Overblog
Folge diesem Blog Administration + Create my blog

Über Diesen Blog

  • : Blog von Volker Wollny
  • : Hier gibt's jede Menge Informationen über heikle und weniger heikle, aber immer interessante Themen: Jagd, Waffen, Fischen, Selbermachen, Garten, Geld Sparen, Freizeit, Hobby, Kultur und was sonst noch dazu gehört
  • Kontakt

Profil

  • Fokko
  • Publizist und Freier Dozent, von Hause aus Ingenieur sowie gelernter Mechaniker und gelernter Maurer, Querdenker, Naturfreund und -nutzer, technisch interessiert aber auch technikkritisch, glaube nicht alles was mir erzählt wird.
  • Publizist und Freier Dozent, von Hause aus Ingenieur sowie gelernter Mechaniker und gelernter Maurer, Querdenker, Naturfreund und -nutzer, technisch interessiert aber auch technikkritisch, glaube nicht alles was mir erzählt wird.

Website:

Im Blog Suchen:

Newsletter abonnieren

Hier geht's zu Fokkos Selbstversorger-Newsletter:
Klicken!

Non-Blog-Sites

Andreas Quiring  

IT / EDV - Lösungen
Theodor-Veiel-Str. 17
70374 Stuttgart - Bad Cannstatt

Biohof-Gemeinschaft Baum des Lebens

25. Dezember 2010 6 25 /12 /Dezember /2010 10:58

Wiedereinmal geht ein Jahr zu Ende und wiedereinmal feiern wir Weihnachten. Für Christen ist es das Fest der Geburt Jesu Christi, die in das Dunkel der gottlosen Welt den Hoffnungsstrahl der Erlösung bringt. Für Heiden ist es die Wintersonnwende, die zwar noch lange nicht den Frühling, aber doch dessen Verheißung bedeutet.

 Frohe Weihnachten

Endlich einmal wieder Weiße Weihnachten! Perfekt wäre es natürlich, wenn nach dem recht ergiebigen Schneefall gestern heute klirrender Frost und strahlender Sonneschein herrschten, aber ich will nicht undankbar sein: In wie vielen Jahren wäre ich "g'schleckat froah" (schwäbisch: "außerordentlich froh") über solch ein Weihnachtswetter gewesen!

 

   Interessant daran ist, dass es bei beiden Interpretationen darum geht, dass die eigentliche Verbesserung der Verhältnisse zwar noch eine Weile auf sich warten lassen wird, der Anfang jedoch gemacht ist: So wie die jetzt wieder länger werdenden Tage und die immer höher steigende Sonne schließlich zum Frühling führen, führt der Weg Jesu vom Stall in Bethlehem über das Kreuz zum leeren Grab am Ostermorgen.

   Anders als bei den Geschehnissen am Karfreitag und am Ostersonntag, verrät die Bibel das Geburtsdatum Jesu Christi nicht. Dass wir seine Geburt am 25. Dezember feiern, wird damit begründet, dass dies im alten Rom der Geburtstag des Sonnengottes war - also nichts anderes als die Wintersonnwende.

   Das mag tatsächlich so sein und es mag auch sein, dass pragmatische Gründe dazu geführt haben, bei der Einführung des Christentums im alten Rom den Geburtstag des Sonnengottes einfach in dasjenige der beiden Hauptfeste des Christentums umzuwidmen, für das es eh' kein aus der Schrift ableitbares Datum gibt. Nichtsdestotrotz passt dieses Datum gut: Wenn wir die Analogie zwischen dem Auszug aus Ägypten, dem jüdischen Passahfest also, sowie dem damit eng verbundenen christlichen Ostern und dem Frühling herstellen, wird die Analogie zwischen Christi Geburt und der Wintersonnwende zur logischen Folge. Und deswegen geht es mir eben so, dass sich für mich unser Weihnachtsdatum "richtig anfühlt".

  Das soll jetzt nicht heißen, dass ich etwa gegen das orthodoxe Weihnachtsdatum wäre, das ja etwa zwei Wochen nach dem unseren liegt. Wir feiern Weihnachten ja auch ein paar Tage nach der Wintersonnwende. Und ob es nun drei, vier Tage oder gut zwei Wochen sind, spielt doch keine Rolle, entscheidend ist für mich, dass man dieses Fest an oder kurz nach der Wintersonnwende begeht.

 Dass der Geburtstag des Sonnengottes bereits bei den alten Römern und, so wie ich gehört habe, auch schon in noch älteren Kulturen gefeiert wurde, muss Leuten, die mit Jesus Christus und seiner Bedeutung als Erlöser nicht klarkommen wollen, als Argument dafür dienen, dass das Christentum lediglich eine weitere Neuauflage eines uralten Sonnenkultes sei, bei dem sogar das Kreuz als Symbol der Sonne eine Rolle gespielt habe. Ich sehe das anders. Ich bin zwar kein Anthroposoph, aber ich finde, dass an der anthroprosphischen Auffassung etwas dran ist, dass nicht nur das Judentum, sondern alle alten Religionen der Vorbereitung der Menschen auf Jesus Christus gedient hätten. Unter dieser Annahme lassen sich dann die Sonnenkulte alter Kulturen ohne Weiteres als frühe Hinweise auf Jesus Christus deuten, der ja für die geistliche Welt das ist, was für die stoffliche die Sonne ist.

  Also lasse ich wir weder meinen Glauben noch Weihnachten von irgendwelchen "wissenschaftlichen Erkenntnissen" vermiesen, die besagen, dass jener Zimmermann und Wanderprediger namens Jesus von Nazareth irgendwann ganz anders geboren sei und das Kreuz auch nur ein altes Sonnensymbol. Ich weiß, dass Jesus unser Erlöser ist und das Kreuz das Symbol dieser Erlösung. Und dass Weihnachten die Verheißung von Ostern ist, so wie die Wintersonnwende uns den Frühling verspricht.

  In diesem Sinne wünsche ich allen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest!

Diesen Post teilen
Repost0
19. Dezember 2010 7 19 /12 /Dezember /2010 11:27

Auf der Seite Permakultur-Beratung.ch wird ein tolles Öko-Haus vorgestellt, das sich ein Ben Law in Südengland gebaut hat. Durch die Verwendung von althergebrachten Bautechniken und Material aus der Natur konnte er sehr viel selbst machen, brauchte keine schweren Maschinen und hat nun für relativ wenig Geld ein tolles Haus, das obendrein wenig Energie braucht (Strom und Wärme macht er selbst), umweltfreundlich und gesund ist.

 

Eine sehr gute Beschreibung findet man auf der Website als PDF.

 

Unbedingt lesens- und nachahmenswert!

Diesen Post teilen
Repost0
18. Dezember 2010 6 18 /12 /Dezember /2010 19:52

Ich sage ja immer, dass das neue Gartenjahr eigentlich nicht im Frühling, sondern im Herbst beginnt, weil das Umgraben und die anschließende Wirkung des Frostes auf die Schollen bereits die Vorbereitung für die nächste Frühjahrsbestellung ist. So gesehen wären wir jetzt ja schon mitten drin im neuen Gartenjahr, aber tatsächlich tut sich draußen natürlich nicht viel. Und trotzdem gibt es ein paar Dinge, die man tun kann, so das man auch außerhalb der Vegetationsperiode den Kontakt zur Materie nicht verliert.

   Allerdings gibt es doch ein paar Dinge, die man im Winter tun kann. Zum Beispiel hat man jetzt eventuell ein wenig Zeit, um sich theoretisch ein wenig weiterzubilden indem man das eine oder andere Gartenbuch liest. Oder man macht sich schlau über Arten und Sorten, die man noch nicht kennt, mit denen man es aber eventuell versuchen will, wenn man herausfindet, dass man ihnen geeignete Bedingungen bieten kann.

 winterliche gaerten zwischen einfamilienhaeusern

Wenn es draußen so aussieht, gibt's für den Gärtner nicht viel zu tun

 

   Leider kann es auch passieren, dass man mit einer neuen Art oder Sorte Pech hat. Wenn das im abgelaufenen Gartenjahr der Fall war, kann man nun nach den Ursachen forschen: Bücher, Gartenseiten im Web und vor allem auch Foren und Gespräche mit anderen Gärtnern. Natürlich sind das auch die Quellen für die anderen Weisheiten, die man sich im Winter aneignen kann.

