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Die Technologien, mit denen man Strom aus regenerativen Quellen gewinnt sind in der Regel gut skalierbar, man kann sie also in unterschiedlich großen Maßstäben sinnvoll nutzen. Da darüber hinaus die Energiequellen Wind, Sonne und Biomasse praktisch überall verfügbar sind, eignen sich die alternativen Energiequellen gut für eine regionale Energiegewinnung. Das jedoch würde den großen Energiekonzernen das Geschäft verderben, das in einer zentralen Erzeugung und weiträumigen Verteilung von Strom besteht.
Strommasten des Mittelspannungsnetzes: Bei einer regionalen Stromerzeugung wird das Hoch- und Hochspannungsnetz weitgehend überflüssig
Es ist noch gar nicht so lange her, da ignorierten die großen Stromkonzerne die regenerativen Energiequellen. Zwar sah man hier und da in den Windparks auch Maschinen mit dem Logo eines der Energieriesen, aber diese paar Windräder machten mehr oder weniger den Eindruck, vor allem eine Alibi-Funktion zu haben.
Das hat sich mittlerweile geändert. Offenbar haben die Konzerne gemerkt, dass weder mit der Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen, noch mit Atomenergie auf die Länge gesehen noch Geld verdient werden kann und dass die regionale Stromerzeugung aus regenerativen Quellen ihnen das Geschäft verdirbt, da ihre Hoch- und Höchstspannungsnetze überflüssig werden. Daher versuchen sie jetzt, die Energiegewinnung aus regenerativen Quellen für ihre Art der Energiegewinnung und -verteilung zu adaptieren.
Offshore-Windparks und Groß-Sonnenkraftwerke wie Desertec sind Versuche, regenerative Energiequellen zentralisiert zu nutzen. So könnten die Energiemultis den erzeugten Strom weiterhin über ihr Leitungsnetz verteilen und im Geschäft bleiben. Dass in diesem Zusammenhang offenbar auch wirkungsvolle Lobbyarbeit geleistet wurde, merkt man daran, dass trotz der so genannten Energiewende neuerdings ein schäferer Wind für die private, lokale und regionale Energiegewinnung aus regenerativen Quellen weht und auf einmal überall zu hören ist, dass die Umstellung auf regenerative Energiequellen einen teuren Ausbau der überregionalen Stromnetze erfordern würde.
Allerdings gibt es auch hier schon wieder ein Gegenströmung. Jetzt sind es die lokalen bzw. regionalen Energieversorger, die Stadtwerke also, die einen Platz auf dem Energiemarkt beanspruchen. Viele Stadtwerke wollen nicht mehr nur von auswärts bezogenen Strom verteilen, sondern selbst welchen erzeugen - natürlich aus regenerativen Quellen. Das ist auch ein sinnvolle Sache, denn warum soll man Strom über weite Entfernungen heranschaffen, wenn man ihn auch vor Ort erzeugen kann?
Wie man in diesem SPON-Artikel lesen kann, sind die kommunalen Versorger schon seit Jahren bestrebt, mehr elektrische Energie selbst zu erzeugen. Ihren Anteil an der Stromerzeugung von derzeit 10% wollen sie mittelfristig auf 25% mehr als verdoppeln. Das ist eine sinnvolle Sache, denn die Zukunft gehört nicht der Globalisierung, sondern der Regionalisierung.