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  • : Blog von Volker Wollny
  • : Hier gibt's jede Menge Informationen über heikle und weniger heikle, aber immer interessante Themen: Jagd, Waffen, Fischen, Selbermachen, Garten, Geld Sparen, Freizeit, Hobby, Kultur und was sonst noch dazu gehört
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  • Publizist und Freier Dozent, von Hause aus Ingenieur sowie gelernter Mechaniker und gelernter Maurer, Querdenker, Naturfreund und -nutzer, technisch interessiert aber auch technikkritisch, glaube nicht alles was mir erzählt wird.
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Andreas Quiring  

IT / EDV - Lösungen
Theodor-Veiel-Str. 17
70374 Stuttgart - Bad Cannstatt

Biohof-Gemeinschaft Baum des Lebens

5. Dezember 2008 5 05 /12 /Dezember /2008 21:16

 Zum Schmieden braucht man natürlich einen Platz, an welchem man diese Tätigkeit ausüben kann, also eine Schmiede. Leider gilt der Spruch vom Raum, der in der kleinsten Hütte sei, nicht für die Schmiedekunst. Anders als etwa bei der Aquaristik, beim Modelleisenbahnern oder beim Briefmarkensammeln entstehen beim Schmieden nun einmal Emissionen in Form von Geräuschen und - so man mit einer Kohlenesse arbeitet - auch in Form von Rauch. Die (Miets)Wohnung scheidet also aus, ein eigenes Haus mit Grundstück sollte man also schon haben; wenn es einem selbst gehört und man es nicht nur gemietet hat ist es noch besser, denn der Vermieter ist der gefährlichste Gegner jeglicher persönlicher Entfaltung.


Die lieben Mitmenschen
 Leider muss in diesem Zusammenhang auch auf die Probleme eingegangen werden, die ein Hobby-Schmied mit seinen lieben Nachbarn bekommen kann. Wenn man etwas tut, was nicht alle tun, ist man in unserem Lande per se verdächtig und der Ärger mit den lieben Mitmenschen leider, leider vorprogrammiert. Das gilt in hohem 

Maße auch für die Schmiedekunst. Die Düfte einer mit Fettkohle betriebenen Esse mögen in den Nasenlöchern von Enthusiasten der eisernen Kunst wohl lieblich erscheinen - ich selbst rieche es natürlich auch gerne - die meisten Menschen bezeichnen sie jedoch banausenhaft als Gestank.

  

Schmiedeecke in einer Lehrwerkstatt mit selbstgebautem Schmiedeherd und hochwertigem Amboss

 

 Leider kann man auch nicht geräuschlos hämmerm. Mit dem Klang eines Schmiedehammers auf dem Amboss verhält es sich genauso, wie mit dem Geruch der Esse: Mag der Amboss auch klingen wie eine Glocke, so dass sein Geräusch die reinste Musik im Ohr jedes echten Schmiedes ist - die verständnislosen Nachbarn werden es als Lärm bezeichnen. Eine weitere Lärmquelle ist der Brenner des Gasschmiedeofens, wenn man einen solchen aus technischen Gründen oder um den den Kohlenrauch zu vermeiden, verwendet. Prinzipiell ist es nun so, dass die Nachbarn geringfügige Immissionen in Form von Rauch und/oder Geräuschen hinnehmen müssen (§906 BGB). Auch die Rechtsprechung geht dahin, dass Arbeitsgeräusche auch in Wohngebieten geduldet werden müssen, sofern die Arbeiten nicht gewerblich ausgeführt werden, man die Ruhezeiten einhält und die Geräusche auch nicht gerade so oft und so lange auftreten wie bei einem Gewerbebetrieb. 

 Über die Emissionen werden übelwollende Nachbarn dem Hobbyschmied also das Handwerk nicht so leicht legen können. Auch mir hat bereits ein Nachbar die Polizei auf den Hals gehetzt, nach dem ich breits auf Gasbetrieb umgestellt hatte, weil er sich über den Geruch meiner Kohlenesse beklagt hatte. Die Männer in Grün sahen sich aber nicht in der Lage, meinen Schmiedebetrieb zu untersagen und mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen. Was die Freunde und Helfer allerdings tun mussten, war eine Anzeige aufzunehmen und diese an das Ordnungsamt weiter zu leiten.


Ein geeigneter Platz

 Auch das Ordnungsamt konnte offenbar nichts aufgrund der angeblichen Lärmbelästigung unternehmen, informierte aber das Bauamt, welches mir dann den Schmiedebetrieb untersagte, weil meine Schmiede auf der Grundstücksgrenze und damit auf "nicht überbaubarer Fläche" stand. Natürlich stellte ich meinen Schmiedebertieb nicht ein, sondern zog - schlauer geworden - einfach an einen Platz um, an dem man mir nun - hoffentlich - nicht mehr an den Karren fahren kann.

 

Meine alte Schmiede im Garten hinterm Haus: Ein geradezu idyllische Fleckchen, aber leider sah das Bauamt es anders.... 

 Was man an dieser Geschichte sieht, ist, dass man bei der Platzwahl für eine Schmiede nicht nur technische Gegebenheiten, sondern auch ein ganze Reihe von komplizierten und lächerlichen Vorschriften beachten muss. Macht man es so wie ich es zunächst gemacht habe und baut sich an vermeintlich geeigneter Stelle eine teilweise offene Überdachung an einen bestehenden Gartenschuppen an und versieht diese mit einem einfachen Rauchabzug, so kann dies ohne weiteres gut gehen - solange sich eben niemand gestört fühlt. Stört der Schmiedebetrieb aber jemanden und zeigt er einen an, wird die nette, kleine Schmiede amtsbekannt und man belangt den Betreiber ganz einfach aufgrund der Bauvorschriften, weil man ihm anders nicht beikommen kann. Am besten macht man sich also im Vorfeld einige Gedanken, so dass man nicht, so wie ich, erst aus Schaden klug wird. 
 Selbstverständlich gibt es für dieses Problem eine Reihe von Lösungen. Ich persönlich bin mit meiner Schmiede in die Garage umgezogen, wo sich bereits der übrige Teil meiner Werkstatt befand. Aber auch diese Lösung hat ihre Tücken: Garagen stehen nämlich gerne auf Grundstücksgrenzen. Dass sie das dürfen, ist eine der Ausnahmen von der Vorschriften über den Grenzabstand von Gebäuden. Der Haken: Eine Garage an der Grundstücksgrenze darf nur als Garage genutzt werden. Streng genommen darf man darin also noch nicht einmal sein Scheibenwaschwasser nachfüllen. Auch dürfen in einer Garage keine Feuerung betrieben werden, was sich aber umgehen lässt, wie wir gleich sehen werden. 

 

Eine schon recht brauchbar sortierte Schmiede mit Gasschmiedeofen und angegliederter kleiner Schlosserei

 

Ein weiteres Problem ist der Kaminkehrer: Selbst ein einfacher Abzug aus einer Abzugshaube, ein paar Ofenrohrstücken und einer Regenhaube ist eine Abgasleitung und macht das Schmiedefeuer, das unter der Haube steht zu einer "Feuerungsanlage", welche den Kaminfeger angeht. Und damit unterliegt sie einem weiteren Wust von Vorschriften, die man mit der genannte Lösung überhaupt nicht erfüllen kann. Den Kaminkehrer kann man aber noch einigermaßen leicht umgehen, nämlich in dem man z.B. einen Gasschmiedeofen verwendet, der nicht an einen Kamin angeschlossen wird, damit keine Abgasleitung besitzt und somit keine Feuerung im Sinne des Gesetzes darstellt. 