Planung und Instandsetzung 

    Eine weitere typische Winterarbeit des Gärtners ist die Planung. Ich persönlich, das muss ich gestehen, plane ja nicht vor, sondern überlege mir im Frühling, was ich im Vorjahr auf welchem Beet hatte und was ich jetzt darauf pflanzen will. Das heißt jedoch nicht, dass ich von der Planung abrate. Natürlich kann die Natur die schönste Planung über den Haufen werden. Vor allen Dingen nutzen die schönsten Pläne für die Zweitbestellung von Beeten nichts, wenn der Sommer so toll ist wie der letzte und die Erstbestellungen zu spät reif werden. Wer jedoch plant und seine Planungen auch archiviert, der hat unter anderem den Vorteil, dass er jederzeit nachsehen kann, was vor zwei oder drei Jahren auf einem Beet war. Das kann wichtig werden, wenn man etwas anbauen will, das man länger als ein Jahr nicht auf das selbe Beet setzen soll.

  Aber auch praktisch kann jetzt dies und das tun: Beispielsweise kann man sein Gartengeräte durchsehen, gründlich reinigen und, wo nötig, instand setzen. Zum Beispiel einen Stiel ersetzen, der schon seit drei Jahren mit Isolierband geflickt ist oder endlich mal die Kraftstoffanlage der Motorhacke reinigen.

Anzucht 

  Bald wird es auch schon Zeit für die Anzucht von Pflanzen: Peperoni säe ich immer am Sylvester-Nachmittag. Ich habe dafür schon mal in der Garten-Newsgroup Mecker von anderen Gärtnern bekommen, auch in Bezug auf meine Tomaten, die ich - wie übrigens viele - traditionell an Mariä Lichtmess säe. Einer verdächtigte mich sogar, dass ich meine Pflanzen mit Chemie aufpäppeln würde, was aber nicht stimmt. Schon allein deswegen, weil ich dazu viel zu faul und zu geizig bin.

peppi01.jpg

Wenn man die Peppis beizeiten sät, kann man mit etwas Glück auch schon recht früh ernten 

 

  Das Argument gegen das frühe Ziehen von Tomaten und Paprika im Zimmer ist das geringe Lichtangebot in der Winterszeit. Das mag etwas für sich haben. Andererseits habe ich aber, wenn ich meine Peperoni an Sylvester säe nach den Eisheiligen normalerweise bereits blühende Pflanzen und vereinzelt sogar schon Fruchtansatz. Entsprechend früh kann ich mir dann auch von meinen ersten eigenen scharfen Paprika beim Vesper das Wasser in die Augen treiben lassen.

  Über die Peperoni habe ich bereits vor zwei Jahren einen Artikel geschrieben, auf den ich in der Garten-Newsgroup verlinkte und die erwähnte Schelte bekam. Als ich dann ziemlich früh, nämlich Ende Juni, die erste reife Schote hatte, habe ich hier darüber berichtet und konnte es mir natürlich nicht verkneifen, wieder in der Garten-Newsgroup darauf hinzuweisen. Allerdings war es dort dann aus der Ecke meiner winterlichen Kritiker sehr still...

Baumschnitt

  Auch wer Obstbäume hat, bekommt jetzt etwas zu tun. Den Pflege- und Erziehungsschnitt erledigt man traditionell im Winter. Es ist nicht so, dass das biologische Gründe hätte, wie manche glauben. Zwar wird der Baum im Winter eventuell nicht so leicht von Krankheitserregern befallen, die durch die beim Schnitt entstehenden Verletzungen eindringen können, dafür kann er sie aber auch nicht so gut abheilen wie in der Wuchsperiode. Der Grund dafür, dass man gerne im Winter schneidet ist, dass man besser sieht was man tut, wenn keine Blätter da sind.

  Bäume richtig zu schneiden ist kein Hexenwerk. Es gibt einige wenige Grundregeln, die man beachten muss, um brauchbare Ergebnisse zu erzielen. Bereits vor zwei Jahren habe ich hier die Grundlagen des Baumschnitts erläutert und zwar in dem Artikel "Zeit für den Obstbaumschnitt".

  Ein bisschen etwas gibt es für uns Gärtner also auch jetzt zu tun. Und ansonsten können wir einmal ein wenig ausspannen, wie es dem natürlichen Rhythmus der Jahreszeiten entspricht und - wenn wir Ernteüberschüsse eingefroren, eingeweckt, eingelegt oder sonst wie konserviert haben - auch noch ein wenig die Früchte unserer sommerlichen Arbeit genießen.

 

Übrigens: Wer ganz neu mit dem Gärtnern anfangen will, findet die wichtigsten Informationen für den Einstieg in den Gemüseanbau in kompakter Form in meinem eBook "Gärtnern für alle".

Diesen Post teilen
Repost0
10. Dezember 2010 5 10 /12 /Dezember /2010 18:44

Nachdem bereits letztes Jahr im Vorfeld des Verbotes der 100W-Glühbirnen so einiges an Unmut und handfesten Argumenten gegen die Abschaffung der Glühbirne zu hören war, wendet sich mittlerweile auch der Verbraucherschutz massiv gegen diesen unglaublichen Blödsinn. Konkret gefordert wird eine Aussetzung des Verbotes bis geeignete alternative Leuchtmittel zur Verfügung stehen. Grund genug, sich dieses Verbot und seine Auswirkungen noch einmal genauer anzusehen.

    Wenn auch, wie jetzt auch mehr und mehr bei der breiten Masse bekannt wird, Treibhauseffekt und menschengemachter Klimawandel sich als bloße Phantome erwiesen haben, sind Energiesparen und noch viel mehr die Nutzung regenerativer Energien eine sehr sinnvolle Sache. Sie machen uns unabhängig von fossilen Energieträgern, deren Vorräte nach unserem heutigen Wissen immer noch als endlich angesehen werden müssen. Dass, obwohl noch reichlich Kohle vorhanden ist, auch noch unser Kohlebergbau von der Politik vollends abgewürgt wird, ist nur ein weiterer Schritt in die praktisch totale Abhängigkeit von importierten Energieträgern.

Energiesparen ergänzt Regenerative Energien

Die einzige Alternative ist die Nutzung heimischer Energien. Das sind neben unseren restlichen Kohlevorräten, deren Nutzung ja politisch verhindert wird, sowie vernachlässigbaren Mengen an Erdöl und Erdgas praktisch nur die regenerativen Energiequellen. Sie haben jedoch den Vorteil, praktisch überall zur Verfügung zu stehen und sich auch in kleinem Maßstab nutzen zu lassen.

    Energieeinsparung ergänzt diese Möglichkeiten in idealer Weise: Je weniger Energie benötigt wird, um so größer wird der Anteil des Gesamtbedarfs, der auf den Ebenen der einzelnen Haushalte, der Kommunen und regional erzeugt werden kann. Dass Regionalisierung hier auch mithilft, weil sie nicht nur regionale Energiegewinnung aus regenerativen Ressourcen fördert, sondern sinnlose Transporte vermeidet, die ja auch Energie verbrauchen, sei dabei nur am Rande erwähnt.

Energie sparen? Ja, bitte – aber nicht um jeden Preis!

