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  • : Blog von Volker Wollny
  • : Hier gibt's jede Menge Informationen über heikle und weniger heikle, aber immer interessante Themen: Jagd, Waffen, Fischen, Selbermachen, Garten, Geld Sparen, Freizeit, Hobby, Kultur und was sonst noch dazu gehört
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  • Publizist und Freier Dozent, von Hause aus Ingenieur sowie gelernter Mechaniker und gelernter Maurer, Querdenker, Naturfreund und -nutzer, technisch interessiert aber auch technikkritisch, glaube nicht alles was mir erzählt wird.
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Andreas Quiring  

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70374 Stuttgart - Bad Cannstatt

Biohof-Gemeinschaft Baum des Lebens

23. Dezember 2011 5 23 /12 /Dezember /2011 20:42

grosskuchen haertsfeld winter schnee

Ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest wünsche ich all meinen Lesern, Freunden, Verwandten und Bekannten!

 

... und auch allen, die mich nicht mögen! ;-) 

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28. November 2011 1 28 /11 /November /2011 12:59

Ein langes Gesicht gab es bei mir gestern abend. Dass die Volksabstimmung über den S21-Unfug so ausfallen würde, hätte ich nicht gedacht. Ich hatte natürlich damit gerechnet, dass die Geschichte am Demokratierverhinderungsinstrument Quorum scheitern würde. Dass allerdings mehr Dumpfbacken zur Wahl gehen würden als Durchblicker, hätte ich nicht geglaubt

   Als ich beim Abgeben meiner Stimme von der niedrigen Wahlbeteiligung hörte, ging ich eigentlich davon aus, dass es nicht nur so kommen würde, sondern auch die Mehrheit der Gegner von Stuttgart 21 sehr groß ausfallen würde. Einfach deswegen, weil wie ich in meiner Naivität glaubte, dass hauptsächlich Gegner des S21-Blödsinns ihre Hintern hochbekommen hätten...

     Tja, was soll man da sagen? Des Menschen Wille ist bekanntlich sein Himmelreich, wenn auch meist nur so lange, bis er ihn hat. Fakt ist, dass leider tatsächlich eine Mehrheit gestern für Stuttgart 21 gestimmt hat und sogar die Stuttgarter selbst offenbar knapp mehrheitlich für eine Verschandelung ihrer Stadt und die Zerstörung wichtiger Teile ihrer Verkehrsinfrastruktur sind.

   Da beißt die Maus keinen Faden ab, auch wenn ich mich der irrigen Hoffnung hingegeben habe, dass einmal die denkenden Menschen überwiegen würden und deswegen bitterst enttäuscht von meinen Mit-Ländlern bin.

   Der Protest hat sich natürlich nicht unbedingt erübrigt und auf jeden Fall bleibt er weiterhin legitim: Was vor der Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses gestern richtig war, kann danach nicht falsch sein, nur weil die Mehrheit der Abstimmenden der Volksverdummung durch die Geld- und Machtgeier aufgesessen sind.

   Durch uns zu verhindern wird Stuttgart 21 nun vielleicht nicht mehr sein. Möglicherweise wird das aber das zusammenbrechende System selbst tun. Hut ab schon jetzt vor denen, die weiter protestieren, um zu zeigen, das eine Mehrheitsentscheidung nicht unbedingt richtig sein muss. Vielleicht wird man ja an sie denken, wenn das böse Erwachen kommt.

Trotzdem Baustopp! 

   Es gibt aber noch einen ganz anderen Aspekt: Wenn man es sich genau überlegt, hat ja auch die Minderheit ihre Rechte. Und 20%  - siehe weiter unten - aller Menschen im Land sind ja auch nicht gerade eine ganz kleine Minderheit. So gesehen hat gestern ein Fünftel der Menschen im Land gesagt, dass sie S 21 so nicht wollen. Was man also allemal fordern kann, ist eine Modifikation des Projektes, die möglichst alle zufrieden stellt.