 Die einfachste Lösung der Probleme mit den Bauvorschriften besteht darin, ganz einfach im Freien zu schmieden: Man stellt sich Feldesse und Amboss in den Hof und schmiedet zufrieden vor sich hin. Es gibt kein Gebäude, darum können uns die Bauvorschriften piepe sein; genausowenig gibt es eine ortsfeste Feuerung, 

daher bleibt auch der Kaminkehrer außen vor. Der Nachteil: Man ist eben den Witterungseinflüssen ausgesetzt und kann nur bei einigermaßen schönem Wetter schmieden. Eventuell kann man es so einrichten, dass der Amboss unter einem Vordach steht, die Esse aber draußen. Auch ein Zeltdach könnte eine Lösung sein, zumindest, wenn man es dann und wann für eine Weile abbaut, damit es nicht von einem böswilligen Bauamt als Gebäude angesehen werden kann.


Eine richtige Schmiede
 Will man sich eine eingermaßen "richtige" Schmiede bauen, wird es schon schwieriger. Ganz fein ist man heraus, wenn man über einen geeigeneten Raum im Haus verfügt. Ideal wäre eine ehemalige Waschküche im Haus oder einem Nebengebäude, wie man sie bei älteren Häusern oft findet. Dort wird in aller Regel ein Kaminanschluss vorhanden sein, an dem früher einmal der Waschkessel hing. In diesem Falle braucht man lediglich mit dem Kaminkehrer abzuklären, wie die Esse aussehen muss, damit er sie abnimmt. Im allerschlimmsten Fall kann man einen professionell hergestellten Schmiedeherd kaufen, damit der Schwarze Mann nicht die fehlenden TÜV-/GS-Siegel eines Eigenbaus monieren kann. Seit man sich seinen Kaminkehrer aussuchen kann und nicht mehr auf den behördlich eingesetzten Zwangs-Bezirksschornsteinfegermeister angewiesen ist, müssen sich diese Leute jedoch kompromissbereit zeigen, wollen sie in einem bestimmten Haus weiterhin die Kamine fegen, sodass man in den meisten Fällen wohl auch einen Eigenbau abgenommen bekommt. In jedem Fall sollte man den Kaminfeger aber bereits im Vorfeld hinzuziehen. 

 Ein weiterer Vorteil der Schmiede in einem festen Gebäude ist, dass die massiven Mauern die Geräusche einigermaßen dämpfen und die Nachbarn nicht mehr so sehr mitbekommen, was da eigentlich gemacht wird. Außerdem tritt der Rauch vom Schmiedefeuer in größerer Höhe aus, statt in Bodennähe durch die umliegenden Gärten zu ziehen und kommt überdies aus einem ganz normalem Hauskamin, was ja weiter nichts ungewöhnliches ist. Befindet sich die Schmiede in einem Keller, so muss man allerdings im eigenen Interesse besonders vorsichtig sein: Sowohl Kohlenmonoxid als auch Kohlendioxid sind schwerer als Luft und können sich daher im Keller am Boden sammeln. Das gleiche gilt für Brenngase wie Propan. In einer Kellerschhmiede sollte man also besser keinen Gasschmiedeofen betreiben, außer man stellt sicher, dass eventuell austretendes Propangas und auch die Abgase sicher abgeleitet werden.

 

 Diese Schmiede hatten sicherlich noch keine Probleme mit Bauvorschriften und Ordnungsamt...

 

 Will man sich ein eigenes Gebäude für die Schmiede aufstellen, muss man in den sauren Apfel beißen und die Bauvorschriften beachten. Kleine Gebäude bis zu einem bestimmten umbauten Raum brauchen keine Genehmigung, müssen aber in der Regel die Grenzabstände einhalten. Generell kann man hier jedoch nichts sagen, da die Bauvorschriften von Bundesland zu Bundesland variieren und auch noch lokal besondere Regeln gelten können. Am besten informiert man sich beim örtlichen Bauamt ganz unverbindlich über den Bau eines genehmigungsfreien Gartenhäuschens, eines Geräteschuppens oder eines überdachten Unterstellplatzes oder Freisitzes. Es kann einem ja durchaus erst später eingefallen sein, dass man seinen überdachten Freisitz auch zum Schmieden nutzen kann. Arbeitet man in einem teilweise offenen Unterstand wiederum mit einer Feldschmiede oder einem Gasschmiedeofen ohne Abgasleitung, dürfte es weiter keine Probleme geben, zumindest keine, die man nicht abschmettern könnte - und zwar mit dem Hinweis auf das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit und damit auf ein Hobby. 
 Will man jedoch einen hübschen Rauchabzug in Form einer Haube über dem Schmiedeherd und einem Abgasrohr, welches am Gebäude angebracht ist, interessiert dies natürlich wieder den Kaminkehrer. Dann muss man sich mit diesem besprechen und eben leider auch das Geld für einen vorschriftsmäßigen Kamin ausgeben. 

 Man sieht, es ist nicht ganz einfach, sich eine Schmiede einzurichten, ohne dabei baurechtlich anfechtbar zu werden: Entweder muss man unter einfachen Bedingungen arbeiten oder hoffen, das sich niemand an der "illegalen" Schmiede stört oder richtig Geld in die Hand nehmen. Am besten wird es daher sein, wenn man einfach einmal im Freien probiert und später, wenn man beim Schmieden bleibt und sich sicher ist, dass sich eine größere Investition lohnt, eine rechtlich wasserdichte bauliche Lösung schafft.

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5. Dezember 2008 5 05 /12 /Dezember /2008 18:34

 Kein Selbstversorger wird  wirklich alles selbst herstellen können. Immer wieder gibt es Waren oder Dienstleistungen, die man zukaufen muss. Daher wird man wohl immer wieder gezwungen sein, für Geld zu arbeiten, es sei denn, man verfügt über ein Einkommen, für das man nicht arbeiten muss, wie eine Rente, Unterhaltsgeld oder ähnliches, welches zum Kauf der Dinge ausreicht, die man nicht selbst herstellen kann.

 Mit der Arbeit für Geld beginnt aber meist schon entweder die Abzocke oder das Abdriften in die Illegalität, weil damit in der Regel die Pflicht zur Entrichtung von Steuern verbunden ist. Bei selbständiger Tätigkeit kommt dazu noch ein mehr oder weniger großes Maß an Bürokratie. Ziel muss es also sein, die Arbeit für Geld zu minimieren.

 Das lässt sich erreichen, in dem man möglichst viel mit Nachbarschaftshilfe erledigt. Auf dem Land ist dies sicherlich einfacher, vor allem wenn man mit dem halben Dorf verwandt ist. Wo es noch funktionierende dörfliche Familien- und Nachbargemeinschaften gibt, baut man sich sogar die Häuser gegenseitig und schafft so erheblich Werte auf ganz legale Weise, ohne dafür Steuern zu bezahlen. Natürlich ist in solchen Extremfällen der Preis an persönlichem Einsatz recht hoch: Wem zehn Kumpels ein Jahr lang jeden Samstag auf dem Bau helfen, der ist eben zehn weitere Jahre jeden Samstag bei seinen Kumpels auf dem Bau. Naja, ok, immer noch besser als dreißig Jahre lang jeden Samstag Überstunden zu schruppen um den Kredit zu bezahlen, der ohne die massive Eigenleistung erforderlich wäre.