   Unsere Verbraucherschützer führen gegen das Glühlampenverbot vor allem Argumente ins Feld, die mit Umwelt und Gesundheit zu tun haben, vor allem mit dem hoch giftigen Quecksilber, das in den angeblichen Energiesparlampen enthalten ist. Weder ist dessen sachgemäße Entsorgung sichergestellt, noch gibt es einen wirksamen Schutz gegen die Belastung von Wohnräumen mit dem extrem gesundheitsgefährdenden flüssigen Schwermetall, die auftritt, wenn eine solche Lampe einmal zerbricht, was ja vor allem auch in Haushalten mit Kindern schnell passiert ist.
   Wenn sich der Verbraucherschutz auch auf den Aspekt der Quecksilbervergiftung beim Verbraucher und die Umweltgefashren bei uns konzentriert, ist er lange nicht das einzige, was gegen die angeblich umweltfreundlichen Giftbirnen spricht: Das dafür verwendete Quecksilber gefährdet nicht nur uns, sondern vor allem auch die Leute, die diesen Schund herstellen. Preisgünstige „Energiesparlampen“ kommen nämlich aus Billiglohnländern, wo man es mit dem Arbeits- und Umweltschutz bekanntlich nicht so genau nimmt und schon auch einmal Kinder beschäftigt. Im Klartext: Damit wir angeblich Eisbären retten, soll in Ostasien die Umwelt versaut und Kinder mit Quecksilber vergiftet werden.

Wird überhaupt nennenswert Energie wird durch das Glühlampenverbot eingespart?

   Die Argumentation gegen die Glühlampe Goebel- und Edisonscher Machart setzt an dem Faktum an, dass sie einen Wirkungsgrad von nur 5% hat, also 95% der zugeführten elektrischen Energie in Wärme und lediglich 5% in Licht verwandelt. Das klingt gigantisch, ist aber so für sich allein hingestellt lediglich ein halbe Wahrheit und damit bekanntlich eine ganze Lüge. Ebenso wie die Behauptung, dass durch den Ersatz von Glühlampen durch „Energiesparlampen“ weltweit 1/3 des für Beleuchtungszwecke benötigten Stroms eingespart werden könne.

   Unredlich sind diese Aussagen nicht, weil sie etwa falsch wären, sondern darin, dass ihre tatsächliche Bedeutung nicht erklärt wird: Was spielt der weltweite Stromverbrauch für eine Rolle, wenn in Europa Strom gespart werden soll? Natürlich wird er nur deswegen herangezogen, da in weniger entwickelten Ländern auch heute noch mehr Glühlampen verwendet werden, als in Europa.

   Bei uns werden – besonders da, wo das Licht täglich sehr lange brennt wie in Werkstätten, Geschäften und Büros – ja schon lange zu einem sehr großen Teil gar keine herkömmlichen Glühlampen mehr verwendet, wie sie jetzt verboten werden, was die angeblich erzielbare Einsparung natürlich bereits erheblich gegenüber dem weltweiten Durchschnitt mindern dürfte. Überhaupt spielt der Strombedarf für Beleuchtungszwecke bei uns schon lange keine so große Rolle mehr, wie zu Kaisers Zeiten und noch bis nach dem Zweiten Weltkrieg, als das „elektrisch Licht“ in Privathaushalten noch die Hauptanwendung für Netzstrom war. Denn meisten Strom brauchen wir heute nicht für Licht, sondern für die vielen elektrischen und elektronischen Geräte, die uns das Leben erleichtern und Spaß bringen.

Was bedeutet der geringe Wirkungsgrad der Glühlampe in der Praxis?

   Hinterfragen muss man auch die unkommentierte Aussage über den geringen Wirkungsgrad der Glühlampe: Nicht dass sie an sich falsch wäre, aber für den praktischen Einsatz von Leuchtmitteln im privaten Haushalt hat der geringe Wirkungsgrad der Glühlampe kaum Bedeutung.

   Zu diesem Schluss führt die simple Frage, wann man daheim das Licht brennen hat: Natürlich, wenn es draußen dunkel ist. In der warmen Jahreszeit ist das aber täglich nur ein recht kurzer Zeitraum, vor allem auch durch die Sommerzeit, deren ursprüngliches Ziel ja auch die Einsparung von Strom für Beleuchtung war, nämlich zu Kaisers Zeiten, als die Beleuchtung noch die Hauptanwendung der Elektrizität war – und ein hoher Kostenfaktor im Privathaushalt.

   Wirklich lange brennen haben wir das Licht jedoch dann, wenn die Tage kurz sind. Und das ist in der Heizperiode der Fall. Dann ist der Teil des Stroms, den die Glühbirne in Wärme anstatt in Licht verwandelt aber keinesfalls vergeudet. Er hilft vielmehr beim Heizen mit und zwar keineswegs vernachlässigbar: Wenn in einem Raum, der 1 KW Heizleistung benötigt, das Licht von zwei 100W-Glühlampen erwünscht oder gefordert ist, liefert deren Abwärme 190 Watt, also 19% der benötigten Heizleistung!

   Nun ist das Heizen mit Strom zwar das teuerste Heizen, aber das ist die Privatsache jedes Einzelnen. Wäre das Heizen mit Strom jedoch auch erheblich umweltschädlicher als das mit Kohle, Gas der Öl, hätten vor den Glühbirnen erst einmal alle elektrischen Heizgeräte verboten werden müssen.

   Stellt man sich nun einmal vor, der soeben gedachte Haushalt würde von einem Wasserkraftwerk mit Strom versorgt, aber mit Öl oder Kohle heizen, steigt der von den Personen in diesem Raum bei ihrem Aufenthalt verursachte CO2-Ausstoß rechnerisch um fast ein Viertel, wenn man die zwei 100W-Glühlampen durch „Energiesparlampen“ ersetzt. Ein Extremfall? In der Tat, aber wenn man bedenkt, dass etwa in der Schweiz ein Großteil des Stroms aus Wasserkraft erzeugt wird, gar kein so abwegiger.

   Man sieht also: Von den erhofften Energieeinsparung und dem eingesparten CO2-Ausstoß durch das Glühlampenverbot bleibt bei näherem Hinsehen und ein paar einfachen logischen Überlegungen so gut wie nichts übrig. Auf jeden Fall nichts, was die erheblichen Nachteile der „Energiesparlampen“ auch nur im Entferntesten aufheben könnte. Von deren Beeinträchtigungen des Wohlbefindens durch unangenehme Lichtfarbe und die Stroboskopwirkung und den von manchen Medizinern durch diese Wirkungen befürchteten Gesundheitsgefahren bis hin zu Krebs wollen wir hier gar nicht reden, weil es den Umfang dieses Blogbeitrages bei Weitem sprengen würde.

Glühlampenverbot: Blödheit oder Böswilligkeit?

   Bekanntlich soll man positiv denken und keine Böswilligkeit hinter Dingen vermuten, die sich hinreichend mit Dummheit erklären lassen. Gehen wir gutmütiger Weise also einfach einmal davon aus, dass unser Politiker das Glühlampenverbot nicht auf Geheiß von irgendwelchen Lobbyisten ausgekocht haben, die daran interessiert sind, die offensichtlich geringe Akzeptanz der Giftbirnen durch staatlich verordneten Kaufzwang zu kompensieren. Dann jedoch müssen wir den Leuten in den entsprechenden Gremien grandiose Dummheit in geradezu epischen Ausmaßen unterstellen. Die gehört nämlich dazu, nicht selbst auf die paar watscheneinfachen Überlegungen zu kommen, die ich hier angestellt habe, und die Idee, eines solchen Gesetzes bereits im allerfrühesten Stadium in dies Tonne zu treten.

   Das Schlimme ist, dass jede Menge Gutmenschen solchen Stuss wie den mit der angeblichen Klimaschädlichkeit der Glühlampe nicht nur unreflektiert glauben, sondenr auch noch andere diffamieren, die sich nicht so leicht verdummen lassen. So wie das offenbar recht unbedarfte Gutmädel namens Claudi, das auf konsumo.de in einem Beitrag darüber barmt, dass einige Handelsketten zum Glück noch die guten, alten Glühbirnen verkaufen und mitteilt, dass der Deutsche Umweltverband (was immer das auch sein soll) diese bereits denunziert habe.

Update 30.12.10: Einen "Deutschen Umweltverband" gibt es offenbart tatsächlich nicht. Gemeint ist wohl die Deutsche Umwelthilfe, die in dem Beitrag auch genannt wird. Dass diese natürlich die Abzocke mit dem Glühbirnenverbot fördert und böse Abweichler denunziert, wird klar, wenn man bei Wikipedia liest: "Die Deutsche Umwelthilfe finanziert sich aus privaten Spenden – vor allem aus Wirtschaftskreisen...."    