   Damit jedoch keine vollendeten Tatsachen geschaffen werden, ist es bei näherem Hinsehen sogar notwendig, denn Bau von S 21 zu stoppen, bis ein Konsenz erreicht ist. Daher ist die Forderung nach einem sofortigem Baustopp auch nach der gestrigen Abstimmung keineswegs illegitim. Das gilt vor allem auch, weil ihm Vorfeld keinerlei echte Möglichkeit zu einem solchen Konsenz geboten wurde.

   Und selbstverständlich haben Kretschmann und Konsorten diesen Baustopp zu unterstützen, denn sie haben ja die Interessen Aller und damit auch die der 20% per Stimmzettel erklärten S21-Gegner zu unterstützen. Alles andere ist indiskutabel - Stuttgart 21 muss so lange gestoppt werden, bis das Projekt auf den Prüfstand gestellt worden und ein Konsenz gefunden ist.  

Und immerhin...

   Ein, wenn auch schwacher, aber immerhin doch Trost bleibt uns übrigens auf jeden Fall: Es gibt ja die bekannte 90/10er-Regel: 90% der Menschen sind Dumpfmeier und nur 10% blicken durch. Wenn überhaupt.

     Bei ca. 40% kontra Stuttgart 21 und 50% Wahbeteiligung haben aber immerhin 20% der Menschen in unserem Land klar Position gegen diesen Schmu bezogen. Das bedeutet, dass in dieser Hinsicht doppelt so viele wie nach der 90/10er-Regel zu erwarten war nicht der Volksverarsche durch Regierige und Geldsäcke aufgesessen sind - auch wenn dennoch 30% so blöd waren, die Abzocke nicht nur passiv hinzunehmen, sondern auch noch aktiv dafür Stellung zu beziehen.

   Das ist doch wenigstens schon einmal ein Erfolg und hoffentlich auch ein Anzeichen eines Trends hin zum mündigen Bürger: Immerhin ist es gelungen, 20% aller Menschen im Land zu dazu  zu bringen, einmal nicht zu glauben, was ihnen von oben zu glauben befohlen wird. Und das ist genau genommen schon mehr, als man erwarten konnte...

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24. November 2011 4 24 /11 /November /2011 11:52

Es sieht (scheinbar) nicht besonders gut aus für die Gegner des als Verkehrsprojekt getarnten Immobiliendeals der Bahn, der unter dem Namen "Stuttgart 21" die Zerstörung eines funktionierenden Bahnhofs und gewachsener urbaner Strukturen bedeutet. Aufgrund des Demokratieverhinderungsinstruments Quorum reicht die Mehrheit der abgegeben Stimmen nicht aus, es müssen am Sonntag vielmehr 1/3 der Wahlberechtigten für einen Abbruch des Projekts stimmen, sonst wird auch gegen den Willen der Mehrheit weitergebaut!

   Ich war früher einmal ein großer Fan der Grünen. Mittlerweile hat sich das geändert und zwar spätestens, seit diese Leute um des Erhaltes der Regierungsbeteiligung willen dem Kriegseinsatz der Bundeswehr in Afghanistan zugestimmt haben. Bei der Landtagswahl hier in Württemberg vor ungefähr einem Jahr habe ich sie dann aber doch noch einmal gewählt. Ich wollte nämlich zu gerne sehen, wie die Grünen sich herausreden werden, wenn Stuttgart 21 doch gebaut wird.

   Damals war mir nämlich noch nicht bekannt, wie einfach das sein wird. Ich wusste noch nichts von dem so genannten Quorum, welches im Prinzip bedeutet, dass man bei einer Volksabstimmung seine Stimme auch durch Daheimbleiben abgeben kann. Wie denn auch? Seit ich wählen darf, war eine Volksabstimmung hier bei uns im Muschterländle noch nie Thema.

   Jetzt ist mir klar, was Kretschmann, Özdemir und Konsorten nächste Woche sagen werden: "Es tut uns ja so leid, aber als Demokraten müssen wir dieses Abstimmungsergebnis natürlich achten..." Damit haben unsere tollen "Alternativen" - so denken sie zumindest - die Grätsche geschafft, sich es nicht mit der Wirtschaft zu verderben und gleichzeitig gegenüber den Wählern, die sie dafür gewählt haben, Stuttgart 21, die Hände in Unschuld waschen zu können. Das Quorum macht es möglich: Vier Jahre an Futterkrippe, ohne zu tun, wofür man hauptsächlich gewählt wurde.

