Dass das Glühlampenverbot nicht nur sinnlos, sondern auch schädlich ist, dürfte sich herumgesprochen haben. Leider kann man es nicht wie manches andere Verbot ganz einfach ignorieren, denn es wurde ja nicht dem Verbraucher verboten Glühlampen zu besitzen und zu benutzen, sondern dem Handel, welche zu verkaufen. Die Frage heißt daher: Wo bekomme ich noch Glühlampen her?
Die gute, alte Glühbirne ist nicht totzukriegen...
Kurz vor Weihnachten war ja kurz davon zu hören, dass tatsächlich einige Leute mit Einfluss verlangten, dass das unsägliche Glühlampenverbot gekippt oder zumindest vorerst ausgesetzt würde. Leider ist es um diese Sache mittlerweile wieder sehr still geworden, so dass ich darauf lieber keine allzu großen Hoffnungen setzen möchte.
Es stellt sich also die Frage, wo man jetzt und vor allem in Zukunft trotz Glühlampenverbot noch die guten alten Glühbirnen herbekommt. Leider handelt es sich beim Glühlampenverbot um eine EU-weite Sache und auch das Nicht-EU-Land Schweiz macht hier mit. Mit einem einfachen Trip über die nächstgelegene Grenze ist es also nicht getan.
Bislang gibt es immer noch Händler, die, vor allem auch über das Internet, „Restbestände“ der bereits verbotenen Glühbirnensorten anbieten. Unabhängig davon, ob hier tatsächlich lediglich noch vorhandene Glühlampen abverkauft werden oder ob hier heimlich nachbeschafft wird – auf die Dauer wird das wohl kaum so weitergehen können. Bislang konnte ich aber auch noch keine Anbieter aus dem außereuropäischen Ausland finden. Das mag daran liegen, dass es eben bisher noch Bezugsquellen gibt. Ob sich nach deren Versiegen Quellen auftun werden, bei denen man Glühlampen von außerhalb der EU beziehen kann, wird sich zeigen müssen.
Nicht alle Glühlampen sind verboten
Grund genug, sich Gedanken über zukünftige Bezugsquellen und Alternativen zu machen und sich im Internet umzusehen. Solche Alternativen gibt es tatsächlich: Schließlich nimmt das Verbot Glühlampen für Spezialanwendungen ausdrücklich aus. Der Pferdefuß dabei: Diese Spezialglühlampen sind natürlich teurer als die ganz gewöhnlichen, die man uns niederträchtigerweise verwehren will.
Das Einfachste ist, statt der herkömmlichen Glühlampen stoßgesicherte zu verwenden, wie sie etwa auf Schiffen zum Einsatz gelangen. Man erhält stoßgesicherte Glühlampen in den gleichen Stärken wie auch bisher die herkömmlichen und kann sie problemlos an deren Stelle verwenden. Allerdings muss man dafür deutlich mehr bezahlen als für herkömmliche Glühlampen, das Glühlampenverbot wird uns also auf jeden Fall Geld kosten. Im Falle der stoßgesicherten Glühlampen sind es etwa drei Euro für eine Glühbirne, die es uns wert sein muss, auch weiterhin in den Genuss vernünftigen und nicht gesundheitsschädlichen Lichtes zu kommen.
Eine weitere Möglichkeit sind Lampen für Vergrößerungsgeräte im Fotolabor. Es handelt sich dabei um Opallampen, also matte Glühlampen, die es auch mit 75 und 100 Watt Leistung gibt. Der Nachteil auch hier wieder: Sie sind teurer als es Glühlampen bisher waren und zwar saftig.
Auch Glühlampen für die Beleuchtung von Backöfen und Kühlschränken sind vom Glühlampenverbot ausgeschlossen und weiterhin erhältlich. Sie sind jedoch typischerweise mit E14-Gewinden versehen und nur in geringen Stärken erhältlich. Das macht sie allenfalls dann interessant, wenn es in den nächsten Jahren dann auch keine schwachen Glühlampen mehr geben wird.
Glühlampen für Kleinspannungen
Ebenfalls trotz Glühlampenverbot weiterhin erhältlich sein werden diverse Typen von Glühlampen für Kleinspannungen, wie sie in Kraftfahrzeugen und auf Sportbooten Verwendung finden. Um sie für die häusliche Beleuchtung zu verwenden, ist allerdings allerhand Bastelarbeit notwendig: Die Leuchten müssen mit passenden Fassungen und Netzteilen ausgestattet werden. Machbar wäre es sicher auch, sich ein besonders Niedervoltnetz für die Beleuchtung zu verlegen, das man mit einem hinreichend starken Netzteil zentral speist. Bei solchen Arbeiten mit Leitungen und Kleinspannungen besteht zwar anders als bei 230 V kaum die Gefahr eines Stromschlages, jedoch sollte man allemal die Brandgefahr im Auge behalten und Leitungen sowie Geräte mit Sicherungen versehen.
In Polen sind trotz Glühlampenverbot wieder Glühlampe erhältlich
Fein raus ist derjenige, der nicht allzu weit von der polnischen Grenze wohnt. Polen gehört zwar ebenfalls zu unserer unsäglichen EU und hat deren Glühlampenverbot, aber den dortigen Vertreibern ist etwas Geniales eingefallen: Sie drucken einfach „Nicht für den Hausgebrauch“ auf die Packungen und umgehen damit das Verbot, indem sie die ganz gewöhnlichen Glühbirnen zu noch erlaubten Speziallampen machen.
Offenbar können die Polen das unangenehme und gesundheitsschädliche Licht der als „Energiesparlampen“ beschönigten Giftbirnen noch weniger leiden als wir und der Markt hat auf die Nachfrage reagiert. Zum Glück sind die Glühbirnen in Polen auch nicht teuer. Wie lange die Polen damit durchkommen und dem Glühlampenverbot trotzen können werden, lässt sich allerdings nicht sagen.
Längere Lebensdauer für Glühlampen
Da Glühlampen nach dem Glühlampenverbot zunehmend schwer und teuer zu beschaffen sein werden, lohnt es sich mehr und mehr, ein paar Gedanken daran zu verwenden, wie man die Lebensdauer von Glühbirnen erhöhen kann. Ich habe mir bereits vor einiger Zeit überlegt, dass das mit einer niedrigeren Betriebsspannung zu machen sein müsste. Allgemein bekannt ist ja, dass die elektrische Leistung mit dem Quadrat der Spannung steigt. Bereits vor vielen Jahren habe ich gelesen, dass die Lebensdauer noch sehr viel stärker überproportional mit steigernder Spannung abnimmt – logischerweise auch mit sinkender Spannung zunehmen müsste.
Tatsächlich habe ich neulich im Netz von jemandem gelesen, der 100 W Glühlampen mit einem Vorschaltwiderstand betreibt und so auf 75 W drosselt. Er schreibt, dass er damit die Lebensdauer um ein mehrfaches erhöhen konnte. Das ist natürlich gleichzeitig auch eine nette Art, der Industrie in die Abzock-Suppe zu spucken: Die 1000-Stunden-Lebensdauer von Glühlampen ist nämlich keineswegs eine physikalische Gegegebenheit, sondern konstruktionsbedingt. Technisch machbar wäre sehr viel mehr und die Beschränkung auf 1000 Stunden wurde von der Glühlampenindustrie in den 20ern des vorigen Jahrhunderts abgesprochen – natürlich um den Verbraucher abzuzocken und mehr zu verdienen.