einen ordentlichen Amboss muss man also schon ein erkleckliches Sümmchen Geld in die Hand nehmen. Daran führt kein Weg vorbei und auch ein gebrauchter wird kaum unter der Hälfte des Neupreises zu haben sein. Das verwundert  kaum, denn ein Amboss verschleißt sehr wenig und selbst wenn ein hochwertiger Amboss schließlich doch einmal unansehnlich geworden ist, kann man ihn wieder aufarbeiten lassen, so dass er wieder wie neu wird.

 

Ein 80kg-Amboss, denn man wohl als einen von Böhmischen Typ ansprechen dürfte, mit dem zugehörigen, fertig gekauften Unterbau. Für so etwas legt man, ohne den Unterbau, ca. 400 Euro auf den Tisch des Hauses, aber das ist ein solches Stück auch wert.

 

 Aus diesem Grunde macht es auch absolut nichts, wenn ein Amboss schon hundert Jahre auf dem Buckel hat, wenn seine Kanten noch in Ordung und seine Bahn glatt und eben ist, wird man noch lange Freude an ihm haben. Bedenkt man, dass ein Amboss eine Anschaffung fürs Leben ist, relativiert sich auch der auf den ersten Blick hohe Preis, zumal, wenn man bedenkt, was man oft für Dinge ausgibt, die sehr viel weniger lange halten.

 Einen großen Nachteil hat ein gebrauchter Amboss dennoch, auch wenn dieser zum Glück genau dann entfällt, wenn man ihn schlussendlich ergattert hat: Er ist schwer zu bekommen. Zwar werden bei eBay ständig Ambosse angeboten, aber die sind meist überteuert. Das Grundübel aller Auktionen, sei es life oder im Netz, liegt nämlich darin, dass gefragte Dinge fast immer überteuert weg gehen. Auf Auktionen sollte man nur Dinge kaufen, die man selbst gerne haben möchte, an denen andere jedoch wenig interessiert sind. Einen Amboss wollen aber komischerweise viele Leute haben, wohl deswegen, weil er sich außer zum eigentlichen Schmieden auch zu einer Menge anderer Metallarbeiten eignet. Die besser Quelle sind daher Kleinanzeigen in Online- oder Printmedien oder - wenn man Zeit und Lust dazu hat - das Herumfragen auf dem Land.

 

Ambossformen

Für die allerersten Schmiedeversuche wird oft empfohlen, ein möglichst schweres Stück Eisen zu suchen und es als Behelfs-Amboss zu verwenden. Auch ich persönlich habe mit einem von Museumseisenbahnern geschnorrten Stück Eisenbahnschiene angefangen. Eine Im Laufe vieler Jahrhunderte hat sich der Amboss aus einem einfachen Eisenklotz (die allerersten Ambosse werden wohl sogar aus Stein gewesen sein) zu seiner heutigen, typischen Form entwickelt, die auch in stilisierter Form von jedermann erkannt und als Symbol des Schmiedehandwerks gedeutet wird.

Ein Amboss aus dem Jahr 1736. Man sieht, dass die heute übliche Grundform noch gar nicht so alt ist, was wohl zumindest zum Teil, fertigungstechnische Gründe hat

(Dieses Bild basiert auf dem Bild Amboss 1736.jpg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Lokilech)

 

 Einen Amboss in der auch heute noch üblichen Form schweißte man früher aus mehreren separat gefertigten Einzelteilen - Hörner, Füße usw. - zusammen und schweißte zum Schluss oben noch die Bahn aus härtbarem Stahl auf, die nach dem Härten schließlich plan geschliffen wurde. Etwa Mitte der Fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts wurde es möglich, den kompletten Korpus aus einem Stück zu gießen und nur noch die Bahn aufzusetzen. Seit etwa 1975 kann man sogar den kompletten Amboss in einem Stück gießen und den Bereich der Bahn selektiv härten.

  Wenn Ambosse heute auch eine auf den ersten Blick immer gleiche, ganz typische Grundform aufweisen, so gibt es dennoch ein paar Unterschiede zwischen den regionalen Typen. Abgesehen von Ambossen, die in neuerer Zeit von bekannten Schmieden entwickelt wurden, wie etwa der Habermann- und der Hofi-Amboss, werden Ambosse nämlich nach den Regionen benannt, in denen sie traditionell verwendet wurden bzw. werden.

 Der Norddeutsche Amboss zum Beispiel wirkt gedrungener als der Süddeutsche, wobei dieser vor allem recht schlank wirkt, wenn man in Längsrichtung darauf schaut. Beide haben außer dem Rundhorn auch ein Rechteckhorn, dessen obere Fläche eine Verlängerung der Bahn dartellt. Beim Süddeutschen Amboss geht die Bahn auch in das Rundhorn über, während dieses beim Norddeutschen gewissermaßen angesetzt wirkt. Der Süddeutsche Amboss hat in der Regel auch einen so genannten Stauch, dass ist ein massiver Klotz am Fuß, auf welchen man Stäbe zum Stauchen stößt. Der Steyrische und der Böhmische Amboss besitzen statt des Rechteckhorns eine Verlängerung der Bahn, wobei man den ersten an den treppenförmigen Absätzen am Fuß erkennt. Außer diesen vier Typen gibt es noch den Schweizer Amboss, den griechischen, den italienischen und wahrscheinlich noch mehr regionale Formen. Manche Ambosse, wie zum Beispiel den meinigen, der im ersten Bild auf dieser Seite zu sehen ist, kann auch gar nicht zuordenen. Möglicherweise sind solche Ambosse die Entwürfe einzelner Hersteller.

