Vordergründig gilt bei uns die Evolution als „wissenschaftlich erwiesene" Tatsache, obwohl es berechtigte wissenschaftliche Zweifel daran gibt.
Anders als zum Beispiel in den USA werden Evolutionsskeptizismus und Kreationismus in der öffentlichen Wahrnehmung in Deutschland bislang praktisch vollständig ausgeblendet. Darwins Theorie – an der übrigens sogar er selbst zweifelte – wird im Biologieunterricht zum Beispiel so dargestellt, als wenn sie auf so sicheren Füßen stünde wie etwa Newtons Überlegungen zur Schwerkraft. Auch populärwissenschaftliche Publikationen behandeln die Evolution in aller Regel quasi als Tatsache.
Wissenschaft und Wissenschaftsgläubigkeit
Die meisten Menschen leben in dem Irrglauben, dass es „wissenschaftlich erwiesene“ Tatsachen gibt. In Wirklichkeit jedoch ist gerade das Zweifeln an offenkundig Selbstverständlichem das eigentliche Wesen der Wissenschaft. Bei näherem Hinsehen sind es tatsächlich auch oft ausgerechnet Wissenschaftler, die der Ansicht sind, dass sich unsere heutige Welt nicht aus dem Nichts entwickelt haben kann, sondern von so etwas wie einem Schöpfergott geschaffen worden sein muss.
Das Problem des Kreationismus besteht weniger darin, dass etwa die Evolutionstheorie wissenschaftlich „wasserdicht“ wäre, sondern darin, dass die Annahme einer höheren Macht, eines Gottes sich schlecht mit unserer Auffassung von Wissenschaft verträgt. Die wissenschaftliche Tradition der Aufklärung verlangt mehr oder weniger, dass für alle Phänomena unserer Welt „natürliche“ Erklärungen gefunden werden, ein Gott darf nicht denknotwendig sein.
Zweifel an der Evolutionstheorie
Wer glaubt, dass sich ernsthafte Kreationisten lediglich auf die Bibel oder andere religiöse Quellen stützen, irrt sich gewaltig. Was in der Bibel steht, muss geglaubt werden, als Grundlage für naturwissenschaftliche Beweise eignet es sich nicht. Selbstverständlich kann man sich ein auf Glauben beruhendes Weltbild schaffen und damit sein Leben gelingen lassen. Die wissenschaftliche Beschäftigung mit Evolutionszweifeln und Kreationismus muss jedoch von wissenschaftlich stichhaltigen Fakten ausgehen.
Tatsächlich ist bei näherem Hinsehen die Schöpfungsgeschichte auch nicht abenteuerlicher als die Evolutionstheorie. Das berühmte Missing Link, das fehlende Bindeglied zwischen dem Menschen und seinen affenartigen mutmaßlichen Vorfahren ist nicht das einzige seiner Art: An den entscheidenden Stellen von angenommenen Entwicklungen fehlen immer wieder Zwischenformen, welche zeigen, wie „Neuentwicklungen“ der Natur entstanden sind. Im Biologieunterricht in der Schule wird zum Beispiel ganz nonchalant gelehrt, dass die Scheren eines Hummers das umgebildete vorderste der vier Gliedmaßenpaare darstellen, die bei Krebs- und Spinnenartigen vorhanden sind. Ganz genauso verhält es sich bei den Flügeln der Fledermäuse. In beiden Fällen wartet man bisher jedoch noch auf die Entdeckung fossiler oder noch lebender Tiere, welche die Zwischenstufen darstellen, die es ja gegeben haben muss. Noch spannender wird es übrigens bei jenem Frosch, dessen Weibchen seinen Magen für die Dauer der Brut gewissermaßen zur Gebärmutter zweckentfremdet.
Ungereimtheiten der Evolutionstheorie
Eine langsame Entwicklung beispielsweise einer Vordergliedmaße zu einem Flügel über Zwischenstufen ist aber auch aus einem anderen Grund sehr fragwürdig: Es müsste jede Menge Generationen von Tieren gegeben haben, bei denen die Vordergliedmaßen bereits keine Beine, aber auch noch keine Flügel waren. Solche Gliedmaßen hätten die betreffenden Tiere aber jedoch behindert anstatt ihnen einen Vorteil beim Überleben zu geben. Schließlich ist die Evolution ja definitionsgemäß das „Survival of the Fittest“, das Überleben des Tüchtigsten. Ein Tier mit Vordergliedmaßen, die nicht mehr zum Laufen oder Greifen, aber auch noch nicht zum Fliegen taugen, kann diesen Anspruch schwerlich erfüllen.