 Das ganze funktioniert aber auch in kleinerem Maßstab und sogar in der Stadt, wo man nicht soviele Verwandte und alte Kumpels hat: Seit Jahren bereits haben sich an vielen Orten sogenannte Tauschringe oder Tauschbörsen gebildet, bei denen die Mitglieder Waren und Dienstleistungen tauschen, ohne dass "richtiges Geld" fließt. Weil naturgemäß Angebot und Nachfrage nicht immer genau zusammenpassen, wird auch hier ein Tauschmittel, eine Art interne Währung verwendet. Da sich dieses "Geld" nicht verzinst oder sogar durch Gebühren an Wert verliert, kommen hier die Gesetzmäßigkeiten der Freiwirtschaftslehre von Silvio Gesell zum Tragen: Seine Lehre besagt, dass ein schneller Geldumlauf Wirtschaftskrisen verhindert. Dieser schnelle Geldumlauf wird dadurch erreicht, dass es keine Zinsen gibt, ja sogar Gebühren auf Guthaben erhoben wird, so dass es sich nicht lohnt Geld zu horten, dieses daher immer wieder schnell ausgegeben und damit die Wirtschaft angekurbelt wird.

 Derartige Systeme haben vom Altertum über das Mittelalter bis zur Zeit der Wirtschaftskrise immer wieder existiert und funktioniert. Wer mehr darüber wissen will, kann sich auf der Hauptseite zum Thema Tauschringe informieren.

 Aber auch wer keine Lust hat, sich komplizierte Gedanken zum Thema Volkswirtschaft zu machen, ist bei einem Tauschring richtig: Waren und Dienstleistungen zu tauschen, und dabei Werte für sich und andere zu schaffen, ohne dass sich Dritte daran bereichern,macht einfach Spaß, ist im Sinne des Selbstversorgergedankens und spart eben in erster Linie so manchen Euro.

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4. Dezember 2008 4 04 /12 /Dezember /2008 18:18

Viele elektrische Kleingeräte werden heute duch Akkus mit Strom versorgt. Kleinstaubsauger, Schrauber, drahtlose Telefone und dergleichen Dinge mehr können so auf das meist lästige Kabel verzichten und geben mehr Bewegungsfreiheit.

Allerdings währt die Freude nur so lange, bis die Akkus am Ende ihrer Lebensdauer angelangt sind. Anstatt fleißig zu arbeiten, gibt das frisch geladene Gerät dann beim Druck auf den Schalter nur noch ein müdes Leiern von sich und bleibt nach ein paar trägen Umdrehungen ganz stehen.

Wenn ein neues Akku-Pack als Ersatzteil überhaupt erhältlich ist, wird es in der Regel unverschämt teuer sein. In vielen Fällen ist das betreffende Gerät aber noch lange kein Kandidat für den Elektroschrott. Meist lässt sich das Akku-Pack nämlich öffnen und man sieht, dass das Innenleben aus ganz gewöhnlichen Akkus in einem der gängigen Batterieformate besteht, wie man sie in jedem Elektronikladen oder Elektrogechäft für relativ wenig Geld kaufen kann.

Mit einem ganz gewöhnlichen Lötkolben, Lötzinn und etwas Geschick kann man die vebrauchten Akkus aus- und neugekaufte einlöten. Für einen Bruchteil des Preises eines neuen Akku-Packs hat man damit das alte wieder neuwertig gemacht und das Gerät ist wieder voll verwendbar..  

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3. Dezember 2008 3 03 /12 /Dezember /2008 22:34
Unser deutscher Wald liefert außer Holz auch Wildbret in großen Mengen. Gut eine Million Rehe und etwa halb so viele Wildschweine erlegen deutsche Jäger und Förster jedes Jahr. Ein großer Teil davon gelangt auf den Markt, sowohl in die Gastronomie als auch in häusliche Küchen. Als etwas besonderes für Festtagsmenüs eignet sich Wild genauso, wie einfach einmal als Abwechslung zum herkömmlichen Sonntagsbraten.

Über Wild gibt es einige Vorurteile und Irrtümer. Jäger schießen keineswegs, wie man Kindern oft erzählt, nur alte und kranke Tiere. Sie versuchen, im Naturhaushalt die großen Raubtiere zu ersetzen, die es bei uns nicht mehr gibt. Darum werden sehr viele junge Tiere geschossen, die sich sowohl von der Qualität, als auch von der Größe her sehr gut für die Küche eignen. Altes Wild wird nur zum Wurstmachen verwendet, kranke Tiere überhaupt nicht. Dass Wild nicht ausbluten würde, stimmt ebenfalls nicht. Zum korrekten Aufbrechen, wie Jäger das Ausnehmen nennen, gehört das saubere Ausschweißen, also das Ausbluten des Stückes. 

Wer Wert darauf legt, möglichst natürlich erzeugtes Fleisch zu essen, der ist mit Wild ebenfalls gut beraten. Reh und Wildschwein leben frei und artgerecht im Wald; sie bekommen keine Medikamente, keine Masthilfen oder Hormone. Es gibt auch weder Transporte noch Warten auf den Tod im Schlachthof, der Schuss des Jägers kommt unerwartet. Daher schüttet das Wild kein Adrenalin aus, was die Qualität des Fleisches zusätzlich verbessert. Man sieht das auch daran, dass beim Anbraten sehr viel weniger Wasser austritt als das oft beim Fleisch von Haustieren der Fall ist.

Um den Wildgeschmack, das sogenannte Haugout ranken sich schauerliche Legenden. Wild fiel zu Zeiten der höfischen Jagden in großen Mengen auf einmal an. Da es keine Kühlanlagen gab, war es daher oft bereits anbrüchig, wenn es zum Verzehr gelangte. Um dies zu überdecken erfand man das Beizen von Wild in Wein, Essig und Gewürzen. Was trotzdem noch von dem seltsamen Geschmack zu merken war, erklärte man ganz einfach zum wildtypischen Aroma. 

Da Wild heute aber, wie jedes Fleisch, den Vorschriften der Lebensmittelhygiene genügen muss, kommt es aus dem Wald schnellstmöglich in die Kühlung. Es hat daher gar keine Gelegenheit mehr, Haugout zu entwickeln. Beizen gehört zu den klassischen Wildgerichten, bei modernen Kreationen kann man auch durchaus darauf verzichten, es sei denn, das Fleisch würde sonst zu trocken. Wildbret ist nämlich recht mager, da es von Tieren stammt, die frei herumlaufen. Daher werden Reh und Hase oft gespickt. Wildschwein ist saftiger als Reh, aber magerer als Hauschwein.

Zu traditionellen Wildgerichten wie Rehbraten oder Wildschweingulasch reicht man in Süddeutschland gerne Semmelknödel oder Spätzle. Auch die Preißelbeerbirne sollte hier nicht fehlen. Pilze passen ebenfalls sehr gut zu Wild. Kurzgebratenes Wild, etwa Rehmedallions an Pilzrahmsoße, kann man auch mit Herzoginkartoffeln oder ähnlichem servieren, nur auf Pommes Frittes und Ketchup sollte man besser verzichten. Als Getränk muss es heute nicht mehr der früher obligatorische trockene Rotwein sein, heute kann man zu Wild auch Weißwein trinken, möglichst aber keinen zu lieblichen – oder auch ein gepflegtes Bier.