 

Ein amerikanischer Schmied in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts: Sein Amboss weist zwar schon Hörner auf, die aber im Gegensatz zu denen moderner Modelle noch recht schwach ausgeprägt sind.

 

In Nordamerika sieht man Ambosse, die eine charakteristische Eigenheit aufweisen: Sie haben auf der Seite mit dem Rundhorn, kurz vor dem Ende der Bahn einen scharfkantigen Absatz, die letzten paar Zentimeter liegen etwas tiefer als der Rest der Fläche. Ob diese Form sich nun tatsächlich in Amerika herausgebildet hat, oder ob sie aus England stammt, kann ich leider nicht sagen. In früheren Zeiten bezogen nordamerikanische Schmiede ihre Ambosse nämlich gerne aus England, da die englischen als besonders hochwertig galten.

 

Die Aufstellung des Ambosses

 Es reicht nicht aus, einen guten Amboss zu besitzen, sondern man muss ihn auch noch richtig aufstellen. Dazu dient ein geeigneter Unterbau. Die eigentliche Hauptaufgabe des Ambosses besteht darin, der Kraft, welche der Hammer beim Aufprall ausübt, eine gleichgroße Gegenkraft entgegen zu setzen, die dafür sorgt, dass die Energie des Hammerschlages möglichst vollständig in Verformungsarbeit im Werkstück umgesetzt wird.

Dies bewirkt zunächst einmal die Trägheit des Ambosses, die aus seiner möglichst großen Masse resultiert. Da aber kein Amboss eine unendlich große Masse (und damit Trägheit) besitzt, wird er in der Praxis aber doch durch den Hammerschlag beschleunigt, das heißt, er setzt sich nach unten in Bewegung. Dass diese Bewegung nun einerseits möglichst gering ausfällt, andererseits der Schlag auf den Amboss gedämpft und nicht unvermindert in den Untergrund weitergeleitet wird, dafür muss der Unterbau des Ambosses sorgen.

 

Bei diesem Amboss eines amerikanischen Schmieds kann man die typische Stufe in der Bahn der dort üblichen Form gut erkennen. Außerdem steht der Schmied - wie dort ebenfalls oft zu sehen ist - so, das er das Rundhorn auf der rechten Seite hat, obwohl er ganz offensichtlich Rechtshänder ist.

(Dieses Bild basiert auf dem Bild XBlacksmith at work02.jp  aus der freien Mediendatenbank Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Fir002)

 

 Genau dies leistet nun der traditionelle (Hart-)Holzklotz, den man auch heute noch oft als Unterlage für Ambosse sieht. Die andere, heute auch oft angewendete Möglichkeit ist ein stabiles Gefäß, welches mit Sand, Split oder ähnlichem gefüllt ist, auf dem oben eine Hartholzplatte als Zwischenlage liegt. Das Gefäß kann ein eigens dafür hergestellter Metallkasten sein, aber auch ein altes Blechfaß oder ähnliches tut hier einwandfreie Dienste. Meiner Erfahrung nach nehmen sich beide Konstruktionen, der Holzklotz und das Sandgefäß, nichts. Der Vorteil der Sandkiste ist der, dass man damit die Arbeitshöhe recht leicht durch die Füllhöhe des Gefäßes einrichten kann. In der Literatur wird auch ein Betonklotz als weitere Möglichkeit genannt, aber damit habe ich noch nicht gearbeitet.

 Der Amboss sollte natürlich möglichst nahe beim Feuer stehen. Weiter als 1,5 allenfalls 2 m sollte der Weg nicht sein, da sonst einerseits das Eisen unterwegs zu sehr abkühlt, andererseits auch lange Wege ermüden und den Spaß an der Arbeit verderben. Außerdem stellt man den Amboss (als Rechtshänder) so auf, dass man das Rundhorn auf der linken Seite hat, wenn man daran arbeitet, Linkshänder machen es umgekehrt. Warum das so ist, merkt man, wenn man etwas über das Rundhorn rundet. In Nordamerika sieht man allerding recht oft auch, dass rechtshändige Schmiede das Rundhorn auf der rechten Seite hat. Ob es dafür einen besonderen Grund gibt und, wenn ja, welchen, habe ich noch nicht herausbekommen.

Ein weiterer Punkt, den man beachten sollte, ist die richtige Arbeitshöhe. Sie ist ganz einfach zu ermitteln: Wenn man aufrecht steht und den Hammerarm mit geballter Faust locker an der Seite hängen lässt, sollte sich die Faust gerade auf der Ambossbahn aufstützen lassen. Beachtet man die genannten Punkte, hat man die Voraussetzungen für ein angenehmes und sachgemäßes Arbeiten am Amboss und damit eine wichtige Grundlage für Erfolg und Spaß beim Schmieden geschaffen.

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