Heutzutage scheint es ja Mode zu sein, nicht an einen Gott zu glauben. Daher wird es einem immer wieder passieren, dass man von Atheisten (oder solchen, die es vorgeben, welche zu sein) belächelt und für dumm gehalten wird, wenn man an einen Gott glaubt. Ich persönlich halte Atheisten für dumm, ja sogar lächerlich dumm, weil sie ganz offenbar nicht in der Lage sind, konsequent und logisch zu denken.
Warum? Ganz einfach: In einem System mit einem oder mehreren Göttern, gibt es eine Instanz, die kompetent und berechtigt ist, ethische Regeln festzulegen. Für einen Atheisten gibt es keine solche Instanz. Wenn es keinen Gott und damit keine Instanz für ethische Regeln gibt, ist genau das ethisch, was einem selbst Vorteile bringt. Andere Menschen sind dann bestenfalls nützliche Idioten, die man benutzt, um selbst gut zu leben. Menschlichkeit? Nächstenliebe? Rücksichtnahme? Humbug! Man lese den Seewolf von Jack London, dann weiß man, was ich meine.
Ethik? Was bitte ist das denn?
Komischerweise höre ich aber ausgerechnet auch immer Atheisten von Ethik schwafeln und vor allem auch ethisches Verhalten einzufordern. Viele Jagdgegner und Veganer zum Beispiel sind Atheisten (bzw. solche, die behaupten es zu sein), weil Sie behaupten, dass Tiere nicht weniger wert sind, als Menschen, da die Sonderstellung des Menschen über den Tieren lediglich von Religionen behaupten würde. Wenn man dann fragt, wieso man dann als ebenfalls ganz normales Teil der Ursuppe nicht auch wie alle anderen ganz normal am großen Frisst-Du-mich-nicht-fress-ich-Dich-halt-Spiel teilnehmen darf, kommt irgend ein Gelalle von wegen besonderer Verantwortung des Menchen weil ethisch höherstehend.... Widersinnig, weil ja der Mensch doch in ihren Augen auch nichts anderes ist, als irgendein Viech.
Der Knackpunkt: Für einen Atheisten gibt es keinen vernünftigen Grund, auf irgendwen Rücksicht zu nehmen, der seinen persönlichen Zielen nicht dienlich ist. Tut er es doch, gibt es dafür nur eine einzige Erklärung: Angst und Schwäche. Mit seinem Wohlverhalten bettelt er sozusagen die anderen an, ihn doch bittebittebittebitteschöööön auch anständig zu behandeln. Oder vielleicht auch doch - was weiß denn ich, ich bin ja kein Seelenklempner - die unterschwellige Angst vor dem Satan und seinem Bratspieß...
Jedenfalls ist ein Atheist, der nicht knallhart und gnadenlos seinen eigenen Vorteil verfolgt unglaubwürdig. Und weil die meisten Atheisten das nicht erkennen, nicht durch Nachdenken darauf kommen, sind sie offenbar dumm.
Konsequent zu Ende gedacht...
Ein weiterer Punkt, der zeigt, dass Atheisten dumm sind, ist der, dass ein Atheist typischerweise nichts von La Place weiß oder zumindest nicht verstanden hat, was dessen Aussage, dass für Gott in seinem System mit der großen Gleichung, die alle Parameter enthält, kein Platz ist, für den einzelnen bedeutet: Wenn es tatsächlich nichts hinter bzw. über der reinen Materie gibt - eine notwendige Annahme für den Atheismus - ist der gesamte Lauf der Welt eine reine Abfolge von Ursachen und Wirkungen. Das geht bis ins kleinste und bis zu solchen Sachen wie Gefühlen, die dann ja lediglich chemische Reaktionen sind.
Sprich: Es gibt keinen freien Willen, Man kannst nichts, aber auch gar nichts dagegen machen, was geschieht, auch nichts gegen das, was man selber tun wird. Alles was geschieht ist vorbestimmt, hängt von der ursprünglichen Konstellation der Dinge am Anfang ab. Drastisch ausgedrückt hängt die Frage, ob man sich in eine Frau verliebt oder sie uninteressant findet, ob man in zehn Minuten eine Axt nimmt und seine Familie niedermetzelt oder mit ihr Eis essen gehst, von der Konzentration irgendwelcher Stoffe im Organismus ab, also letztendlich davon, was man in letzter Zeit gegessen und wann man das letzte Mal geschissen hat, ab.
Klasse was? Das ist die Realität, der man als konsequent und folgerichtig denkender Atheist ins Auge zu sehen und sie zu akzeptieren hat. Und man kann sich noch nicht einmal darüber beschweren, denn es gibt niemanden, der dafür verantwortlich ist...
Lieber naiv als verzweifelt
Genau das habe ich vor etwa 30 Jahren - übrigens ohne etwas von La Place zu wissen - als Atheist bzw. einer, der ein solcher sein wollte, überlegt. Ich weiß sogar noch in etwa, wo das war, so sehr hat mich das Ergebnis dieses Gedankenganges geschockt
Es mag ja nun durchaus sein, dass es so ist - ihc kann das Gegenteil nicht beweisen. Ich persönlich ziehe es aber vor, an einen freien Willen zu glauben. Dann muss ich aber auch Dinge zulassen, die über de reinen Materie stehen und damit Geistiges und im Endeffekt irgendeine höhere Macht- also einen Gott im weitesten Sinne. Wenn ich mich dabei irre, habe ich keinen Nachteil: Wenn es tatsächlich so ist, dass für mich nach meinem Tod alles aus ist, spielt es keine Rolle mehr, wenn ich mich geirrt habe. Hingegen habe ich jetzt den Vorteil, Hoffnung zu haben und muss nicht aus den oben geannten Gründen verzweifeln. Meinetwegen sollen mich die Atheisten doch für blöd halten, ich ziehe es vor, zu glauben.