Demokratie pervers 

  Je mehr man darüber nachdenkt, umso klarer wird einem, was dieses Quorum für eine Unverschämtheit ist und wie sehr es zeigt, dass unsere Regierigen absolut kein Interesse daran haben, zu tun, was wir wollen. Demokratie bedeutet nicht zuletzt auch, dass die entscheiden, die sich aufraffen und zur Wahl oder Abstimmung gehen. Wer nicht hingeht, stimmt nun aber gewissermaßen auch ab, denn er sagt quasi: "Mir ist das recht, was die beschließen, die hingehen." So gesehen ist das Ergebnis einer Abstimmung auch durch diejenigen legitimiert, die nicht mit abgegstimmt haben. Oder einfacher: Wer nicht hingeht, darf sich nachher nicht beschweren.

  Durch das Quorum wird es nun denjenigen leichter gemacht, die gegen das sind, was in der Volksabstimmung beschlossen werden soll. Sie brauchen lediglich zuhause zu bleiben und können mit guter Wahrscheinlichkeit damit rechnen, indirekt dagegen gestimmt zu haben. Diejenigen, die dafür sind, müssen hingegen den Weg ins Wahllokal machen oder den Papierkrieg mit der Briefwahl bestreiten.

  Damit verwandeln die Regierigen die Stimmen der Unentschlossenen und der Faulen in Gegenstimmen. Außerdem entscheiden sie ja auch über die Fragestellung entscheiden, also darüber was "Ja" und "Nein" jeweils bedeutet. Damit können unsere Öberen dann in jedem Falle das gewünschte Abstimmungsergebnis mit guter Wahrscheinlichkeit herbeiführen, vor allem bei den geringen Wahlbeteiligungen, die derzeit üblich zu sein scheinen. 

  Das ist allein schon eine Perversion der Demokratie. Das Quorum birgt aber noch ein ganz anderes Risiko: Wenn zu befürchten steht, dass doch einmal so viele Leute zur Abstimmung gehen und im unerwünschten Sinne abstimmen, kann man ja die Wahlbeteiligung auch künstlich senken. Beispielsweise durch ganz legale Personenkontrollen, welche die Polizei im Umfeld der Wahllokale durchführt. Das wäre bei der derzeitigen ständigen Gefahr von Terrorakten ja auch sehr nachvollziehbar...

Und trotzdem gibt es eine Chance!

  Das Quorum ist vor diesem Hintergrund ein weiterer wichtiger Grund, am Sonntag unbedingt zur Abstimmung zu gehen, wenn man will, dass dieser Stuttgart21-Schmu gestoppt wird! Diese Chance besteht nämlich durchaus noch. Wir haben keineswegs bereits verloren. Verloren haben wir aber auf jeden Fall, wenn wir nicht hingehen. 

  Wenn wir am Sonntag unseren A$$$$ hochbekommen und es schaffen, haben wir damit nicht nur Grube und Konsorten in die Suppe gespuckt, sondern auch den scheinheiligen Grünen und der genauso scheinheiligen SPD, die beide nicht besser sind als die CDU und die Mövenpick-Partei, denen wir ja schon letztes Jahr bei der Landtagswahl gehörig ans Bein gepinkelt haben.

   Also: Ab ins Wahllokal am Sonntag und gegen S21 gestimmt! Ich freue mich schon darauf, welchen Ärger die Knülche und Knülchinnen von Grünen und SPD mit ihren Herrchen aus der Wirtschaft bekommen, wenn das befohlene Kunststückchen misslingt. Auch wenn wir davon natürlich kaum etwas mitbekommen werden...

