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  • Publizist und Freier Dozent, von Hause aus Ingenieur sowie gelernter Mechaniker und gelernter Maurer, Querdenker, Naturfreund und -nutzer, technisch interessiert aber auch technikkritisch, glaube nicht alles was mir erzählt wird.
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Andreas Quiring  

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Biohof-Gemeinschaft Baum des Lebens

30. Dezember 2008 2 30 /12 /Dezember /2008 13:45

Wenn sich auch ohne Kleber und Leime allerhand mit Holz bewerkstelligen läßt, erweitern sie jedoch die Möglichkeiten, hölzerne Bauteile zu verbinden erheblich. Bei manchen Dingen, wie zum Beispiel beim Aufbringen von Furnieren wird man ohne Leim oder Kleber überhaupt nicht zurechtkommen. Wenn wir zwar auch meist sprachlich zwischen „Leimen“ und „Kleben“ unterscheiden, wird den meisten von uns jedoch nicht so ganz einwandfrei klar sein, worin nun der eigentliche Unterschied besteht, zumal es hier offenbar auch einen Übergangsbereich gibt.

 

Das Verbinden von Holzteilen mit mechanischen Techniken wie Schrauben und Nageln hat seine Grenzen: Im Möbelbau ist dann vor allem das Leimen gefragt

 

Das Leimen

 Das klassische Leimen zeichnet sich vor allem dadurch aus, daß die Leimfuge sehr dünn, praktisch „gar nicht vorhanden“ ist. Miteinander verleimte Teile müssen an den Berührflächen daher sehr genau zusammenpassen, eben deswegen, da „gar keine Fuge“ vorhanden sein soll. Zumindest der ohne Druck abgebundene Leim ist immer noch relativ weich, wie man feststellen kann, wenn man nach dem Fertigstellen und Aushärten einer Leimverbindung den beim Zusammenpressen ausgetretenen und nun abgebundenen Leimüberstand entfernt. Eine dicke Leimfuge würde daher eine unzulässige Flexibilität und Instabilität der Verbindungsstelle erzeugen, den Leim kann nicht füllen, schon gar nicht mit einer dem Holz entsprechenden Festigkeit.

 Leime werden im Holzbereich immer unter hohem Druck ausgehärtet. Das ist - technisch gesehen - die Hauptproblematik für den Einsatz von Leim im Bastel- und Heimwerkerbereich. Denn um diesen hohen Druck zu erzeugen benötigt man eine Menge Schraubzwingen bzw. -knechte. Als (Schraub-)Knechte bezeichnen Holzhandwerker die richtig großen Zwingen, die man beim Verleimen von entsprechend großen Werkstücken einsetzt.


Als Kennzeichen des Verleimens können wir uns folgende Kriterien merken:

Die Fugen müssen sehr dünn sein, das heißt, die zu verleimenden Werkstücke müssen sehr gut zusammenpassen

Leimverbindungen müssen unter Druck aushärten, daß heißt, die Bauteile müssen für die Dauer des Abbindevorganges zusammengespannt werden.


  Wenn man größere Verleimungen ausführen will, braucht man tatsächlich unglaubliche Mengen von Schraubzwingen. Leider sind diese nicht ganz billig und stellen daher eine beachtliche Investition in die Heimwerkstatt dar. Allerdings halten gute Schraubzwingen auch sehr lange und stellen daher eine „Anschaffung fürs Leben“ dar.

 

Das Kleben

Wirklich wasserfeste Kleber sind meist chemische Keulen. Im Innenbereich brauchen wir sie auch garnicht; wo es aber auf  Wasserfestigkeit ankommt, wie beim Bootsbau, haben sie durchaus ihre Berechtigung.

 Klebstoffe sind in ihrer Anwendungs- und Wirkungsweise den Leimen recht ähnlich, unterscheiden sich jedoch teilweise grundlegend von diesen. Klebeverbindungen weisen im Gegensatz zu Leimverbindungen oft größere Fugen auf, was jedoch nicht für alle Kleber gilt. Cyanacrylat-Kleber („Sekundenkleber“) zum Beispiel halten - wenn überhaupt - nur, wenn der Spalt entsprechend dünn ist, die zu verbindenden Teile also passgenau zugerichtet sind. Andere Kleber, z.B. Epoxydharz kann, wenn es mit entsprechenden Füllstoffen versehen ist, durchaus größerer Fugen überbrücken. Der Übergang zu einer modellierbaren Spachtelmasse ist hier mit steigendem Gehalt an Füllstoffen fließend. 
 Ein weiterer Unterschied ist, das beim Kleben die Teile im allgemeinen nicht unter hohem Druck zusammen gefügt werden. Auch hier bestätigen Ausnahmen die Regel: Kontaktkleber erfordern ein kurzes, dafür aber starkes, Zusammenpressen der Teile. Die umfassendste Definition für "Kleber" könnte man daher als "alles was klebt, aber kein Leim ist" formulieren.

 Kleber vollbringen heutzutage wahre Wunderdinge - aber leider mit Hilfe der Chemie. Ob es dabei immer umweltfreundlich zugeht, darf stark bezweifelt werden. Epoxidharze etwa verwenden in aller Regel richtig giftige Härter, so dass man diese sicherlich nicht im Innenbereich haben möchte. Man braucht sie hier auch gar nicht, denn wer so feucht wohnt, dass sogar die Leimfugen der Möbel aufgehen, sollte sich besser schleunigst nach einer anderen Bleibe umsehen.

 Kleber aus unbedenklichen Stoffen, wie etwa Stärke, halten meist nicht viel und sind nicht wasserfest. Das brauchen sie im Innenbereich aber auch nicht, daher lässt sich zum Beispiel selbstgemachter Kleister aus Mehl durchaus im Innenbereich da verwenden, wo die Festigkeit einer handwerksgerechten Leimverbindung nicht erforderlich ist, typischerweise etwa beim Bekleben von Holz mit Papier.

 Wo es aber auf Feuchtigkeitsresistenz ankommt, bestechen manche Kleber durch ihre EIgenschaften derart, dass man die giftige Chemie in Kauf nehmen kann: Im Außenbereich und vor allem beim Bootsbau. Gerade hier ist Epoxidharz zum Kleben und Beschichten erste Wahl. Schimmelpilze im Schiff sind sicherlich keine Alternative zu eventuellen, geringen Ausdünstungen von Resthärter oder dergleichen auf einem Holzschiff, welches durch sachgemäße Verwendung von  Epoxid bei Bau oder Instandsetzung trocken ist.

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Kommentare

H
<br /> Ein informativer und faktisch richtiger Artikel, der Mehrwert für den Leser bedeutet. Insofern sehr empfehlenswert, wiewohl schon etwas älter ;-)<br /> <br /> <br />
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