Diesen Post teilen
Repost0
7. Dezember 2010 2 07 /12 /Dezember /2010 15:23

Auch unsere Hunde - und unsere anderen Haustiere natürlich auch - sind manchmal gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe. Wie bei uns Menschen auch, gibt es im Veterinärbereich als Ergänzung und Alternative zu den herkömmlichen Medizinmännern die Heilpraktiker.

Gerade hat eine Freundin meiner Frau hier bei uns in Aalen eine Tierheilpraxis aufgemacht und ist mit einer hübschen Website im Netz vertreten. Guckt also ruhig einmal vorbei und berücksichtigt sie, wenn demnächst mal bei Euren Lieblingen etwas nicht ganz in Ordnung ist.

 

Hier geht's zur Tierheilpraxis von Petra Meier

Diesen Post teilen
Repost0
7. Dezember 2010 2 07 /12 /Dezember /2010 11:31

"Alter Falter! - Noch ein Blog, das die Welt nicht braucht. Und umgekehrt." Unter diesem Titel gibt Bloggerkollege Stefan Manske aus Duisburg mehr oder weniger regelmäßig allerlei bunt Gemischtes von sich.
   "Alter Falter!" enthält launige Kommentare aber auch interessante Infos zum Zeitgeschehen, besonders auch zu Dingen die im Netz passieren und das Netz betreffen. Besonders zu empfehlen sind Stefans Tipps und Tricks zu Computer und Netzen, die sich zum großen Teil auch mit Multimedia befassen.   

   Mag ja sein, dass die Welt das alles tatsächlich nicht braucht, aber ein Besuch lohnt sich allemal. Mir jedenfalls gefällt es. Deswegen ist mir Stefans Blog "Alter Falter" nicht nur diese Meldung wert, sondern auch einen dauerhaften Platz in meiner Blogroll. Weiter so, Stefan!

 

Und hier gehts zu "Alter Falter!"

Diesen Post teilen
Repost0
3. Dezember 2010 5 03 /12 /Dezember /2010 13:36

Geld ist nur etwas wert, wenn es in der einen oder anderen Art gedeckt ist. „Gedeckt“ bedeutet, dass man mehr oder weniger eine Garantie dafür hat, etwas für sein Geld zu bekommen. Modernes Fiat Money, so sagt man leichthin, wird durch die Wirtschaftskraft des Landes gedeckt, dessen Banken es erzeugen. Doch wie genau funktioniert das? Kann es nicht passieren, dass das örtliche, gesetzliche Zahlungsmittel einfach von niemandem mehr genommen wird und es so seinen Wert verliert?

Verschiedene Möglichkeiten, Geld zu decken

   Eine Deckung im eigentlichen Sinne war zum Beispiel bei einer Art von Geld vorhanden, die es bei den alten Ägyptern gab: Man konnte damals Korn bei staatlichen Lagerhäusern einlagern und erhielt dafür als Quittung Tontäfelchen. Diese Tontäfelchen wurden auch als Zahlungsmittel eingesetzt, waren also eine Art von Geld. Geld, das durch Ware gedeckt war, denn man konnte sich ja für seine Tontäfelchen jederzeit die entsprechende Menge Korn abholen.

   Geld wurde früher auch sehr oft durch Edelmetalle gedeckt. Es gab Gold- und Silbermünzen, deren aufgeprägter Wert ihrem Metallwert entsprach beziehungsweise dadurch entstand. Da Gold und Silber schwer sind und es mühselig war große Geldbeträge in dieser Form zu transportieren, entwickelte sich die Banknote: Sie war zunächst nichts anderes als eine Quittung für Gold, das man bei einer Niederlassung eines Handelshauses hinterlegt hatte und mit der man bei einer anderen die entsprechende Menge abholen konnte.

   Daraus entwickelte sich das System der Golddeckung: Das Gold wurde bei einer Zentralbank gelagert und die gab auch die Banknoten aus. Sie garantierte dafür, dass man gegen Einlieferung dieser Banknoten jeweils die entsprechende Menge Gold bekam, was früher, zu Zeiten der Golddeckung des Dollars, zum Beispiel auch auf den amerikanischen Geldscheinen stand.

   Das System der Golddeckung des Geldes wurde aber mittlerweile praktisch überall schon wieder abgeschafft. Es hat tatsächlich einige Nachteile, von denen einer darin besteht, dass es heutzutage wohl überhaupt nicht mehr genug Gold gibt, um das viele Geld zu decken, das nötig ist um die vielen Werte zu bewegen, die es heute gibt.

   An Stelle des goldgedeckten Geldes ist heute weltweit das „Fiat Money“ getreten. „Fiat“ ist lateinisch und bedeutet „es werde“. Fiat Geld entsteht ganz einfach dadurch, dass Zentral- oder Geschäftsbanken Kredite vergeben, wie bereits in der Artikelreihe „Wo kommt eigentlich das Geld her?“ erläutert wurde.

Fiat Money ist genau genommen leistungsgedecktes Geld

   Gedeckt ist dieses Geld auf den ersten Blick lediglich dadurch, dass so gut wie jeder es akzeptiert und man damit praktisch alles kaufen kann. Hier muss man genau hinsehen: Ein gesetzlicher Zwang es anzunehmen existiert keineswegs, auch wenn das jeweilige Geld eines Landes – wie bei uns der Euro – den Status eines „gesetzlichen Zahlungsmittels“ hat.

   Tatsächlich ist jemand nur gezwungen, Euros anzunehmen, wenn ihm einer etwas schuldet. Ein Zwang, etwas gegen Euro zu verkaufen besteht vielleicht de jure, keineswegs jedoch de facto: Wenn ein Maler nicht bereit ist, mein Wohnzimmer gegen Euros zu tapezieren, kann ich ihn dazu nicht zwingen. Er muss lediglich, wenn er bereits gearbeitet hat, Euros zur Bezahlung seiner Rechnung annehmen und kann nicht etwa Schweizer Franken oder Dollar verlangen.

   Nun bringt die Tatsache, dass unser sämtliches vorhandenes Geld von den Banken geliehenes Geld ist, aber noch etwas mit sich, was wenig beachtet wird: Auch wenn viele Menschen ihr Geld nicht geliehen, sondern verdient haben, gibt es zu der gesamten Geldmenge Schuldner. Diejenigen nämlich, die sich das Geld ursprünglich ausgeliehen haben, um damit etwas zu kaufen, also andere etwas verdienen zu lassen und so diese Geld in Umlauf zu bringen. Diese Schuldner müssen ihre Kredite natürlich samt Zinsen in Euros zurück bezahlen und können daher Euros jederzeit gut gebrauchen. Und das wiederum bedeutet nichts anderes, als dass sie jederzeit bereit sind, für Euros zu arbeiten oder zu verkaufen.

   Beim genauen Hinsehen, auf den zweiten Blick also, stellt man fest, dass es im Grunde die Leute sind, die Schulden haben, die den Wert des heutigen Geldes, des Fiat Money, mit ihrer Wirtschaftskraft decken: Zwar kann niemand gezwungen werden, gegen Bezahlung mit dem jeweils gültigen gesetzlichen Zahlungsmittel zu leisten, er wird es, wenn er Schulden hat, jedoch jederzeit gerne tun, da er mit dem Geld seine Schulden tilgen und seine Zinsen bezahlen kann: Selbst wenn man sonst niemanden finden würde, der einem für Euros etwas gibt, würden es diejenigen tun, die Schulden in Euros haben. Und weil diese – so wie man früher bei der Notenbank immer Gold für sein Geld bekam – jederzeit für Geld zu leisten bereit sind, nehmen – ebenfalls wie zu Zeiten der Golddeckung – auch alle anderen dieses Geld.

   Das muss man sich einmal sinnig geben: Die Leute, die sich Geld bei einer Bank leihen um dafür etwas zu kaufen, sorgen dafür, dass überhaupt Geld entsteht, dass es in Umlauf kommt und die Wirtschaft laufen kann. Gleichzeitig decken sie mit ihrer Wirtschaftskraft dieses Geld. Und dafür bekommen sie nicht etwa etwas, sondern müssen, im Gegenteil, dafür noch in Form von Kreditzinsen an die Bank bezahlen!