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2. November 2011 3 02 /11 /November /2011 13:55

Halloween-Kürbisse sieht man ja auch bei uns heute oft. Als Alternative dazu kann man aber auch Rübengeister, „Ruabagoischdr“ wie sie bei uns im Schwabenland heißen, schnitzen. Sie haben den Vorteil ein wenig länger zu halten und sehen ebenfalls schaurig-ulkig aus. Gleichzeitig sind Rübengeister und Halloween aber auch ein guter Anlass, am Beginn der dunklen Jahreszeit, der Jahresnacht wie sie bei den Kelten hieß, ein wenig nachzudenken.

Ruebengeist in Betrieb Rübengeister sind die Vorfahren der Halloween-Kürbisse

 

   Bei uns ist ja seit Jahren schon Halloween große Mode und wird von vielen als „amerikanisches Importfest“ abgelehnt. Tatsächlich ist es aber zunächst aus Europa, nämlich aus Irland, in die USA gekommen. Auch bei uns gibt es eine ganz ähnliche Tradition, denn ersten sind die Germanen kulturell soweit auch nicht von den Kelten weg und zweitens stammen wir Deutschen nicht nur von den ersten, sondern auch von den zweiten ab. Keltische Traditionen sind also nicht unbedingt etwas aufgesetztes, künstliches.

Samhain, Halloween und Allerheiligen

   Genaugenommen, so habe ich gelesen, stammt der Halloween-Kürbis vom Rübengeist ab, der auch beim irischen Halloween ursprünglich verwendet wurde. In Amerika hatten die Iren aber keine Rüben und nahmen daher einfach das, was sie hatten: Kürbisse. Auch bei uns gibt es vielerorts die Tradition, Umzüge mit Rübengeistern zu veranstalten und Süßigkeiten zu schnorren.

Ruebengeist Werkzeug

Werkzeug für den Rübengeist-Künstler

 

   Nach der keltischen Vostellung öffnet sich an Samhain, so der eigentliche Name des Festes, die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und der Toten. Es ist gefährlich, in dieser Nacht draußen zu sein, ursprünglich blieb man an Samhain auch kuschelig zuhause und ließ es sich gut gehen. Die Umzüge sind vielleicht ein Art Gegenpol zur Furcht vor den Geistern, eine Art Mutprobe, möglicherweise speziell der jungen Leute, die dann aber doch gewisse Sicherheitsvorkehrungen trafen: die mitgeführten Lichter in Form der Rübengeister und die Verkleidungen.

Ruebengeist Rohmaterial Futterruebe

Eine schöne Rübe als Ausgangsmaterial

 

     Samhain markiert den Beginn der Jahresnacht, des Winterhalbjahres und ist gleichzeitig das Neujahr der Kelten. Sein Gegenstück ist Beltane, die Walpurgisnacht, die bei uns ja auch noch mit dem Maibaum und dem Tanz in den Mai gefeiert wird. Die Vorstellung, dass das neue Jahr im Herbst beginnt, ist so abwegig nicht: Wer sich in der Natur ein wenig auskennt, weiß, dass sie sich jetzt schon auf das neue Frühjahr vorbereitet, so wie manche Leute vor dem Zubettgehen schon die Kleider für den Morgen bereit legen und vielleicht auch schon den Frühstückstisch decken. Ich persönlich zum Beispiel denke beim herbstlichen Umgraben im Garten auch gerne daran, dass dies eigentlich auch schon wieder der Beginn des neuen Gartenjahres ist.

Ruebengeist Standflaeche

Standfläche angeschnitten

 

       Samhain ist aber auch ein Erntedankfest. Möglicherweise hängt auch damit das Essen und Trinken zusammen, das zum gemütlichen Daheimbleiben an diesem Abend gehört. In christlicher Zeit wurde Samhain dann zu einem Totengedenkfest, dem katholischen Allerheiligen - der Vorabend "All Hallows Eve" verballhornt zu Halloween, so jedenfalls eine Deutung des Namens. Mit der Reformation wurde dieses Fest dann abgeschafft, da die Lebenden für die Toten nichts mehr tun können, ein Totenfeiertag also genauso ein Humbug ist wie der Ablass.

