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  • Publizist und Freier Dozent, von Hause aus Ingenieur sowie gelernter Mechaniker und gelernter Maurer, Querdenker, Naturfreund und -nutzer, technisch interessiert aber auch technikkritisch, glaube nicht alles was mir erzählt wird.
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Andreas Quiring  

IT / EDV - Lösungen
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70374 Stuttgart - Bad Cannstatt

Biohof-Gemeinschaft Baum des Lebens

21. November 2011 1 21 /11 /November /2011 11:09

Was es bei uns bisher nur als Lösung für Haushalte oder sonst im kleineren Rahmen gab, wird in Senden bei Ulm nun in größerem Stil ausprobiert: Ein Holzgaskraftwerk  soll ab Dezember - zunächst im Probebetrieb - 12.000 Haushalte mit Strom und 20.000 mit Wärme versorgen.

 

meterholz-stapel gespalten am waldrand

Holz ist eine regenerative Energiequelle, aus der man Strom nach Bedarf erzeugen kann

   Über die Holzgastechnik habe ich hier auf meinem Blog ja schon einmal geschrieben. Holzgastechnik ist im Gegensatz zur Photovoltaik "Low-Tech", sie kann im Prinzip von jeder Schlosserei gebaut und gewartet werden. Außerdem kann man mit Holzgaskraftwerken genau so wie mit Biogas den Strom je nach Bedarf erzeugen und so beispielsweise die schwankende Leistung von Windkaftwerken ausgleichen.

   Als weiterer Energieträger im Energiemix der Zukunft sorgt Holz zudem für mehr Diversifizierung und wirkt so Auswüchsen entgegen, wie etwa Energiepflanzen-Monokulturen und Regenwaldzerstörung bei der Anlage von Palmöl-Plantagen. Auch das Holz, das zunächst stofflich, also für Möbel oder am Bau, verwendet wurde, kann nach dieser Nutzung noch energetisch genutzt werden - zum Beispiel mit der Holzgastechnik.     

   Besonders in waldreichen Gegenden wie der Umgebung von Ulm sind Holzgaskraftwerke sinnvoll. Gegenüber der Nutzung des Holzes mit Dampfkraftwerken (Hackschnitzel, Pellets) bringen sie eine höhere Ausbeute an Strom. Meckern muss man nur darüber, dass man bei uns erst jetzt mit dieser Technik kommt, während sie in anderen Ländern schon länger genutzt wird.

  Wie das Beispiel des Holzkraftwerks in Ulm und die kleineren Anlagen zeigen, ist die Holzgastechnik sehr gut skalierbar. Kleine Anlagen sind für Selbstversorger interessant, größere können lokal oder regional eingesetzt werden. Damit dienen Holzgaskraftwerke einer flexiblen, kleinräumigen und dezentralen Energieversorgung, also der Regionalisierung. Dazu kommt, dass man wie bereits erwähnt, für Bau, Wartung und Reparatur keine Spezialfirmen benötigt. Dadurch bleibt das Geld in der Region, welches für diese Maßnahmen ausgegeben wird, was wiederum den regionalen Wirtschaftskreisläufen zugute kommt.      

 Mehr über das Ulmer Holzgaskraftwerk steht übrigens in diesem SPON-Artikel.  

