Vielleicht mag es dem einen oder anderen ein wenig pietätlos erscheinen, aber ein Leben ohne Hund ist bekanntlich zwar möglich, aber halt nicht lebenswert: Genau einen Monat, nach dem uns unser guter, alter Alfons verlassen hat, ist bei uns ein neuer Hund eingezogen.
László heißt der kleine Bursche, der seit gestern Mittelpunkt des Familieninteresses ist. Natürlich fehlt uns der unvergessliche Karl-Alfons Zwick von der Dubiosen Herkunft immer noch, aber ein neuer Welpe ist wohl doch die beste Medizin gegen den Schmerz um den verlorenen alten Freund.
Unser neues Familienmitglied ist wohl eine Mischung aus kurzhaarigem und drahthaarigem ungarischen Vorstehhund (Magyar Vizsla) und ein Findelkind aus Ungarn. So wusste es jedenfalls die Frau von der Tierhilfe Kernen, die uns Ladislaus vom Jägerhaus, genannt László oder Láci Bácsi anvertraut hat. Wenn man sich die Kopfform, die Ohren und die Pfoten anschaut mag das gut und gerne hinkommen und erst recht wenn man sein Wesen kennt: Ein Hund mit einem ausgeprägten Will to Please, freundlich, neugierig, aktiv und lebendig, wie der Magyar Viszla beschrieben wird. Ob er den einen oder anderen Schönheitsfehler - die Nase sollte wohl eher rot als schwarz sein - hat und auf Papiere von hochwohlgeborenen Hundenormungs-Klubs, darauf pfeifen wir doch, wenn der Hund ein echter Kulturhund ist, wie mein guter, alter Onkel Berti selig den kleinen Kerl bestimmt geannt hätte.
Tja, jetzt wird mir wohl nichts anderes übrigbleiben, als mich wieder ein wenig mehr der Jagd zu widmen. Ein echter Vizsla will schließlich etwas zu tun bekommen, auch wenn er wie der Láci Bácsi vom bekannten Zwinger O.P. ("Ohne Papiere") ist. Das ist sicher kein Schaden, den das Waidwerk ist bei mir in letzter Zeit doch entschieden ein wenig zu kurz gekommen!
Übrigens sind noch einige von Lászlós Wurfgeschwistern zu haben und zwar bei der Tierhilfe Kernen. Anzusehen sind die kleinen Wauzel in Rudersberg.