   Überlegt man sich die Sache anders herum, wird klar, dass es gar nicht anders sein kann und Fiat Money ohne Schulden und Zinsen eine sehr wackelige Sache wäre. Würde der Staat das Geld einfach drucken und auf die eine oder andere Art unter die Leute bringen, wüsste man nicht wirklich, ob einem jemand etwas für dieses Geld gibt: Es wäre ja niemand da, der, so wie die Schuldner beim Fiat Money, dieses Geld immer gebrauchen kann.

   Das so etwas tatsächlich passieren könnte, kann man am Beispiel der Mark der DDR sehen: bestimmte Güter konnte man selbst in bestimmten staatlichen (!) Läden für sie nicht kaufen, sondern musste dafür Westmark oder Dollars hinlegen, weil die Besitzer der Ware einfach nicht bereit waren, sie gegen Mark der DDR herzugeben. Das konnten sie sich nur deshalb leisten, weil sie keine oder keine nennenswerte Bankschulden in Mark der DDR hatten, für deren Bedienung sie diese gebraucht hätten. Selbst wenn ein Verkäufer doch solche Schulden gehabt hätte, wäre das kein Problem gewesen: Weil im Grunde niemand die Mark der DDR wollte oder dringend brauchte, hätte er sie für „Däwiesn“ jederzeit günstig schwarz bekommen können.

Ist Fiat Money also eine tolle Idee?

   So gesehen ist das auf Schulden basierende Fiat Money eine geniale Idee. Nur hat es eben den Fehler, dass es nur eine endliche Zeitspanne funktionieren kann. Wie ich ja in der erwähnten Artikelreihe gezeigt habe, wird durch Zins und Zinseszins die Menge des frei zirkulierenden Geldes immer kleiner, weil dieser dafür sorgt, dass dieses Geld immer dorthin fließt, wo schon viel Geld vorhanden ist. Das bedeutet aber, dass Banken und Investoren mit der Zeit nicht nur die Wirtschaft, sondern schließlich auch sich selbst erwürgen. Ist nämlich erst einmal die Wirtschaft durch den Zins abgewürgt, ist nichts mehr da, das beliehen werden kann, um neues Geld als Ersatz für dasjenige zu erzeugen, das durch den Zins aus dem Kreislauf herausgezogen wird. Sprich: Es niemand mehr „gut“ für einen Kredit. Damit fällt auf dem Kreditsektor schon einmal das Neugeschäft der Banken aus.

   Zusätzlich können jedoch auch alte Forderungen der Banken nicht mehr vollständig bedient werden, denn das Geld dafür muss aufgrund des Zinses ja zum Teil aus neuen Krediten kommen. Sie werden zu Not leidenden Forderungen wie es im Jargon der Kaufleute heißt und müssen schließlich abgeschrieben werden, wenn ihnen keine Sicherheiten entgegenstehen, auf welche die Banken ihre Hand legen können. Dadurch machen die Banken dann buchhalterisch Miese – auch wenn sie 98% (bei den derzeit in der Eurozone gültigen 2% Mindestreserve) des Geldes, das ihnen jetzt fehlt, nie besessen haben: Es steht auf den Kreditkonten ihrer Schuldner und muss ausgeglichen werden – mit eigenem Geld, wenn es bei den Schuldnern nichts mehr zu holen gibt.

   Hat die Bank für einen auf diese Weise platzenden Kredit physische Sicherheiten, ist das nicht weiter schlimm: Die Miesen, die entstehen, weil das Kreditkonto nicht ausgeglichen wird, werden aufgewogen, weil die Sicherheiten – zum Beispiel Immobilien – in das Eigentum der Bank übergehen. Dadurch bleibt die Bilanz ausgewogen.

     Auch das muss man sich einmal sinnig geben: Einer leiht sich Geld von der Bank z.B. 100 000 € und setzt dafür eine Immobilie als Sicherheit ein. Er kann nun das Geld nicht zurückzahlen und die Bank legt ihre Hand auf die Immobilie. Damit hat sie praktisch eine Immobile im Wert von 100 000 € mit 2000 € Eigenkapital erworben. Darauf beläuft sich nämlich ihr tatsächlicher Einsatz an Geld, das sie selbst aufbringen musste: die 2% Mindestreserve, die sie haben musste um den Rest der 100 000 € beim Verleihen aus dem Nichts zu erschaffen!

Pleiten haben auch ihre guten Seiten

   Schlimmer wird es, wenn dem Kredit keine wirkliche Sicherheit gegenübersteht. Das kann der Fall sein, wenn die Sicherheit etwa aus Wertpapieren besteht, die inzwischen ihren Wert verloren haben. Dann hat die Bank buchhalterisch einen Verlust in Höhe der ausstehenden Forderung gemacht, obwohl sie ursprünglich nur 2% der Kreditsumme selbst eingebracht hat. Diese Geld fehlt in ihrer Bilanz und wenn sich solche faulen Kredite häufen gerät die Bank in Schieflage.

   Bei genauem Hinsehen sind solche geplatzten Kredite eigentlich ein Segen für die Wirtschaft: Die ursprüngliche Kreditsumme ist ja in den Wirtschaftskreislauf geflossen. Jetzt braucht sie nicht mehr zurückgezahlt werden und kostet auch keine Zinsen mehr. Sie ist im Prinzip zu Geld geworden, das tut was es soll, nämlich umlaufen und dafür sorgen, dass Waren und Dienstleistungen fließen können.

   Doch auch hier besteht nicht allzu viel Grund zu hämischer Freude: Wenn es nämlich ein große oder gar „systemrelevante“ Bank ist, die in Schieflage gerät, kommen ihre Manager zu Vater Staat gelaufen, damit er ihr Institut retten soll. Das tut der dann auch – und zwar mit unserem Steuergeld, das dann nicht mehr da ist um für anständige Schulen, Straßen, Kindergärten, Gesundheitswesen, Renten und all diese Dinge zu sorgen. Und er hält damit ein System am Leben, das dem arbeitenden Menschen, egal ob Unternehmer, Arbeiter oder Angestellter, von der Wiege bis zur Bahre das Geld aus der Tasche zieht, ohne dafür eine wirkliche Gegenleistung zu erbringen.

   Noch Fragen? Eigentlich müsste man ja den Hut vor denjenigen ziehen, die sich da etwas ausgedacht haben, mit dessen Hilfe wir so seriös beschissen werden...

Diesen Post teilen
Repost0
29. November 2010 1 29 /11 /November /2010 15:39

Blogger-Szene und alternative Online-Medien werden von den etablierten, den so genannten Qualitätsmedien meist mehr oder weniger ignoriert, es sei denn, sie sind so groß wie es eigentlich nur WikiLeaks ist. Mit den neuesten Veröffentlichungen sorgt die Whistleblower-Plattform diesmal auch bei uns für erhebliches Rauschen im Blätterwald. Ein guter Anlass, einmal die Frage zu stellen, wie glaubwürdig alternative Medien eigentlich sind.


   Wer wirklich wissen will, was läuft, liest in der Regel Blogs und/oder alternative Online-Medien. Die breite Masse ist hier jedoch skeptisch bis ignorant. Ein Freund von mir pflegt dazu zu sagen: „Da kann ja jeder hergehen und schreiben was er will“. Quasi wörtlich dasselbe hat neulich auch meine Frau zu mir gesagt. Offenbar denken die meisten Menschen in dieser Hinsicht unter einem diffusen Paradigma, das sie glauben lässt, aus irgendwelchen Gründen würden „Qualitätsmedien“ die Wahrheit schreiben, „selbstgemachte“ Artikel irgendwelcher Leute hingegen per se unglaubwürdig sein und vor allem auf Verschwörungstheorien basieren.