Samhain aus Sicht eines Christen

   Als Christ habe ich natürlich meine gewissen Probleme mit heidnischen Festen, obwohl ich sie als naturverbundener Mensch dann doch wieder gerne habe. Was ich natürlich strikt ablehne, sind die okkulten oder gar satanistischen Auswüchse von Halloween.

       Andererseits ist die Natur nichts satanisches und ich lebe gerne in ihrem Jahreskreis. Warum also nicht ein wenig Besinnlichkeit zum Spätherbst, ein Fest, das uns einstimmt auf den Teil des Jahres, in dem wir ein wenig kürzer treten und das Geschaffene genießen sollten? Ein wenig Dankbarkeit für den Sommer und das was die Natur – und damit natürlich Gott – uns in der warmen Jahreszeit gegeben hat? Können wir nicht die Angst der Heiden vor den bösen Geistern, die zu Samhain gehört, als Anlass nehmen, uns klar zu machen, dass wir als Christen diese Geister nicht mehr zu fürchten brauchen? Kann nicht selbst der Rübengeist oder Kürbis darauf hinweisen, dass hinter der schrecklichen Fratze ein warmes Flämmchen steckt, so wie hinter dem finsteren Gesicht des Todes das Licht des ewigen Lebens? Und wo ist das Problem, wenn wir uns im Totenmonat November klar machen, dass auch unser irdischen Leben endlich ist? Das hat ja schließlich nichts mit einem Totenkult in dem Sinne zu tun, dass man den Verstorbenen die Zeit im Fegefeuer verkürzen will oder dergleichen.

Ruebengeist Deckel abgeschnitten

Deckel abgeschnitten

 

 

Rübengeister schnitzen

     Auf jeden Fall passen die Rübengeister gut in die Jahreszeit und wahrscheinlich stammt ja auch das Laterne gehen, das ja auch im Herbst statfindet, von den Samhain-Umzügen und den Rübengeistern ab. Für dieses Jahr bin ich mit dem Artikel zwar ein wenig spät dran, da ich meine Rübengeister am Nachmittag des 31. Oktobers geschnitzt habe und erst da die Fotos machen konnte. Wenn man aber sowieso mit den Dingern nicht an Samhain herumlaufen will, sondern sie als zur Jahreszeit passende Dekoration ins Fenster oder in den Garten stellt, spielt das keine Rolle, man kann sie durchaus auch noch später im November aufstellen. Und außerdem steht dieser Artikel ja auch nächstes Jahr noch hier. Daher an dieser Stelle also eine kleine Anleitung, wie man Rübengeister schnitzt.

     Was man für einen Rübengeist braucht, ist eine möglichst große, möglichst unbeschädigte Rübe. Am besten sind Futterüben, weil die größer sind, notfalls tut es auch eine Zuckerrübe. Die Futterrüben wurden bei uns durch den Mais verdrängt und sind daher schwer zu bekommen. Am ehesten bekommt man sie noch bei Pferdehaltern, die sie manchmal für ihre Rösslein anbauen. Zuckerrüben hingegen werden noch vielerorts angebaut. Wenn man die Auswahl hat, sucht man sich eine aus, die der Form möglichst gut entspricht, die einem für den Rübengeist vorschwebt. Ansonsten nimmt man eben, was man hat.

Ruebengeist aushoehlen

Aushöhlen

 

   Als Werkzeug braucht man auf jeden Fall ein Messer, hilfreich ist auch ein stabiler Löffel.Ich nehme zum Aushöhlen gerne einen Kernhausausstecher für Äpfel, einen „Apfelstonzer“ wie mein Sohn dieses Ding nennt. Und schließlich braucht man noch ein Teelicht, welches man in den fertigen Rübengeist stellt.

   Als erstes schneidet man die Fläche am eigentlichen oberen Ende der Rübe, da wo der Strunk und die Blätter waren, gerade, so dass die Rübe einigermaßen aufrecht und sicher darauf steht. Dann schneidet man die Spitze ab und zwar so, dass die entstehende Fläche groß genug ist, dass man die Rübe gut aushöhlen kann.

