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Roulette ist heute ein Spiel für jedermann, wie es auch sein Vorläufer war, das Glücksrad auf den mittelalterlichen Jahrmärkten. Man kann es sogar in Internet Casinos von zuhause aus spielen und dabei bequem im Sessel sitzen, in Jogginghose und T-Shirt anstatt wie zu Dostojewskis Zeiten in Frack oder Abendkleid.
Roulette-Tisch in einem heutigen Casino (Bild: Sozi/PD)
Roulette galt in der jüngeren Vergangenheit als ein Spiel der Reichen und Schönen und hat auch heute noch ein bisschen von diesem Flair. Das mag nicht zuletzt daran gelegen haben, dass es in der Kaiserzeit und in der Weimarer Republik in Deutschland verboten war. Man reiste damals zum Roulette spielen ins Ausland, speziell auch nach Monte Carlo, dessen Spielbank auch heute noch ein Treffpunkt der High Society ist. Das konnten sich natürlich nur Leute mit dem entsprechenden Bankkonto leisten.
Ob sich das Roulette aus dem mittelalterlichen Glücksrad entwickelt hat, oder aus chinesischen Klöstern stammt, weiß man nicht. Man liest auch zuweilen, dass der Ursprung des Spiels bereits in der Antike zu suchen sei: Römische Soldaten hätten die Räder von Streitwagen zu Glücksrädern umfunktioniert, um sich die Zeit mit einem Spielchen zu vertreiben. Im Prinzip ist es durchaus denkbar, dass sich das Glücksrad aus einem Wagenrad entwickelt hat und irgend jemand irgendwann auf die Idee kam, die Speichen mit Symbolen unterscheidbar zu machen oder zu nummerieren.
Francois Blanc erfand das moderne Roulette-Tableau
Häufig wird das Italien des 17. Jahrhunderts als Ursprungsort des eigentlichen Roulettes mit dem rotierenden Kessel und der Kugel genannt. Im Laufe des 18. Jahrhunderts kam das Spiel nach Frankreich. König Ludwig XV. Versuchte vergeblich es zu verbieten und Napoleon Bonaparte beschränkte es auf die Spielhäuser des Pariser Palais Royal.
Nachdem Louis Philippe das Roulette in Frankreich 1837 schließlich ganz verbieten ließ, begann die große Zeit der Spielbanken in Wiesbaden und Bad Homburg. Der französische Mathematiker François Blanc, der die Bad Homburger Spielbank gegründet hatte, entwickelte das moderne Tableau für die Einsetze und führte die Null und die Doppelnull als 37. und 38. Zahl im Roulettekessel ein, um den Bankvorteil zu garantieren.
In Deutschland wurde nach der Gründung des Kaiserreiches das Roulettespiel 1872 verboten. Alle Spielbanken mussten schließen. Das Roulette-Verbot in Deutschland und vor allem auch die Aktivitäten von François Blanc, der bereits 1863 das Casino in Monte Carlo übernommen hatte und für eine bessere Verkehrsanbindung sowie mehr Hotels sorgte, bewirkten den Aufstieg von Monaco zum Zentrum des Glücksspiels in Europa.
1933 wurde auch in Deutschland das Roulettespiel wieder erlaubt. Heute gibt es hier eine Vielzahl von Spielbanken, die man besonders oft in Kurorten findet und die von jedermann besucht werden können.
Mit dem Computer kam die Möglichkeit, den Roulettekessel mittels Software zu simulieren. Als sich das Internet von einem einfachen Kommunikations- und Informationsnetz zu eine multimedialen Netz entwickelte, entstanden auch Online-Casinos in denen man sein Glück wagen kann, ohne seine Wohnung zu verlassen.