Wie gut, dass es Verschwörungstheorien gibt

   Das Wort „Verschwörungstheorie ist überhaupt das Totschlag-Argument, mit dem man die breite Masse davon abhält, sich eigenständig zu informieren. Es dient dazu, zu verhindern dass die Leute der Horazschen Aufforderung „sapere aude“ folgen, also wie Kant es formulierte „Mut haben, sich ihres eigenen Verstandes zu bedienen.“

     Man findet in der Tat neben glaubwürdigen Informationen auch hanebüchene Theorien im Netz. Um das eine vom anderen zu unterscheiden, muss man sich seines Verstandes bedienen, was ja laut Kant Mut erfordert, der – traurig, aber wahr – eben nicht Jedermanns Sache ist. Wer jedoch ein Wenig davon aufbringt und dann auch noch seine Denkfaulheit überwindet, kann relativ leicht die Spreu vom Weizen trennen. Ich persönlich bin beispielsweise bekanntlich der Ansicht, dass die menschengemachte Klimaerwärmung ein großer Schwindel ist, halte es jedoch für sehr unwahrscheinlich, dass die Amerikaner die Mondlandungen gefaket haben, was ja ebenfalls ein gängige „Verschwörungstheorie“ ist.

Selbst denken macht schlau

   Zu letzterem Schluss bin ich durch eine recht einfache Überlegung gekommen: Freilich ist es durchaus denkbar, dass die ganzen Fotos und Filmdokumente von den Mondlandungen, die verbreitet wurden, Fälschungen sind. Freilich wäre es möglich gewesen, die ganzen Bilder aus dem All und von unserem Trabanten zu fälschen – das muss jedem klar sein, der schon einmal Star Wars oder Raumschiff Enterprise gesehen hat. Das Faken der Mondlandungen wäre also durchaus möglich gewesen, hätte aber auch einen entsprechenden filmtechnischen Aufwand erfordert. Das allein wäre noch kein Grund, die Theorie von der gefakten Mondlandung zu verwerfen, denn einen derartigen Aufwand hätten die Machthaber in den USA sicherlich nicht gescheut.

   Es ist nun aber so, dass das Faken der Mondlandungen nicht nur um einen hohen finanziellen und technischen Aufwand erfordert hätte. Es wären dazu auch eine Menge Mitarbeiter nötig gewesen, die gleichzeitig alle auch Mitwisser gewesen wären, ganz abgesehen von Leuten bei der NASA, die mit dem Auskochen einer solchen Sache befasst gewesen wären, Journalisten, die etwas näher an die Sache heran gekommen wären und so weiter. In jedem Falle hätten eine ganze Menge Leute von einem Mondlandungs-Fake gewusst.

   Nun ist es aber eine bekannte Tatsache, dass früher oder später alles herauskommt, von dem mehr als nur einer oder höchstens eine ganz geringe Zahl von Menschen weiß: Das liegt am Gesetz der großen Zahl, das in diesem Falle bewirkt, dass irgendwann irgendeiner der vielen Mitwisser meint, mit Enthüllungen Geld verdienen zu können, Medienaufmerksamkeit zu erlangen oder ganz einfach nur ein schlechtes Gewissen bekommt. Es ist mir jedoch im Bezug auf das Mondlandungs-Fake kein Fall bekannt, in dem jemand behauptet hätte, bei entsprechenden Aktionen dabei gewesen zu sein.

   Fazit: Als Theorie ist das Mondlandungs-Fake in sich zwar schlüssig; jedoch gibt es dazu keine Aussagen von Leuten, die „dabei gewesen sind“. Aus den genannten Gründen, müssten solche jedoch existieren und so ist die Nichtexistenz der „Ich bin dabei gewesen“-Aussagen dazu ein gewichtiges Argument gegen die Theorie der gefaketen Mondlandungen.

Was ist bei der Klimaerwärmung anders?

   Komplett anders verhält es sich bei der Klimahysterie: Auch hier existiert zwar eine Theorie die besagt, dass der menschengemachte Klimawandel von Leuten erfunden wurde, die damit Geld verdienen, wissenschaftliche oder politische Reputation erlangen wollen. Das ist ebenfalls schlüssig, was diese Theorie aber auch noch lange nicht beweist. Auch, dass es mit dem Ablasshandel vor 500 Jahren bereits einmal eine sehr ähnliche Volksverdummung und -abzocke durchgezogen wurde, ist zwar ein weiteres Argument, jedoch noch lange kein Beweis. Man muss schon ein wenig weiter denken.

   Prüft man nun die Behauptung der etablierten „Klimawissenschaftler“ und das was dazu in den Medien verbreitet wird nach, stößt man jedoch schon einmal auf jede Menge Ungereimtheiten, welche die Behauptungen der Klima-Clique unwahrscheinlich machen und damit die Theorie des Klimaschwindels stützt: Zunächst einmal lehrt die ganz normale, etablierte Geschichtswissenschaft, dass es im Verlauf der Menschheitsgeschichte mehrere Wärmeperioden gab, die uns keineswegs geschadet, sondern genutzt haben: Vor tausend Jahren konnte man auf Grönland Landwirtschaft betreiben, was natürlich nur möglich war, weil es erheblich wärmer war und demzufolge auch das Polareis kleiner. Weder ist aber damals der Golfstrom verschwunden, noch sind die Eisbären ausgestorben.

   Der Fund von Ötzi, dem Menschen aus dem Übergangszeitalter von der Stein- zur Bronzezeit, war eine kleine Sensation: Er lieferte interessante Informationen darüber, was man damals so trieb und wie die Bedingungen waren, unter denen man lebte. Er legt aber auch nahe, dass es in dieser Gegend zu Ötzis Zeiten wohl mit Gletschern nicht sehr weit her war, was offenbar keinem geschadet hat. Gehen die Gletscher jedoch heute zurück, wird das als Riesen-Katastrophe aufgebauscht.

     Ganz abgesehen davon, dass diese Beispiel zeigen, dass eine Erwärmung des Klimas keine Katastrophe ist, sondern sogar eher vorteilhaft, zeigen sie auch, dass Klimaerwärmungen ohne menschliches Zutun stattgefunden haben. Weder hatte Ötzi Auto und Glühbirnen, noch hatten Erik der Rote und Co. Dieselmotoren in ihren Drachenschiffen oder elektrisch Licht.

     Diese historischen Tatsachen – und viele weitere – zeigen nun schon einmal, dass die Geschichte von der menschengemachten Klimaerwärmung und deren katastrophalen Folgen eine recht dubiose Sache ist. Forscht man nun weiter, stößt man darüber hinaus auch auf Dinge, welche die Glaubwürdigkeit der Klimaprediger arg ankratzen: Das Computerprogramm, mit dem Michael Mann aus praktisch beliebigen Daten zuverlässig Hockeyschläger-Kurven erzeugen konnte, ist nur eines der eklatantesten Beispiele. Auch die eMails und das andere Material aus dem Klimazentrum von East Anglia, das vor einiger Zeit von einem Hacker ans Licht gebracht wurde, sprechen eine deutliche Sprache und damit ist noch lange nicht Schluss: Alle diese Argumente aufzuzählen, würde den Rahmen dieses Artikels – der sowieso schon wieder länger wird, als ich vorhatte – bei Weitem sprengen.

   Benutzt man nun mit diesen Informationen seinen eigenen Denkapparat, wird klar: Für die Theorie des Klimaschwindels spricht nicht nur deren Schlüssigkeit und die allgemeine bittere Erfahrung, dass die breite Masse zu allen Zeiten mit Stories vom Pferd verarscht und abgezockt wurde. Es lassen sich in der Behauptung der menschengemachten Klimaerwärmung und deren Schädlichkeit jede Menge Aussagen finden, denen bei lediglich etwas mehr als nur flüchtigem Hinsehen ganz allgemein bekannte, alltägliche Tatsachen widersprechen. Dazu kommen neben den von glaubwürdigen Wissenschaftlern aufgezeigten Fehlern in den behaupteten Wirkmechanismen, eben auch noch die ganzen Ungereimtheiten in der Arbeitsweise der „Wissenschaftler“ des ICCP und last not least die Tatsache, dass dieses den ausdrücklichen politischen Auftrag hat, den menschengemachten Klimawandel zu beweisen – und nicht etwa, ihn nachzuprüfen, zu erforschen oder sonst etwas, das wissenschaftlicher Arbeitsweise entsprechen würde.

