Hier gibt's jede Menge Informationen über heikle und weniger heikle, aber immer interessante Themen: Jagd, Waffen, Fischen, Selbermachen, Garten, Geld Sparen, Freizeit, Hobby, Kultur und was sonst noch dazu gehört
Manchmal kommt es mir vor, als sei ich mit dem, was ich von der Denkfähigkeit des Durchschnittsmenschen halte, doch ein wenig zu pessimistisch. Der Vorteil dabei: Man wird immer wieder angenehm überrascht.
"... und drum, so schließt er messerscharf, dass nicht sein kann, was nicht sein darf", sagte vor vielen Jahren schon Christian Morgenstern von seinem Palmström. An diesem Motto scheinen sich auch unsere "Qualitätsmedien", die lange meinten (und wohl zu einem erheblichen Teil auch heute noch meinen), auf uns Blogger und die anderen in Non-Mainstream-Medien Schreibenden herabblicken zu müssen. Ich persönlich konnte nie verstehen, wie Leute das glauben können, was in unseren Neuen und Alten Medien von den Etablierten verzapft wird und offensichlich schon lange nicht mehr der Wahrheit und der journalistischen Ehre, sondern nur noch der politischen Korrektheit und den Werbekunden verpflichtet ist.
Der deutsche Mainstream-Journalist: Kaum einer glaubt dem Ärmsten mehr...
Vor diesem Hintergrund ist es dann natürlich erfreulich, aus dem Schweiz Magazin zu erfahren, dass die etablierten deutschen Massenmedien "den Einfluss auf ihre Leserschaft verloren" haben. Gut so. Es geschieht ihnen recht. Und es ist doch eine gewisse Beruhigung, zu erfahren, dass Schreiberlinge auf die Dauer doch nicht ungestraft die Bevölkerung im Sinne der Machthaber indoktrinieren können.
Allerdings ist mein neu erwachender Optimismus noch vorsichtig: "Mittlerweile werden fast sämtliche Artikel durch die Leser in den Foren oder Kommentarfeldern verrissen, sofern man sich noch traut Kommentare zuzulassen", heißt es in dem Artikel. Genau genommen bedeutet das aber nur, dass es zumindest einige Leute gibt, die den Schrott, der ihnen vorgesetzt wird, nicht mehr kritiklos fressen. Wieviele es aber immer noch tun, bleibt dahingestellt.
Hoffen wir also, dass der Kollege bzw. die Kollegin Recht hat und, wie es in dem Artikel heißt, die Deutschen "sich von ihren Medien befreit" haben und "sich nicht länger belügen und mit Halbwahrheiten von einer kleinen journalistischen Minderheit abspeisen" lassen. Das wäre ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Ein Beleg dafür dürfte auch die Piratenpartei sein, denn diese und vor allem ihre Wahlerfolge wären wohl ohne das Netz und die Bereitschaft vieler Menschen, auch Blogs und andere Indepent Media zu lesen, nicht möglich gewesen.
Was allerdings auf jeden Fall stimmt, ist die implizierte Aussage in dem Artikel, dass das Internet freie und unabhängige Berichterstattung ermöglicht. So wie auch ich hier auf meinem Blog schreiben kann, was ich will, ohne dass mir ein Chefredakteur sagt, welchem Werbekunden ich nicht ans Bein pinkeln und welche Regeln der Political Correctness ich nicht verletzen darf.
Freuen wir uns also über das Netz und die Möglichkeiten der freien Meinungsäußerung und der freien Informationsbeschaffung, die es uns bietet! So gesehen ist es ein Stück Demokratie, was man leider auch daran erkennen kann, dass das Estabslishment ständig versucht, das Netz in ihrem Sinne zu reglementieren und die freie Meinungsäußerung und Informationsbeschaffung hier zu behindern.