Nicht nur in letzter Zeit hört und liest man immer wieder Ausdrücke, die auf "-gate" enden und irgendwelche (schlimmen) Skandale bezeichnen, vor allem solche die das Ende einer Sache bedeuten oder bedeuten könnten - etwa den Rücktritt einer Amtsperson. Bei und werden heute vermutlich die meisten jüngeren Leute gar nicht wissen, auf was diese Art von Wortspiel abzielt, denn die Hintergründe, die so genannte Watergate-Affäre, liegen lange zurück.
Die Wortspiele mit "-gate" beziehen sich nämlich auf den Watergate-Skandal, der 1974 den damaligen amerikanischen Präsidenten Richard Nixon zum Rücktritt zwang. Namensgebend war der Watergate-Komplex in Washington. Dort wurden 1972 Einbrecher festgenommen, die in das Gebäude eingedrungen waren, um Abhörmikrophone in Räumen der Demokratischen Partei zu installieren. In der Folge dieses Vorfalls kamen allerhand unschöne Dinge heraus, die zusammen mit ruchbar gewordenen Vertuschungsversuchen Richard Nixons diesen schließlich 1974 zum Rücktritt zwangen.
Offenbar war der Watergate-Skandal für das Empfinden der amerikanischen Öffentlichkeit eine einschneidende Sache, zumal Richard Nixon bis dahin und auch bis heute der einzige Präsident der USA war, der zurücktreten musste. Aus diesem Grunde ist "Watergate" wohl für die meisten Amerikaner mit wenigstens etwas Bildung ein Begriff, so dass sich das Wort für Wortspiele wie "Climategate" oder "Antennagate" eignet, die dann zu uns herüberschwappen und wohl auch von Leuten benutzt werden, die gar nicht mehr wissen auf was damit angespielt wird.
Begriffe wie "Climategate" und "Antennagate" entstehen heute wohl doch eher in den USA als bei uns, da eben die Menschen dort sich noch eher an Watergate erinnern als wir. Eine rein deutsche Schöpfung ist jedoch "Waterkantgate", die Bezeichnung für die Vorkommnisse rund um den mysteriösen Tod des CDU-Politikers Uwe Barschel 1987. Damals war die Watergate-Affäre aber auch bei uns noch wesentlich frischer in Erinnerung als es heute der Fall ist.