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Kommentare

E
Ich war heute auf einer Führung durch das Holzgas-Heizkraftwerk der Stadtwerke Ulm in Senden. Ich bin mir etwas unschlüssig, was ich davon halten soll. Auf der einen Seite passt CO2 neutrale<br /> Kraft-Wärmekopplung bestens zu unserer zukünftigen Energieversorgung mittels Windkraft und Photovoltaik. Positiv ist sicherlich der sehr hohe elektrische Wirkungsgrad von 33% plus 47% thermischer<br /> Wirkungsgrad. Von dem stromgeführten Kraftwerk können im Durchschnitt 80% der thermischen Energie genutzt werden, der Rest wird gerade im Sommer bei niedrigem Wärmebedarf über Lüfter an die Umwelt<br /> abgegeben.<br /> <br /> Auf der anderen Seite ist der technische und personelle Aufwand zum Betrieb/Wartung bezogen auf die relativ kleine Kraftwerksleistung relativ hoch.<br /> <br /> Nach dem ersten Kraftwerk in Güssing/Österreich ist dies das 2. Kraftwerk dieser Bauart. Ich denke die diversen seither aufgetretenen Probleme wird man irgendwann mal in den Griff bekommen und dann<br /> wird das Kraftwerk auch den Regelbetrieb aufnehmen. Das hätte eigentlich schon vor einem Jahr der Fall sein sollen. Zuerst werden 7200 Volllaststunden angestrebt.<br /> <br /> Stichpunktartig der Aufwand:<br /> 33,4 Mio. € Erstellungskosten<br /> 15-20 LKW Ladungen Holz pro Tag erforderlich<br /> Holz aus dem Umkreis von 50 - 70km um Senden/Ulm<br /> alle 900 Stunden Wartung der Gasmotoren<br /> 10 Beschäftigte für den Betrieb erforderlich<br /> EEG Vergütung ca. 16,3 Cent/kWh<br /> <br /> Der Windpark in Zöschingen zwischen Heidenheim und Dillingen wird gerade für eine ähnliche Investitionssumme erstellt. Und erntet mit seinen 8 * 2,5 MW ungefähr die gleiche elektrische Energie pro<br /> Jahr. Dort muss man aber keinen Brennstoff zuführen und der Betriebs- und Wartungsaufwand ist erheblich kleiner. Auch die Vergütung nach dem EEG ist mit 9,41 Cent/kWh deutlich niedriger.<br /> <br /> Weitergehende Informationen:<br /> <br /> http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Benedikt_Schneider/Holzgas-Heizkraftwerk_Senden<br /> <br /> http://www.swu.de/fileadmin/Content/PDFs/Energie_Wasser/Web_Flyer_HGASenden_16032012.pdf
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M
Holz als Energielieferant funktioniert aber nur im kleinen Stil. Würden mehr und größere Holzkraftwerke gebaut, dann zehrt das schneller an unserem Holzbestand, als dass dieser wieder aufgeforstet<br /> werden kann. Bäume wachsen nun mal nicht von heute auf morgen, und auch hier geht die Tendenz dahin, abgeholzte Gegenden oder alte Ackernutzflächen mit speziellen Pappel- oder Weidenzüchtungen<br /> anzupflanzen, die dann zu Holzpellets verarbeitet werden. Dass das mit einer natürlichen Nutzung nicht mehr viel gemein hat, dürfte klar sein.
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F
<br /> <br /> Natürlich ist die energetische Nutzung von Holz nur ein Baustein im Energie-Mix der Zukunft - und natürlich mit Schwerpunkt auf waldreichen Gebieten. Aber so klein ist das Potential auch wieder<br /> nicht: Immerhin wachsen bei uns so um die 80 Millionen Festmeter Holz im Jahr nach. Dabei kann Wertholz ja auch noch nach der stofflichen Nutzung energetisch genutzt werden, so dass auf die Länge<br /> gesehen der komplette Zuwachs zur Energieversorgung zur Verfügung steht. Allerdings müsste man dann auch Verarbeitungsvorschriften schaffen, die sicherstellen, dass man jegliche Holzwerkstoffe<br /> gefahrtlos verbrennen kann.<br /> <br /> <br /> Die "moderne Niederwaldwirtschaft" oder "Heckenwirtschaft", welche diese Schwachholz-Plantagen darstellen, könnten, vernünftig angelegt und betrieben, meines Erachtens die Feldflur sogar<br /> bereichern, da sie heckenähnliche Strukturen bieten.  <br /> <br /> <br /> <br />
N
Wir haben einen neuen Blog, er ist sehr interessant, schau doch mal vorbei, es lohnt sich!
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