Wild sollte man nicht im Supermarkt kaufen. Das dort oft angebotene Hirschwildbret stammt meist aus Farmen, ist also kein wirkliches Wild. Forstämter und Jäger hingegen liefern wirkliches Wild aus der jeweiligen Region. Die Kilopreise von ca. 4,50 € für Wildschwein und etwa 6,00 € für Reh beziehen sich auf komplette Tiere, die lediglich ausgenommen sind. Die Fleischausbeute beträgt ca. 50%, bei Rehen etwas mehr, bei Wildscheinen etwas weniger. Viele Jäger lassen heute das Wild gegen Aufpreis auch von einem Fleischer zerlegen und liefern es, teilweise sogar vakuumiert, fertig für Küche oder Gefriertruhe. Manche Jäger liefern auch an Fleischereien, so dass man dort Wild oft, wie anderes Fleisch auch, kiloweise kaufen kann.
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3. Dezember 2008 3 03 /12 /Dezember /2008 20:48
Grünes Ragen,
Mosige Feuchte,
Dunkelnder Dämmer 
Am Weg beiderhand

Triefendes Grün
In nebligem Grau
Leuchtet lebendig
im trüben Licht

Fraulich gerundete Wolken
Spenden lustvolle Feuchte
Dem Wald der sie trinkt 
Für uns alle
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2. Dezember 2008 2 02 /12 /Dezember /2008 18:19

Gewährleistung und Garantie sind zwei für den Verbraucher sehr wichtige Begriffe, die aber leider oft verwechselt werden. Sie zu kennen und unterscheiden zu können, kann so manchen Euro sparen sowie viel Ärger und Enttäuschung vermeiden.


Abgrenzung Gewährleistung/Garantie
Gewährleistung ist die gesetzlich geregelte Haftung des Verkäufers einer Sache dafür, dass diese die zugesicherten Eigenschaften hat. Als zugesichert gelten dabei übrigens auch Eigenschaften, die zwar nicht ausdrücklich genannt wurden, die der Käufer aber billigerweise erwarten darf: Zum Beispiel muss ein Auto auch fahren oder ein Lebensmittel essbar sein, ohne dass dies beim Verkauf ausdrücklich erwähnt wird.

Garantie hingegen ist eine freiwillige Leistung des Verkäufers, die über die gesetzliche Gewährleistung hinausgeht; doch dazu später mehr.


Gewährleistung

Die Gewährleistung ist im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) geregelt und gilt grundsätzlich bei jedem Verkauf, auch wenn der Verkäufer ein Privatmann ist. Einzige Ausnahme: Ein Privatverkauf, bei dem die Gewährleistung ausdrücklich von vornherein ausgeschlossen wird. Wichtig ist hierbei aber, dass der richtige Ausdruck verwendet wird: Es muss heißen "Privatverkauf unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung" und nicht, wie man oft in eBay-Angeboten liest "Privatverkauf unter Ausschluss jeglicher Garantie". In diesem Falle könnte der Käufer sich nämlich im Falle von Mängeln darauf berufen, dass zwar die Garantie, nicht jedoch die Gewährleistung ausgeschlossen wurde und ebendiese einfordern. Man muss hier also aufpassen, wenn man privat etwas verkauft, nicht nur bei eBay, sondern auch bei anderen Privatverkäufen, etwa über eine Kleinanzeige. Macht man keinen schriftlichen Kaufvertrag, in dem man die Gewährleistung ausschließt, sollte man wenigstens einen Zeugen haben, der im Ernstfall bestätigen kann, dass der Ausschluss der Gewährleistung mündlich vereinbart wurde.

Rechte im Gewährleistungsfall

Häufiger als das man etwas verkauft, kauft man jedoch etwas, und zwar meistens von einer Firma und nicht von privat. Hier hat man auf jeden Fall Anspruch auf die gesetzliche Gewährleistung. Ist mit dem gekauften Gegenstand etwas nicht in Ordnung, heißt dies im Juristendeutsch, dass die Sache einen Mangel hat, bzw. mangelhaft ist. Reklamiert man, rügt man diesen Mangel, wie es in der Sprache der Juristen heißt. Nun muss der Käufer reagieren. Dabei gibt es drei Möglichkeiten: Nachbesserung, Wandlung oder Minderung.

 

Nachbesserung

Bei der Nachbesserung beseitigt der Verkäufer den Mangel. Ein typisches Beispiel hierfür wäre z.B. ein von einem Installateur eingebautes Waschbecken, bei dem der Abfluss tropft. Dichtet der Handwerker diesen Abfluss auf die Reklamation hin - natürlich kostenlos - ab, hat er dem gerügten Mangel abgeholfen und seine Pflicht erfüllt. In vielen Fällen jedoch, typischerweise etwa beim Kauf von elektronischen Geräten etwa, wird der Verkäufer gar nicht in der Lage sein, ein defektes Gerät zu reparieren, sondern es anstatt dessen einfach umtauschen, was genauso zulässig ist.

 

Wandlung

Wandlung bedeutet Aufhebung des Kaufvertrages: Der Kunde gibt die Ware zurück und erhält sein Geld wieder. Dies könnte man z.B. verlangen, wenn im Beispiel mit dem Waschbecken der Abfluss nach mehrmaligem Abdichten durch den Installateur immer noch leckt.

 

Minderung

Minderung schließlich bedeutet, dass der Kaufpreis nachträglich ermäßigt wird. Im Falle des Waschbeckens würde diese Möglichkeit natürlich kaum in Betracht kommen, denn wer will schon ein Waschbecken mit tropfendem Abfluss, selbst wenn er dafür weniger bezahlen muss? In anderen Fällen jedoch kann die Minderung des Kaufpreises durchaus Sinn machen. Angenommen, es wurde ein Kühlschrank bestellt und dieser weist bei der Lieferung einen Lackfehler an der Seite auf, der aber nach dem Aufstellen nicht mehr zu sehen ist, weil die betreffende Stelle dann durch ein daneben stehendes Möbel verdeckt ist; technisch ist der Kühlschrank jedoch einwandfrei.

Hier z.B. wäre es durchaus sinnvoll, Minderung des Kaufpreises zu verlangen, da man so einen finanziellen Vorteil hat, aber keinen Nachteil: Der Kühlschrank arbeitet ja einwandfrei und den Lackfehler sieht man nicht.  
In der Regel wird man in einem solchen Falle damit beim Verkäufer auch keine Probleme bekommen, da eine Nachbesserung in diesem Falle wohl kaum, sonst aber nur der komplette Umtausch möglich und das fehlerhafte Gerät auch nur mit einem Preisnachlass verkäuflich wäre. Sprich: Besteht der Verkäufer auf seinem Recht der Nachbesserung – de facto also Umtausch - , hätte er zusätzlichen Aufwand mit dem Abtransport des fehlerhaften sowie der Lieferung eines mängelfreien Gerätes und könnte zudem ersteres allenfalls mit einem Preisnachlass an einen anderen Kunden verkaufen.

Minderung ist natürlich nur realistisch, wenn – so wie im Beispiel des Kühlschrankes mit Lackfehler – der Gebrauchswert nicht beeinträchtigt wird.


Dauer der Gewährleistung 
Diese Regeln gelten nicht nur für Waren, sondern sinngemäß auch für Dienstleistungen. Die gesetzliche Gewährleistung greift de facto im ersten halben Jahr nach dem Kauf. Tritt in diesem Zeitraum ein Mangel auf, kann der Kunde Gewährleistung beanspruchen. De jure gilt die Gewährleistung seit einiger Zeit für einen Zeitraum von zwei Jahren, was aber nichts weiter als eine üble Augenwischerei des Gesetzgebers ist: Bis zu zwei Jahre lang haftet der Verkäufer nämlich lediglich für Mängel, die bereits bei der Lieferung der Ware vorhanden waren, was natürlich der Käufer beweisen muss. Fällt etwa ein Taschenrechner nach einem Jahr aus, weil von Anfang an eine Lötstelle fehlerhaft war, was eben nach diesem Zeitraum den Ausfall eines Bauteiles bewirkt, wäre dies de jure ein Gewährleistungsfall nach der neuen Gesetzeslage. De facto müsste jedoch der Käufer diesen Sachverhalt beweisen, was ohne Sachverständigen kaum möglich sein dürfte und bei einem derart geringen Warenwert kaum realistisch. Die einzige Möglichkeit wäre hier das Drohen mit Anwalt, Sachverständigen-Gutachten und Prozess. Das könnte helfen, denn der Wert eines Taschenrechners steht in keinem Verhältnis zu den Prozesskosten, die auf den Verkäufer zu kämen, sollte sich herausstellen, dass tatsächlich ein bereits zum Zeitpunkt des Verkaufes vorhandener Mangel Grund für den späteren Ausfall war. Das gleiche Kostenrisiko geht natürlich der Käufer ein, es sei denn, er hat eine gute Rechtschutzversicherung. Ein Versuch mit dem Drohen lohnt sich jedoch, denn der Verkäufer muss ja nicht wissen, dass man gar keine Rechtschutzversicherung hat.