   Das Aushöhlen geht, wie ich herausgefunden habe, sehr gut mit dem „Apfelstonzer“ man sticht ihn in das Rübenfleisch und stanzt damit zylindrische Stücke heraus. Am Anfang ist das Herausholen der ausgestanzten Stücke, die ja unten noch festsitzen, ein wenig problematisch. Am besten stanzt man ein paar mal nebeneinander und puhlt die Zylinder mit dem Messer heraus. Wenn est einmal ein Anfang gemacht ist, stanzt man am Rand es Loches und kann dann die ausgestanzten Zylinder leicht abbrechen.

Ruebengeist Deckel

Deckel mit "Kamin"

 

   Versäubern kann man die Höhlung in der Rübe mit dem Messer und/oder dem Löffel. Je dünner man die äußere Hülle macht, umso transparenter wird der Rübengeist. Man sollte auch darauf achten, dass der Boden so wird, dass das Teelicht einigermaßen gut steht.Wer will kann die Wandung auch dicker lassen, damit „Fleisch“ bleibt, damit man den Rübengeist auch außen bearbeiten und in Form bringen kann. Das muss aber nicht sein, man kann ihn außen ohne weiteres auch „roh“ lassen. Schließlich kann man auch den Deckel noch ein wenig aushöhlen, damit er auch ein wenig transparent wird. Es empfiehlt sich auch, in den Deckel ein vertikales Loch als „Kamin“ zu machen. Das geht wiederum sehr gut mit dem „Apfelstonzer“.

Ruebengeist fertig

Fertige Rübengeister

 

    Zum Schluss kommt das Gesicht. Zunächst dreht man die Rübe, um sie sich anzusehen und zu gucken, auf welcher Seite man das Gesicht am besten einschneidet. Wenn irgendwelche Höcker oder dergleichen vorhanden sind, kann man diese gut in die Gestaltung einbeziehen – beispielsweise als Nase. Wie gesagt kann man die Rübe auch außen ein wenig beschnitzeln, dass muss aber nicht sein. Ich glaube auch, dass sich der Rübengeist länger hält, wenn die Außenhaut überall dranbleibt. Auf jeden Fall schneidet man Mund, Nasenlöcher und Augen ein. Von ganz grob bis sehr kunstfertig ist hier alles erlaubt; je „wiaschdr“ (wüster, hässlicher) der „Ruabagoischd“ aussieht, um so besser.

     Zum Schluss kommt das Teelicht in den Rübengeist. Man kann sich eine Art Hängegestell dafür aus Blumendraht biegen, damit man es außerhalb anzünden und im Innern des Rübengeistes versenken kann. Oder man setzt es „kalt“ ein und zündet es mit einem Stabfeuerzeug an.

     Wenn der Wind das Teelicht immer ausbläst, kann man den Rübengeist auch mit Klarsichtfolie einwickeln, das sieht im Dunkeln niemand. Dann empfiehlt es sich aber, von hinten noch eine Belüftungsöffnung zu bohren, die im Innern in Bodennähe mündet und natürlich nicht mit Folie abgedeckt wird.

Update 23.10.2013: Mittlerweile gibt es hier auch eine Bauanleitung für einen elektrischen Mehrweg-Rübengeist  

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29. Oktober 2011 6 29 /10 /Oktober /2011 09:37

herbstwald

  Heute nacht wird mal wieder die Zeit umgestellt, und natürlich wird wieder hier und da und dorten darüber gejodelt, wie blöd, wie ungesund und wie was weiß ich was noch der Wechsel zwischen Normal- und Sommerzeit doch sei. Also, ich habe keine Probleme damit, sondern finde die Sommerzeit sogar sehr angenehm. Es ist doch schließlich ganz normal, wenn man in der hellen Jahrezeit ein wenig früher aus den Federn kriecht als in der dunklen.