Dass die Umbildung vom Vorderbein zum Flügel schlagartig durch eine Mutation stattgefunden hat, ist jedoch ebenfalls nicht gut denkbar: Eine Mutation ist Folge eines Kopierfehlers und es ist sehr unwahrscheinlich, das durch einen solchen etwas sinnvolles entsteht. Mutationen von höheren Lebewesen, die durchaus vorkommen sind praktisch immer Wesen mit Fehlbildungen.
Dazu kommt, dass einzelne Gene in der Regel für verschiedene Dinge „zuständig“ sind, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Aus diesem Grunde gehen auch die Versuche, mit Hilfe eines als Merle-Faktor bekannten Defektgens bläuliche Hunde zu züchten: Neben dem erwünschten blaugrauen Fell weisen die bedauernswerten Produkte derartiger züchterischer Versuche hochgradige angeborene Seh- und Hörschäden auf.
Tatsächlich gibt es unbestreitbar Evolutionsmechanismen: Man kann immer und überall Tiere beobachten, die sich an bestimmte Umweltbedingen angepasst sind und sich von Artgenossen oder nahen Verwandten aus anderen Lebensräumen unterscheiden: Die gegenüber von Wölfen aus warmen Gegenden deutlich massigeren Polarwölfe, die auch ein an ihre Lebensbedingungen angepasstes Fell besitzen, Schimpansen, die je nach Angebot des jeweiligen Lebensraum pflanzliche oder tierische Nahrung aufnehmen, Schwimmhäute bei bestimmten Hunderassen und vieles mehr.
Auch die Zurückentwicklung eines fünfzehigen Fußes zu einem zwei- oder einzehigen Fuß eines Huftieres ist nachvollziehbar und ohne weiteres als wahrscheinlich anzusehen. Die Umbildung zu ganz neuen Dingen wie den Flügeln der Fledermäuse, den Scheren von Hummern und anderen Krebsen oder die Verwandlung einer Schuppe in eine Feder sind hingegen wesentlich unwahrscheinlicher, schon daher, da nach dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik alles zur Unordnung strebt und Ordnung nur durch den Einsatz von Energie erzeugt werden kann.
Ungereimtheiten in der Erdgeschichte
Auch in der Erdgeschichte gibt es Dinge, die bei näherem Hinsehen recht hanebüchen sind. Es wurden beispielsweise laut dem Autor Hans-Joachim Zillmer schon fossile Baumstämme gefunden, die vertikal durch die Gesteinsschichten von vielen Jahrtausenden Erdgeschichte ragten. Schwer vorstellbar, dass ein toter Baum stehenbleibt, bis er im Staub der Äonen versunken ist. Die vor Darwin übliche Erklärung, dass Gesteinsschichtungen und -formationen durch gewaltige Naturkatastrophen entstanden seien, ist hier schon plausibler.
Ohne sich als Kreationist zu outen, bezweifelt Zillmer das etablierte Bild der Erdgeschichte. Er führt Paradoxien an, wie Saurierspuren, die mit menschlichen Fußabdrücken in ein und derselben geologischen Schicht und zeigt wie zum Beispiel neue Bachläufe bei Naturkatastrophen innerhalb von wenigen Stunden entstehen und dann genauso aussehen, wie solche,die sich im Laufe von Jahrmillionen entwickelt haben sollen.
Zillmer ist nicht der Einzige, der das etablierte Bild der Erdgeschichte sehr skeptisch betrachtet. Wissenschaftler geben in der Regel auf Nachfragen zögerlich oder bereitwillig zu, dass die Evolutionstheorie eben lediglich eine Theorie ist und durchaus hinterfragt werden kann - was gegen allen Mainstream heute auch zunehmend geschieht. Genau das ist ja auch das Wesen der Wissenschaft und daher besteht das eigentliche Problem mit ihr darin, dass sie von Menschen, die nicht viel von Wissensschaft verstehen, für „bewiesen“ gehalten wird.