Garantie

Im Gegensatz zur Gewährleistung ist die Garantie eine freiwillige Leistung des Verkäufers, deren Bedingungen er daher auch nach eigenem Ermessen gestalten kann. Allerdings muss er sich nach dem Kauf auch an seine eigenen Garantiebedingungen halten, denn sie sind Vertragsbestandteil. Unbeschadet von Garantiebedingungen gilt aber immer auch die gesetzliche Gewährleistung. Man muss also zum Beispiel nicht hinnehmen, das ein im ersten halben Jahr defekt gewordenes Gerät eingeschickt wird und man wochenlang darauf wartet. In diesem Falle hat man nach dem Gewährleistungsrecht Anspruch auf unverzügliche Abhilfe oder Rückzahlung des Kaufpreises.Ist die Gewährleistungsfrist jedoch bereits abgelaufen, muss man sich mit dem Warten auf das Gerät abfinden, es sei denn, die Garantiebedingungen sehen einen sofortigen Ersatz oder ein Leihgerät vor.

 

Produkthaftung

Grundsätzlich haftet ein Verkäufer für alle Schäden die aus Mängeln der verkauften Sache resultieren; allerdings nur, wenn ihn ein Verschulden am jeweiligen Mangel trifft, welches der Käufer zu beweisen hat. Angenommen, ein neu gekaufter Autoreifen platzt bei 200 km/h und ein schwerer Unfall mit Totalschaden des Fahrzeugs und Personenschäden ist die Folge. Grundsätzlich haftet der Verkäufer des Reifens im Prinzip nur, wenn man ihm ein Verschulden an dem Reifendefekt nachgewiesen werden kann, andernfalls hat der Kunde lediglich Anspruch auf einen neuen Reifen. 
Wenn nun der Kunde ein Privatmann ist, ist dies seit der Einführung der Produkthaftung vor etwa 20 Jahren anders: Ist der Reifendefekt in der Tat ursächlich für den Unfall, haftet der Verkäufer unabhängig von einem etwaigen Verschulden Anspruch auf Ersatz der Folgekosten. Im Prinzip könnte man nach dem Produkthaftungsgesetz also sogar Ersatz für Wegekosten, verlangen, die einem entstehen, wenn man eine defekte Ware zurück tragen muss. Allerdings gilt hier eine Bagatellgrenze von 500 €, die wohl in einem solchen Fall kaum überschritten werden dürfte. Daher ist auch dieses Gesetz kaum geeignet, den Verbraucher vor minderwertiger Ware zu schützen, denn das Kostenrisiko für den Verkäufer beschränkt sich hier nach wie vor auf den Kaufpreis des jeweiligen Artikels. Dies ist sicher einer der Gründe dafür, dass auf Grabbeltischen immer wieder funktionsuntüchtige Ware angeboten wird.Die wenigsten Leute, die beim Auspacken eines Gerätes für ein paar Euro feststellen, das es gar nicht funktioniert oder beim ersten Einsatz kaputt geht, tragen dieses zurück. Die paar, die sich dadurch nicht abschrecken lassen, dass sie Zeit und eventuell Fahrtkosten für eine Reklamation aufwenden und sich trotzdem ihr Geld zurück holen, schmälern den Profit mit Murks und Schund offenbar kaum.
Man sieht also, dass es dem Gesetzgeber ganz offensichtlich nicht ernstlich um wirksamen Verbraucherschutz zu tun ist und die Lobby der Schundverkäufer einen solchen bisher verhindern konnte. Trotzdem sollte man seine Verbraucherrechte konsequent nutzen und z.B. einen mangelhaften Artikel um zwei Euro zurück tragen, auch wenn es einen drei Euro Spritgeld kostet.  
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1. Dezember 2008 1 01 /12 /Dezember /2008 18:08

Ein wichtiger Bereich der wirtschaftlichen Autarkie ist die Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln. Dabei spielt der Garten eine wichtige Rolle. Wenn man ihn richtig ausnutzt, liefert er einen großen Teil des Jahres frisches Obst und Gemüse. Es wird zwar oft argumentiert, dass gekauftes Gemüse billiger sei, als solches aus dem eigenen Garten, was jedoch nur auf billiges Supermarkt-Gemüse zutrifft.

Im eigenen Garten hat man es selbst in der Hand, ob und welche Chemie man verwendet. Zieht man sich sein Gemüse ohne Kunstdünger und chemische Schädligsbekämpfung, darf man die Kosten nicht mit denen für billiges Supermarktgemüse vergleichen. Das selbstgezogene Gemüse entspricht in diesem Falle eher der sehr viel teureren Bio-Ware - und dann sieht der Preisverleich schon ganz anders aus.
Dazu kommt, dass man das eigene Gemüse immer erntefrisch aus dem Garten holen kann und zwar in vielen Fällen in genau den benötigten Mengen. Und schließlich macht die Gartenarbeit auch noch Freude und tut gerade uns bewegungsarmen Wohlstandsmenschen gut. Es heißt nicht umsonst: "Der kürzeste Weg zur Gesundheit ist der Weg in den Garten. 
Nun ist der Spätherbst zwar nicht die typische Jahreszeit um mit dem Gärtnern anzufangen. Allerdings ist er eine gute Jahreszeit, um sich dafür zu entscheiden, mit dem Gärtnern zu beginnen: Man hat erstens den ganzen Winter Zeit, sich über das Gärtnern schlau zu machen und dann gegen dessen Ende mit der Anzucht von Pflanzen im Haus zu beginnen. Tomaten säht man z.B. traditionell an Maria Lichtmeß (2. Februar) und meine Paprikasamen stecke ich bereits an Sylvester in die Pikierschalen mit der Anzuchterde.
Wo der Boden noch nicht gefroren ist, bzw. falls er noch einmal auftauen sollte, kann der angehende Gärtner jetzt auch schon seinen neu anzulegenden Garten einteilen und die zukünftigen Beete umgraben. Vorher sollte man auch Mist oder (so man hat) Kompost aufbringen, um bereits ein erste Düngung zu erzielen. Bei stark bindigen Böden, wie z.B. Lehrm empfienlt es sich auch, Sand zu verwenden um den Boden zu lockern. Der Frost im Winter lässt die umgewendeten Schollen zerkrümeln, er erzeugt die so genannte Frostgare des Bodens. Im Frühjahr braucht man dann nur noch kräftig zu hacken oder zu fräsen, um einen schönen, feinkrümeligen Boden zu erzielen und schon kann man das erste Mal säen oder pflanzen.