  Ich will mich hier jetzt nicht weiter darüber verbreiten, weil ich das letztes Jahr bereits im Frühjahr und im Herbst in zwei Artikeln hier auf dem Blog getan habe. Also, auch wenn ich natürlich Herbst und Winter genauso genieße, wie Frühling und Sommer: Ich freue mich schon wieder auf das nächste Frühjahr und die Sommerzeit. Also, liebe Journalisten-Kollegen: Genießt die Jahrezeiten, freut Euch des Lebens und lasst das blöde Gebarme über die Zeitumstellung!

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4. Juli 2011 1 04 /07 /Juli /2011 11:33

Nachdem es in letzter Zeit des öfteren aufgrund von Party-Ankündigungen auf Facebook zu Massenansammlungen von Menschen gekommen ist, möchten unsere Regierigen jetzt verbieten, dass man mittels des beliebten Selbstentbößungsdienstes zu Parties einlädt. Man muss schon ganz schön blauäugig sein, wenn man hier keine Nachtigall trapsen hört.

   Zum einen würde ein solches Verbot in das grundgesetzlich garantierte Recht auf Versammlungsfreiheit eingreifen - eventuell auch in das auf Informationsfreiheit - und so einen mehr als bedenklichen Präzedenzfall schaffen. Zum anderen, ok, dazu muss man wie ich ein Schelm sein, aber sei's drum, könnte man noch Schlechteres dabei denken: Nämlich, dass unserer hohen Obrigkeit die Hosen flattern, weil man befürchtet, dass man über facebook a la Ägypten und Tunesien auch zu ganz anderen Sachen einladen könnte, als einer Grillparty am Baggersee...

   Aber natürlich sehe ich hier nur wieder Gespenster: Selbstverständlich soll ein solches Verbot lediglich Jugendliche und ihre Eltern vor hohen Kosten für Polizeieinsätze und Müllbeseitigung bewahren...      

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24. Mai 2011 2 24 /05 /Mai /2011 08:53

Es wäre zum Lachen, wenn es nicht zum Heulen wäre, auf was für Dummheiten Menschen kommen können: Im Land der unbegrenzten Abzockmöglichkeiten, gibt es jetzt sogar schon Rauchverbote im Freien.

   Seit gestern ist in New York das Rauchen in allen Parks und an allen Stränden verboten. Die noch lächerlichere Begründung dieses lächerlichen neuen Auswuchses von Nannystaatlichkeit, Bevormundung und Bürgergängelei: Passivrauch sei im Freien bei einem Abstand unter einem Meter genauso gefährlich wie in Innenräumen. Natürlich wird dabei ignoriert, dass es keinerlei Belege für die Schädlichkeit von Passivrauch gibt.

   Bei genauem Hinsehen stellt sich nämlich heraus, dass die angebliche Schädlichkeit von Umgebungsrauch in die gleiche Klasse von "wissenschaftlichen Erkenntnissen" gehört, wie die zu den Anfangszeiten der Eisenbahn aufgestellte Behauptung, dass man vom Zugfahren verrückt würde oder die noch bis weit in das letzte Jahrhundert verbreitete Ansicht von Ärzten, dass man vom Masturbieren Rückenmarksschwindsucht bekommen würde. Aber es kommt noch besser: Sieht man sich die Geschichte der Hexenjagd auf Raucher genauer an, stellt sich heraus, dass die behauptete Gefährlichkeit von Passivrauch eine Erfindung der Nazis ist, die das Rauchen als ungermanische, verkommene Angewohnheit von "Untermenschen" ansahen und Rauchverbote und Diskriminierung von Rauchern als Teil ihrer menschenverachtenden Politik der Unterdrückung und Gängelei einsetzten.

   Zurück zum eigentlichen Thema: Passivrauch als Begründung für Rauchverbote unter freiem Himmel - geht es eigentlich noch lächerlicher? Wie man's nimmt. Die zweite Begründung für das Rauchverbot in New York ist zumindest nicht weniger skurril als die Passivrauchlüge: Müllvermeidung. Zigarettenkippen werden vermieden, tütenweise Müll, der von Fastfood-"Mahlzeiten" Marke McVomit oder Puker King übrigbleibt, darf aber weiterhin die Papierkörbe verstopfen. Mir fällt dazu nur noch das Bibelwort von den ausgesiebten Mücken und den verschluckten Kamelen ein...