   Alle diese Dinge lassen in meinen Augen nur den einen einzigen Schluss zu: Die Geschichte vom menschengemachten Klimawandel ist nichts als ein riesengroßer Humbug, mit dem man den Leuten das Geld aus der Tasche zieht.

Bekannte Fakten neu kombinieren

   In der Vorstellung von Menschen, die sich nicht trauen und/oder zu bequem sind, alternative Medien zu lesen, enthalten aufmüpfige Blogs und Websites offenbar lauter Informationen über geheime Dinge, die man angeblich der Öffentlichkeit vorenthält, die nicht beweisbar sind und daher auch nicht glaubwürdig. Dinge, die geheimgehalten werden sollten, machen in Wahrheit jedoch nur einen geringen Teil der Informationen aus der alternativen Ecke aus. WikiLeaks ist hier eher die Ausnahme, welche die Regel bestätigt. Meine persönliche Ansicht über die Klimaerwärmung zum Beispiel beruht ja im Grunde auch nur auf Informationen, die für jedermann frei zugänglich sind.

   Der größte Teil der alternativen Medienarbeit besteht nicht darin, Geheimes und Unerhörtes zu enthüllen, sondern schlicht darin, frei zugängliche Informationen, durchaus Bekanntes, ja sogar Alltägliches näher zu beleuchten, ein wenig anders zu gewichten und neu zu kombinieren. Es ist nämlich keineswegs so, dass Dinge, die Lieschen Müller und Paule Schulz nicht wirklich wissen sollen, geheimgehalten oder komplett verschwiegen würden.

   Man geht da wesentlich eleganter vor, in dem man bestimmte Dinge an die große Glocke hängt und andere eben nicht: Was sich im Bewusstsein der Masse verankern soll, kommt mehrfach in den Fernseh- und Radionachrichten und ist mehrere Tage einen Aufmacher auf der Titelseite der Zeitung wert. Was die Leute nicht so sehr mitbekommen sollen, kommt einmal im TV und im Rundfunk, steht auf Seite drei oder noch weiter hinten in der Zeitung und zwar auch nur einmal. Außerdem vertraut man darauf, dass die meisten Leute nicht in der Lage sind, Informationen, die sie aus unterschiedlichen Quellen und/oder zu verschiedenen Zeiten bekommen, zu verknüpfen und sich einen eigenen Reim daraus zu machen: Man glaubt den Stuss von den schlimmen Folgen des schmelzenden Polareises, obwohl man in der Schule gelernt hat, dass die Wikinger vor tausend Jahren auf Grönland Landwirtschaft betrieben, genauso wie man die alte Fangfrage kennt, ob ein randvolles Glas Wasser mit einem Eiswürfel darin überläuft, wenn dieser schmilzt.

   Das bedeutet nicht mehr und nicht weniger, als dass man auf den größten Teil der Dinge, die aus alternativen Medien zu erfahren sind, eigentlich auch selbst kommen kann, wenn man denkt: Je größer eine Lügengeschichte ist, desto wahrscheinlich wird es, dass sie Widersprüche enthält und dann mit nicht mehr als dem in der Hand widerlegt werden kann, was sie selbst enthält.

   Genauso verhält es sich mit den Lügen, die uns täglich in den Medien aufgetischt werden: Wollte man zum Beispiel die Wikinger-Grönland-Frage als Reaktion auf die Behauptungen der Klima-Ablassprediger verunmöglichen, müsste man die komplette Geschichte Europas zensieren. Das geht natürlich nicht; also vertraut man ganz einfach darauf, dass das Denken der meisten Menschen nicht so weit reicht, solche Dinge zusammen zu bringen und so Lügen zu erkennen. Und dass sie, falls ihnen doch einmal etwas auffällt, denken, dass sie sich selbst irren, weil es ja seine Richtigkeit mit den Dingen haben müsse, welche in der „richtigen Zeitung“ stehen und im Fernsehen kommen. Schließlich würde das ja nicht dort stehen und im Fernsehen kommen, wenn es nicht stimmen würde.

   Die Vielfalt und schiere Menge der – großenteils sinnlosen – Informationen, mit denen wir täglich beaufschlagt werden, tut ein Übriges zur Verdummung: Wenn wir gleich nach der Sache mit den üblen Folgen des abschmelzenden Polareis auch noch die lebenswichtige Kunde davon erfahren, dass Lady Gaga beim Geschlechtsverkehr gepupst hat, verhindert das zuverlässig, dass uns die Wikinger, ihre Landwirtschaft auf Grönland und der Eiswürfel im Glas Wasser einfallen.

   Die Aufgabe der alternativen Medien besteht nun zunächst darin, auf interessante Informationen hinzuweisen, die bewusst nebensächlich gemacht wurden und solche zusammenzubringen, die nicht zusammengebracht werden sollen. Aber da ist noch mehr: Alternative Medien soll man nicht so konsumieren wie man das mit den MSM, den Mainstream Medien tut. Sie zeigen uns nämlich nicht nur Zusammenhänge, die wir so nicht sehen sollen, sondern auch, wie man auf solche Dinge kommt. Anders ausgedrückt: Sie zeigen uns, wie man denkt und hinterfragt.

   Und mit genau diesen Instrumenten, dem Denken und dem Hinterfragen, können wir nicht nur selbst unsere eigenen Schlüsse aus den Informationen ziehen, die wir täglich durch die MSM erhalten, sondern auch die alternativen Medien selbst auf Plausibilität prüfen. So gelingt es dann auch, den üblen Schrott – den es im Netz ja durchaus auch gibt – von dem zu trennen, das Hand und Fuß hat.

   Die Auswahl, was zu glauben ist und was nicht, kann der mündige Denker also durchaus selbst treffen. Wenn er es noch nicht kann, sollte er es lernen. Wer das nicht schafft, dem ist eh' nicht mehr zu helfen. Und deswegen ist es auch gut, dass „im Internet jeder schreiben kann, was er will.“

Diesen Post teilen
Repost0
27. November 2010 6 27 /11 /November /2010 15:07

Gerade habe ich einen Kommentar bekommen, der auf eine interessante URl hinweist: Unter XXXXX findet sich eine reichhaltige Sammlung von Büchern, die für Selbstversorger, Bastler und so weiter interessant sein dürften. Man kann diese Bücher dort auch gleich bestellen.

 


 

Wichtiges Update 24.01.11: Wie ich durch den Kommentar von Unterstützer (siehe unten) erfahren habe, ist der genannte Shop ein Trittbrettfahrer. Die Hefte muss man per Post bestellen,denn Christian Kutz hat kein Internet und kein Telefon. Das Bestellformular kann man sich bei http://einfaellestattabfaelle.wordpress.com/ herunterladen. Auf der Seite gibt es auch eine Liste der lieferbaren Hefte.    


 

 

Ich selbst bin ja, weil ungeduldig, kein so großer Freund vom Bestellen und gehe eigentlich lieber in einen Laden, auch wenn ich dafür eine Strecke fahren muss. In diesem Falle jedoch bin ich dafür: Es ist immer gut, einen kleinen Unternehmer etwas verdienen zu lassen. Und wenn es die Bücher auch im Buchhandel gibt und ihr kauft sie dort, dann geht bitte zum kleinen Buchhändler an der Ecke. Der muss auch leben und kann jedes Buch genauso schnell beschaffen wie die großen Ketten. Die haben nämlich auch nur das 08/15-Zeux am Lager.

Wenn jemand bereits eines oder mehrere der Bücher kennt, wäre es nett, wenn er oder sie kurz mitteilen würde, wie er/sie es gefunden hat. Auch ein kleine Besprechung wäre willkommen - so wieder jeder andere Gastbeitrag auch.

Vielen Dank auch an Ernst Lieffertz, von dem dieser Hinweis stammt.