Buchempfehlung für den Einstieg ins Gärtnern:

Seymour, John:
Selbstversorgung aus dem Garten : Wie man seinen Garten natürlich bestellt und gesunde Nahrung erntet Sonderausgabe
Ravensburg : Maier Verlag, [1983]. 255 Seiten,zahlr. Ill. (z.T. farb.) 255 S. : zahlr. Ill. (z.T. farb.) , 28 cm, kart. ISBN: 3473426237 (EAN: 9783473426232 / 978-3473426232)
 

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1. Dezember 2008 1 01 /12 /Dezember /2008 18:04
Baden-Württemberg behindert Windenergie massiv
Insgesamt ist die Windenergie mittlerweile nicht nur zu einem wichtigen Standbein der deutschen Stromversorgung geworden, sondern auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Mit mittlerweile weit über 20 000 Megawatt installierter Leistung erzeugte die deutschen Windkraftanlagen bereits letztes Jahr mehr als 30 Mrd. Kilowattstunden Strom, was bedeutet, dass rechnerisch Hessen und Rheinland-Pfalz komplett mit Windstrom versorgt werden. Wenn kräftiger Wind und geringer Strombedarf zusammen fallen, kann zeitweise sogar der in Deutschland benötigte Strom vollständig aus Windkraft erzeugt werden. 70 000 Arbeitsplätze sind in der deutschen Windenergie-Branche bereits neu entstanden und mit 5 Mrd. € Jahresumsatz leistet sie einen wichtigen Beitrag zum Wirtschaftswachstum, vor allem auch im Export, denn auf dem Windsektor ist Deutschland Weltspitze.
Die Hersteller von Windenergieanlagen sitzen, wie Enercon in Aurich, vornehmlich im Norden, bringen so Arbeitsplätze und Aufschwung in strukturell benachteiligte Regionen. Wichtige Zulieferer und Windpark-Betreibergesellschaften sitzen aber auch im Süden, in Baden-Württemberg etwa, dem Land der Erfinder, Tüftler und Techniker, wo übrigens bereits in den 1950er Jahren der erste moderne Windpark in Deutschland entstand. Doch den Windkraft-Pionieren geht es wie dem Propheten, der ja bekanntlich im Heimatland nichts gilt: Ungeachtet einer Bundespolitik, die sich klar zu erneuerbaren Energien bekennt, trotz vollmundiger Werbung des baden-württembergischen Wirtschaftsministeriums, dass das Land einer der führenden Standorte bei den Erneuerbaren Energien sei, ist Baden-Württemberg zusammen mit Bayern trauriges Schlusslicht bei der Nutzung der Windenergie.  

 

Ausreden

Von offizieller Seite wird das mit dem Mangel an geeigneten, also hinreichend windhöffigen Standorten erklärt. Für den Energieversorger EnBW ist laut seinem Pressesprecher Ulrich Schröder Windenergie kein Thema, auch wenn das Unternehmen einige (Alibi-)Windkraftanlagen betreibt: „Wir setzen auf Wasserkraft, die ist im Land vorhanden.“ Dabei lässt er aber ganz nonchalant unter den Tisch fallen, dass einerseits die großen Wasserkraftquellen in Baden-Württemberg schon lange genutzt werden und es andererseits genügend windreiche Hochlagen gibt. 

 

Gegenbeispiele

An einigen Stellen im Land wird nämlich bewiesen, dass auch in Baden-Würtemberg durchaus rentable Stormerzeugung aus Windkraft möglich ist. Franz Uhl, Inhaber der Firma Uhl Windkraft in Ellwangen/Jagst, hat unter anderem im nordwürttembergischen Ostalbkreis Windparks projektiert und gebaut: „Hier im Ostalbkreis erzeugen wir bereits 30% unseres Stroms aus Windkraft.“ Dabei werden dort aber noch lange nicht alle geeigneten Standorte genutzt. Uhl versichert glaubhaft: „Mit Windkraft, Biogas- und Hackschnitzelkraftwerken zusammen könnten wir ohne weiteres 60-70% des Strombedarfes im Landkreis decken, ja selbst eine 100%ige Deckung aus erneuerbaren Energien wäre keineswegs utopisch.“  

Allerdings weiß der erfahrene Windpark-Bauer und -Betreiber Uhl auch von den Querelen ein Lied zu singen, die es im „Muschterländle“ geben kann, wenn ein Windpark gebaut werden soll. Abgesehen von den bürokratischen Hindernissen sind es nach seiner Erfahrung oft auch Einzelpersonen, die mit allen Mittel quer zu schießen versuchen: „Da ist zum Beispiel einer beim Grundstücksverkauf für einen Windpark leer ausgegangen, kann sich damit nicht abfinden und versucht dann mit allen Mitteln, bis hin zur Petition beim Landtag, die nach allen demokratischen und rechtlichen Regeln eines solchen Bauvorhabens gefundene Entscheidung in letzter Minute zu torpedieren.“ 

Solche Aktionen einzelner gibt es nicht nur in Baden-Württemberg und nicht nur beim Bau von Windparks, aber ein windkraftfeindliches politisches Klima ermutigt natürlich auch selbsternannte Windkraftverhinderer. Wie die nachhaltige Verhinderung von oben her funktioniert, kann Josef Pesch von der baden-württembergischen Sektion des BWE (Bundesverband Windenergie) erklären: „Das funktioniert über die Landesentwicklungsplanung und die Regionalplanung in den Regionalverbänden.“ Die Regionalpläne nämlich machen den Kommunen Vorgaben, wie sie ihre Flächen zu nutzen haben. „Und dass,“ so Pesch, „ist eine Schwarz-Weiß-Planung: Wenn für sie im Regionalplan keine Flächen für Großwindkraftanlagen vorgesehen sind, hat die jeweilige Kommune keine Möglichkeit, solche im üblichen Verfahren über ihre Flächennutzungs- und Bebauungspläne auszuweisen.“

 

Steuerung von oben

Vordergründig kommen die Vorgaben der Regionalverbände natürlich auf demokratischem Wege zustande, denn es sind Vertreter der zugehörigen Landkreise, die hier abstimmen. Allerdings müssen eben auch Vorgaben der Landesentwicklungsplanung entsprechend dem Landesplanungsgesetz umgesetzt werden. Zudem gibt es, wie Pesch erläutert, hier auch noch Strukturen aus der Ära des ehemaligen Ministerpräsidenten Teufel, der ja nicht gerade für seine Aufgeschlossenheit gegenüber Erneuerbaren Energien sondern eher für seine Nähe zu Großunternehmen bekannt war. Zudem wird mit Windkraft eine dezentrale Energieversorgung möglich, was nicht im Sinne der Energieriesen sein kann; Windparks werden in aller Regel über Fonds von Kleinanlegern finanziert und graben so den Energieriesen ein Stück weit das Wasser ab. Klar, dass diese versuchen, die „Bürgerenergie Windkraft“ so gut wie möglich zu verhindern. Und zwar geschieht das über Lobby-Strukturen, über welche die Großunternehmen natürlich besonders in Ländern wie Baden-Württemberg verfügen, wo traditionell ein große Nähe zwischen Großunternehmen, Verwaltung und Regierung besteht.  