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13. Mai 2011 5 13 /05 /Mai /2011 18:42

Schlehenbluete

Vor ein paar Wochen, als hier alles zu blühen begann, ging ich mit meiner Frau an einer Feldhecke vorbei. Was denn da so schön blühe, wollte sie wissen und war ganz erstaunt, als ich ihr sagte, dass die vielen weißen Blüten auf der Hecke Schlehenblüten seien. Aber wahrscheinlich ist sie nicht die einzige, die dem ruppigen Schwarzdorn mit seinen unfreundlichen Dornen und herben Früchten nicht so ein hübsches Frühlingskleid zugetraut hätte.

Vorurteil nennt man so etwas, glaube ich...

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12. Mai 2011 4 12 /05 /Mai /2011 12:12

"Europa wir zum Schreckgespenst" titelt Spiegel Online heute und der Autor  des Artikels,  Jakob Augstein findet: "Bei unseren Nachbarn greift die EU-Skepsis um sich - doch auch die Einstellung der Deutschen zu Europa ist erschreckend."

   Also, ehrlich gesagt, finde es gar nicht so erscheckend, dass 70 Prozent der Leute finden, dass Deutschland zu viel Geld nach Europa gibt. Schlimm ist eher, dass nur 30% ein "unabhängiges Deutschland ohne den Euro, in das keine Europäische Union hineinregiert" fordern.

   Der Gipfel der Volksverdummung jedoch ist, Leute, die gegen die EU sind, in die braune Ecke zu stellen: Ist man jetzt schon ein Nazi, wenn man verlangt, dass Gesetze von gewählten Abgeordneten gemacht werden und nicht von Beamten, die nach Gutdünken von den Machthabern eingesetzt werden?

   Für alle die es noch nicht wissen: Das so genannte europäischer Parlament hat weniger zu sagen, als der Reichstag zur Kaiserzeit. Es darf keine Gesetzesvorschläge einbringen und wird zu den Machwerken des EU-Beamtenapparates lediglich gehört, anstatt darüber abzustimmen, wie das - so haben wir es in der Schule gelernt - in einer Demokratie der Fall sein muss. Allein schon die Bezeichnung "Komissare" für diejenigen, die in der EU das Sagen haben, sollte jedem Demokraten einen kalten Schauer über den Rücken jagen.

    Es kommt aber noch besser: Mittlerweile darf unser Verfassungsgericht noch nicht einmal mehr EU-Gesetze kippen, die eindeutig gegen unser Grundgesetz verstoßen. Offenbar haben die 70% der Umfrageteilnehmer, die nicht strikt gegen den EU-Faschimus sind, keine Ahnung davon wie dieser Moloch funktioniert und was er alles schon darf und noch dürfen will oder - noch schlimmer - es ist ihnen egal, dass wir nicht nur einen immer nervigeren Nannystaat bekommen, sondern auch noch in einen veritablen Faschismus hineinrutschen.

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11. Mai 2011 3 11 /05 /Mai /2011 11:09

Wikio Experts, zu Deutsch Die-Experten.com, ist wie OverBlog ein Dienst von JFG Networks. Es handelt sich dabei um ein Artikelverzeichnis, also eineWebsite, die Artikel zu den unterschiedlichsten Themen enthält. Dort schreibe ich vor allem zu Themen, wie ich sie auch hier immer wieder einmal behandle, aber eventuell auch einmal zu anderen, die hier trotz des weitgefassten Themenkreise hier nicht wirklich passen.

Einen gewissen besonderer Reiz hat "Die Experten" für mich auch, da es dort strikte Längenbegrenzungen für die Artikel gibt. Wie man weiß, neige ich ja ein wenigt zur Ausführlichkeit und da ist es für mich eine reizvolle Herausforderung, ein Thema in einer vorgegebenen Anzahl von Worten abzuhandeln.

Guckt doch einfach mal rein: Fokko bei WIKIO Experts 

 

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