Diesen Post teilen
Repost0
23. November 2010 2 23 /11 /November /2010 11:44

Im Zeitalter des Individualverkehrs konnte das Auto zunächst seinen großen Vorteil voll ausspielen, nämlich den, dass es sich unabhängig von Schienenwegen benutzen lässt, um individuelle Ziele zu erreichen. Der höhere Energieverbrauch spielte zunächst keine Rolle, da Kraftstoff verhältnismäßig billig war. Mittlerweile sind die Gegebenheiten jedoch dabei, sich zu verändern und die Rad-Schiene-Technik wird wieder interessant. 

Dampfzug in gruenem Tal vor Wald 

Technik-Nostalgie Dampfzug: Die Eisenbahntechnik an sich ist jedoch alles andere als antiquiert und kann helfen, unsere Energieprobleme zu lösen

 

   Einer der drei großen Vorteil der Eisenbahn ist die geringe Reibung zwischen Rad und Schiene. Der Zweite besteht darin, dass ein schienengeführtes Fahrzeug ohne weiteres Zutun den durch die Gleisführung vorgegebenen Weg verfolgt. Und zum Dritten bleibt ein Schienenfahrzeug auch in der Spur, wenn bei einer Vollbremsung die Räder blockieren, da die seitliche Führung nicht wie bei  einem Straßenfahrzeug von der Reibung zwischen Rad und Untergrund kommt.

   Dass der erste Vorteil heute wieder an Bedeutung gewinnt, liegt auf der Hand: Steigende Energiepreis und das in Sicht rückende Ende der fossilen Energiereserven zwingen zum Umdenken. Die Umstellung auf Energie aus regenerativen Quellen wird um so leichter fallen, je weniger Energie wir benötigen; deswegen ist das Energiesparen der zweite große Gedanke neben der Nutzung regenerativer Energiequellen.

Reibung kostet Energie 

  Wie groß der Unterschied zwischen den Reibpaarungen Reifen-Straße und Eisenrad-Schiene hinsichtlich des Energiebedarfs ist, kann man an praktischen Beispielen nachvollziehen: Als man noch bei Erdbewegungen noch Feldbahnen einsetzte, wurden die tonnenschweren Kipploren oft von Hand bewegt. Bei gleich schweren Fahrzeugen auf Straßenrädern wäre das kaum möglich. Ein einigermaßen kräftiger Mensch kann zum Beispiel auch einen Eisenbahnwagen mit Muskelkraft in Bewegung setzen, bei einem gleich schweren LKW ist das nur einem echten Muskelprotz möglich.

    Die beiden anderen Vorteile kommen speziell im Zeitalter der Automatisierung zum Tragen: An Autos, die fahrerlos ihren Weg finden, wird seit Jahrzehnten gearbeitet, eine alltagstaugliche Lösung ist aber noch lange nicht in Sicht. Die schwierige Aufgabe eines fahrerlosen Fahrzeugs, den Weg zu erkennen und zu verfolgen stellt sich bei einem Schienenfahrzeug jedoch erst gar nicht: Es kann ja gar nicht anders, als seinem vorgegebenen Weg, dem Gleis zu folgen. Alle anderen Probleme des automatischen Betriebes sind jedoch verhältnismäßig leicht zu lösen wie man nicht zuletzt auch bei Modelleisenbahnern sehen kann, die Züge automatisch fahren lassen.

Das Problem der Vollbremsung

    Ein weiteres großes Problem beim fahrerlosen Betrieb besteht darin, dass ein nicht von Schienen geführtes Fahrzeug bei blockiernden Rädern nicht mehr in der Spur bleibt. Das liegt daran, dass hier nicht nur Vortrieb- und Bremskräfte durch die Reibung zwischen Rad und Untergrund übertagen werden müssen, sondern diese auch für die Seitenführung zuständig ist.

    Ein sich bewegender Körper sucht sich immer den leichtesten Weg. Steht er auf Rädern, die sich drehen können, ist dies deren Rollrichtung. Blockieren diese jedoch, ist die zu überwindende Reibung praktsich in alle Richtungen gleich groß. Daher folgt das Fahrzeug dann in gerader Linie der Vektorsumme aller angreifenden Kräfte - und die führt es eben meistens in den Graben oder gegen irgendwelche Gegenstände.

   Ein Schienenfahrzeug hingegen wird die seitlich von den Spurkränzen an den Rädern geführt. Diese Führung bleibt auch erhalten, wenn bei einer Vollbremsung die Räder blockieren. Daher kann man bei schienengeführten Fahrzeugen in Notfällen praktisch immer mit einer Vollbremsung die Sicherheit wieder herstellen.

   Aus diesem Grunde hat ein Omnibus ja auch im Gegensatz zur Eisenbahn keine Notbremse. So wie man das Stoppen eines Eisenbahnzuges im Notfall einem Passagier überlassen kann, kann man ein computergesteuertes Schienenfahrzeug so programmieren, dass bei Fehlern eine Vollbremsung ausgelöst wird. Passiert das fälschlicherweise, entsteht wie beim unnötigen Betätigen der Notbremse in der Eisenbahn im Wesentlichen lediglich eine Störung im Betriebsablauf.

   Eine Vollbremsung im Störungsfall ist auch bei den mittlerweile schon lange alltagstauglichen fahrerlosen Transportsystemen möglich, obwohl diese in der Regel nicht spurgeführt sind. Das liegt ganz einfach an den geringen Geschwindigkeiten, mit denen sich solche Fahrzeuge bewegen, die einen praktisch nicht vorhandenen Bremsweg bewirken. Sprich: Wenn ein fahrerloser Transportwagen im Störfall stoppt, bleibt er halt mehr oder weniger einfach stehen. Bei höheren Geschwindigkeiten funktioniert das jedoch eben nicht und daher nutzt es nichts, dass es im Prinzip schon lange Lösungen gibt, mit denen man fahrerlose Fahrzeuge ihren Weg finden lassen kann: Selbst wenn das Ausfallrisiko noch so klein ist, sind die Folgen eines Störfalles bei höherer Geschwindigkeit katastrophal.

Problem Gleisgebundenheit?

   Die Gleisgebundenheit von Schienenfahrzeugen wird ja auch immer wieder als Nachteil angeführt. Allerdings ist dies nur ein scheinbares Manko, denn bei genauem Hinsehen stellt man fest, dass man in der Praxis mit dem Auto auch nur Orte erreichen kann, zu denen Straßen führen und der Bau einer Straße auch nicht oder nicht wesentlich billiger ist, als der eines Eisenbahngleises.

   Nun ist es aber so, dass Straßen ja überall vorhanden sind und auch in Zukunft vorhanden sein werden, da es individuellen Personenverkehr mit dem Auto weiterhin geben wird, auch wenn man den Gütertransport und große Teile des Personenverkehrs - wie etwa den Berufsverkehr - auf die Schiene verlagert. Daher könnte man meinen, dass beim LKW-Verkehr keine Kosten für den Fahrweg entstehen.

   Das ist jedoch ein Trugschluss: LKW nutzen die Straße ungleich stärker ab als PKW. Das schlägt sich in erheblichen Kosten für Reparaturen nieder, die nur zu einem geringen Teil durch die Kfz- und Mineralölsteuer und die LKW-Maut gedeckt werden. Auf dem Rest bleibt der Steuerzahler sitzen.

   Bei genauem Hinsehen kommt also der Steuerzahler für die Kosten auf, die beim Versand per LKW gegenüber dem Bahnversand (scheinbar) eingespart werden. Oder anders ausgedrückt: Der LKW ist nur deswegen billiger als die Bahn, weil die Transportunternehmen beim Steuerzahler schmarotzen.

   Es ist natürlich richtig, dass beim Transport per Eisenbahn Gewerbegebiete mit Anschlussstrecken erschlossen sowie mit Freiladegleisen und/oder individuellen Gleisanschlüssen versehen werden müssen. Das kostet natürlich Geld. Allerdings ist das sehr wahrscheinlich dennoch billiger, als Bau und kostspielige Instandhaltung von Straßen, die durch die LKW überlastet werden.

Diesen Post teilen
Repost0