Demgemäß ist die derzeitige Fassung des baden-württembergische Landesplanungsgesetz, welches die Verhinderung von Windkraftanlagen von oben her ermöglicht, auch eine recht neue Errungenschaft. Hannelore Reinbold-Mench etwa, Bürgermeisterin der Schwarzwald-Gemeinde Freiamt, hat sich dafür stark gemacht, dass dort zwischen 2001 und 2004 vier Windkraftanlagen mit insgesamt 7,4 MW Leistung gebaut werden konnten: „Wir konnten diese Anlagen seinerzeit noch als Einzelvorhaben genehmigen lassen.“ Die Anlagen haben die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt und man ist in Freiamt froh, sie gebaut zu haben. “Heute, nach der Gesetzesänderung,“ so verrät die Bürgermeisterin, „wäre der Bau dieser Windkraftwerke jedoch nicht mehr so einfach möglich.“ 

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30. November 2008 7 30 /11 /November /2008 19:41

 Heimwerken ist schon lange groß in Mode, wie man allein schon an den vielen Baumärkten sehen kann, die es überall gibt. Allerdings verwenden Heimwerker hauptsächlich Holzwerkstoffe und vielleicht noch mineralische Baustoffe - aber recht wenig Metall. Das mag daran liegen, dass Holz, Steine, Fliesen und dergleichen es erlauben, mit relativ einfachen und preisgünstigen Hilfsmitteln respektable Ergebnisse zu erzielen: ein selbst gefliestes Badezimmer, ein Dachausbau mit Gipskartonplatten und Holzpaneelen oder ein einfaches aber hübsches Möbelstück sind für jedem einigermaßen geschickten Menschen realistische Projekte und zudem noch nützlich im Alltag. 


Was fängt man mit Metall an?
Das Metall hat es da wesentlich schwerer: Ohne teure Werkzeugmaschinen plagt man sich mit Sägen, Feilen und Biegen ab und erzielt damit Ergebnisse, die vielleicht technisch perfekt sind, jedoch aussehen, wie die Dinge, die ein Mechanikerstift aus der Lehrwerkstatt mit nach Hause bringt. Die Metallbearbeitung, bzw. diejenigen Techniken, die man sich darunter zuerst vorstellt, also Feilen, Sägen, Gewindeschneiden usw., ist demnach - auf den ersten Blick - eher etwas für ausgekochte Hardcorebastler, die vor keiner mechanischen Reparatur an Maschinen in Haus und Garten zurückschrecken, möglichst noch schwer erhältliche Ersatzteile selbst anfertigen und dafür eventuell sogar bereit sind, in professionelle Maschinen wie eine Drehbank oder gar eine Fräsmaschine zu investieren. 


Auch mit einfachen Mitteln möglich: Schmieden & Schlossern
Anders verhält es sich da mit dem Schmieden und Schlossern: Ähnlcih wie bei der Holzbearbeitung lassen sich hier mit recht einfachen und verhältnismäßig preiswerten Mitteln Dinge herstellen, mit denen man Haus und Garten verziert und die oft auch einen praktischen Nutzen haben: Rankhilfen für Pflanzen, Feuereisen für den Grill, Geländer, Gitter, Kerzenleuchter, Gartenwerkzeuge und vieles mehr kann man mit Hammer, Amboss, Esse, Flex und Sigma-Schweißgerät selbst machen. Dabei fängt man mit einfachen Dingen wie einem Feuerhaken oder dergleichen an und arbeitet sich dann zu schwierigeren Dingen, wie Messerklingen oder kunstvollen Fenstergittern vor. Das schöne dabei ist, dass man mit einer recht primitiven Grundausstattung beginnen und im Laufe seiner "Karriere" die Ausrüstung der eigenen Schmiede mit größtenteils selbstgebauten Werkzeugen erweitern kann. Die allermeisten Werzeuge des Schmiedes sind nämlich ihrerseits selbst geschmiedet oder geschlossert. 


Was das Schmieden uns persönlich bringt
Metalllehrlinge müssen im Rahmen ihrer Ausbildung auch heute noch fleiss;ig feilen. Dabei üben sie nicht nur den Umgang mit den Messzeugen, sondern lernen auch den Werkstoff kennen, entwickeln ein Gefühl für seine Eigenschaften. Auch das Schmieden bietet diesen direkten Kontakt zum Werkstoff; zudem ist es eine sehr ursprüngliche Form der Metallbearbeitung, welche die faszinierende Urkraft des Feuers nutzt, mit dem wir in unserer modernen Welt kaum noch direkt in Berührung kommen. Das geht uns ganz offensichtlich ein gut Stück weit ab, sonst hätten wir nicht soviel Freude am Grillen und würden nicht so gerne am Lagerfeuer oder am offenen Kamin sitzen. 
 Wie beim Arbeiten mit Holz und mineralischen Baustoffen, kann man beim Schmieden eigene Ideen in den Werkstoff umsetzen, erlebt, wie etwas materielle Gestalt annimmt, das man zuvor in seiner Vorstellung geschaffen hat. Dazu kommt, dass man sich körperlich betätigt, was mancher von uns bitter nötig hat, da er, so wie ich meistens auch, im Beruf nicht körperlich arbeiten muss. Schmieden ist anstrengend, wie jeder, der sonst nur 
hinterm Schreibtisch sitzt, am Anfang merken wird. Es ist keine Schande, wenn man zunächst nicht lange an einem Stück am Amboss durchhält. Man wird jedoch merken, dass man mit jedem Mal ein wenig läger schmieden kann, weil man zum einen technisch besser wird und leichter arbeitet, zum anderen aber die Muskeln auf die neuartige Belastung reagieren und kräftiger werden. 


Wo lernt man Schmieden?
Wer einen Metallberuf erlernt hat und bereits mit dem kalten und warmen Biegen, dem Bleichtreiben und ähnlichen Dingen vertraut ist, kann sich das Schmieden eventuell selbst beibringen. Ganz fein ist der raus, der im Rahmen seiner Ausbildung ein wenig schmieden durfte, was eigentlich zu jedem Metallberuf gehört, heute leider jedoch aus der Mode gekommen ist. 
Es gibt bei YouTube auch ein Menge Videos über das Schmieden, wobei aber ein großer Teil leider auf Englisch ist. Wer diese Sprache einigermaßen versteht, hat also einen gewissen Vorteil, wobei man aber meist auch aus den Bildern allein schon eine Menge lernen kann. Es gibt auch eine Menge Bücher und Websites zu diesem Thema. Ganz sicher lohnt es sich, einen Schmiedekurs zu besuchen. Es gibt sogar Kurse für Leute, die vorher überhaupt noch nichts mit Metall am Hut hatten und das auch noch an den unterschiedlichsten Orten, so dass sich eigentlich immer etwas geeignetes eingermaßen in der Nähe finden lassen müsste. 
Übrigens setze ich persönlich das Schmieden auch gerne in meinen Metallbearbeitungslehrgängen für Arbeitslose ein, zumindest da, wo es von den Gegebenheiten her machbar ist. Zum einen aus den oben bereits erwähnten pädagogischen Gründen, zum anderen aber auch, um meine Lehrgänge ein wenig aufzulockern, denn Schmieden macht eben ganz einfach auch Spaß... 
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30. November 2008 7 30 /11 /November /2008 12:35

"Selbstversorgung" heißt das Thema meines Blogs. Was aber ist Selbstversorung?

 Auf diese Frage gibt es eine ganze Reihe von Anworten, je nach dem, unter welchem Aspekt man sie stellt: Selbstversorgung ist zunächst einmal eine Gegenströmung zur Globalisierung und der fortschreitenden Abhängigkeit des einzelnen von einem System, das er nicht durchschauen kann, welche eine der unangenehmen Folgen eben  dieser Globalisierung ist: Man will einfach die Dinge wieder selbst in die Hand nehmen, selbst kontrollieren was im eigenen Leben geschieht, also selbst leben anstatt gelebt zu werden.


Geld sparen 

Selbstversorgung bedeutet aber auch sinnvolle Freizeitgestaltung, bei der man Werte schafft und damit nicht nur das  Geld spart, dass man sonst für gekaufte Dinge ausgegeben hätte, sondern unter Umständen auch noch das, was man sonst beim Totschlagen der Zeit ausgegeben hätte, in der man etwas selbst hergestellt hat.

 Zweifellos stimmt der bekannte Spruch, dass ein gesparter Pfennig ein verdienter Pfennig sei, wobei dazu noch kommt, dass es sogar ein steuerfrei verdienter Pfennig ist, was so manchen ob der unverschämten Abzocke durch den Staat zusätzlich mit der grimmigen Zufriedenheit erfüllen wird, nicht nur einer gierigen Konsumgüterindusterie, sondern auch einem nicht minder gierigen Fiskus auf völlig legale Art und Weise ein schlaues Schnippchen geschlagen zu haben.


Sinn finden

 Macht man etwas selbst, hat man aber nicht nur Geld gespart, also einen materiellen Vorteil ergattert, sondern auch einen ideellen: Man hat sich ein sogenanntes Ganzheits-Erlebnis verschafft, welches in einer von Spezialisierung und Arbeitsteilung geprägten Berufswelt kaum mehr zu haben ist. Wenn man einen selbst gemachten Gegenstand benutzt oder auch nur ansieht, wird man immer wieder daran erinnert, dass man etawas kann, dass man in der Lage ist, etwas brauchbares und sinnvolles zu schaffen. Meine selbstgebaute Einbauküche aus mittlerweile in einem wunderbaren Farbton nachgedunkelten Kiefernholz macht mir auch heute noch, nach vielen Jahren, Freude, besonders, wenn die Morgensonne darauf scheint und den warmen, rotbraunen Farbton des Holzes besonders gut zur Geltung bringt.


Den Urmenschen befriedigen

 Manchmal spart man beim Selbermachen noch nicht einmal Geld, sondern tut es einfach um der persönlichen Befriedigung willen: Das ist zum Beispiel beim Jagen und beim Angeln in aller Regel der Fall, denn Fisch und WIldbret zu kaufen ist allemal billiger, als sie selbst zu erbeuten, es sei denn man wildert oder angelt schwarz, was hier natürlich nicht empfohlen werden soll. Trotz der höheren Kosten macht es mir aber immer wieder Freude, selbst erbeutetes zu essen - noch mehr, wenn ich dazu Gäste einladen kann. Andere Menschen mit selbst erlegtem Wild oder selbst gefangenem Fisch zu bewirten erzeugt wohl die Befriedigung eines steinzeitlichen Jägers, der mit seinem Jagderfolg wieder einmal das Überleben der Seinen ermöglicht hat.


Überleben

 (Nicht nur) mit dem Sektor "Jagen und Fischen" überschneidet sich der Themenkreis "Selbstversorgung" stark mit einem anderen, nämlich mit dem des Survivals. Ich persönlich gehe sogar so weit, Survivaltechniken als einen integralen Bestandteil des Selbstversorgungsgedanken zu betracheten. Survival heißt ja nicht zuletzt, sich in Notsituationen selbst mit dem Lebensnotwendigen zu versorgen, aber auch, sich möglichst aus solchen Situationen ohne Hilfe von außen zu befreien in der Lage zu sein, sich also nicht auf andere verlassen zu müssen, umdann womöglich verlassen zu sein.

 Selbstversorgung im landläufigen Sinne bedeutet nicht nur in einem mehr oder weniger hohen Maße von der Konsumwirtschaft unabhängig, sondern auch für Krisen- und Notstandsfälle gerüstet  zu sein. Nicht wenige Menschen fürchten heute einen Zusammenbruch von Wirtschaft und öffentlicher Ordnung. Wir wollen nicht hoffen, dass ein solcher Fall eintritt; falls aber doch, ist derjenige fein raus, der weiß, wie man sich Nahrungsmittel und Gegenstände des täglichen Bedarfs selbst verschaffen und sich auch seiner Haut wehren kann.


 Sich seiner Haut wehren... Hier kommt der Selbstversorgungsgedanke mit einem Thema in Berührung, welches für viele Menschen ein Igitt-Thema ist: Schuss- und andere Waffen. Wer kein Schlachtvieh sein will, sollte sich jedoch darüber im klaren sein, dass es Situationen gibt, in denen Waffen hilfreich sind. Sie können es aber nur sein, wenn man auch damit umgehen kann. So gesehen ist auch der Waffenbesitz ein Selbstversorger-Thema. Zumal durchaus die Frage legitim ist, wieso ein Staat seinen angeblich mündigen Bürgern den Waffenbesitz verwehrt, wenn nicht in der Absicht, sie noch ein Stück weit hilfloser und ausbeutbarer zu machen.


Körperliche Aspekte

 Selbstversorgung ist in der Regel mit einem gewisen Maß an körperlicher Aktivität verbunden: Gartenarbeit ist gesunde Bewegung an frischer Luft, beim Sammeln von Kräutern, Beeren und Pilzen streift man durch die Natur. Beim Schmieden, Mauern und Zimmern werden Muskeln beansprucht und melden sich, von denen mancher gar nicht mehr wusste, das er sie besitzt. Man macht sich Bewegung, die so mancher bitter nötig hat, weil er nicht körperlich arbeitet und seine täglichen Wege mechanisiert zurücklegt, anstatt zu gehen oder mit dem Fahrrad zu fahren.

 Der Verzehr von Lebensmitteln aus dem eigenen, mögichst biologisch bewirtschafteten Garten, von naturbelassenen Produkten aus regionalen Wirtschaftskreisläufen, von Wildfrüchten und -kräutern ist ebenfalls gesund. Wer so weit gehen will, sich seine eigene Kleidung aus tierischen und pflanzlichen Fasern eigener Produktion oder aus verlässlichen Bezugsquellen herzustellen, verneidet auch noch die Gifte, mit denen gekaufte Kleidung, vor allem solche aus Kunstfasern, häufig belastet ist. Wie man sieht hat der Selbstversorgungsgedanke auch sehr viel mit Gesundheit zu tun.

 Geht es einem mal nicht so gut, muss man nicht unbedingt jedesmal die Gesundheits- oder gar die Pharmaindustrie bemühen. Bei alltäglichen Wehwehchen helfen Hausmittel oder natürliche Arzneien, die man meist sogar selbst hestellen kann. Chemische Medikamente schaden oft mehr als sie nutzen, vor allem wenn die behandelte Störung eine Bagatelle ist. Behandelt man gesundheitliche Probleme, die vonder Einnahme von Medikamenten herrühren, wiederum mit Medikamenten, ist wohl die Pharmaindustrie ihrem Ziel einen Schritt näher gekommen, nämlich dem einer möglichst hohen Rendite. Man selbst hat aber lediglich eine weitere Runde auf der Spirale der Abhängigkeit absolviert und sich vom angestrebten Ziel, der Gesundheit nämlich, eher entfernt als sich ihm angenähert.   

 

Meinung und Information

 Der Selbstversorungsgedanke macht auch vor der eigenen Denkweise, der Meinungsbildung und der Weltsicht nicht halt. Wer sich sein Meinung BILDen lässt, hat bereits von vorne herein verloren. Die Medien sind Teil des Systems, Pressefreiheit bedeutet in der Praxis lediglich die Freiheit des großen Anzeigenkunden, zu bestimmen, was in den Blättern steht. Beim Fernsehen ist es nicht anders als bei den Printmedien: Wer zahlt schafft an und zahlen tut derjenige, der Werbeminuten kauft. Warum sollte ein Fernsehsender also etwas tun, was seiner Klientel, der Kosumgüterwirtschaft nämlich, schadet, wenn sie über seine Werbeeinnahmen und damit über sein Wohl und Wehe entscheidet?

 Selbstversorgung bedeutet hier, dass man nicht das angebotene kritiklos aufnimmt, sondern hinterfragt bevor man glaubt. Es ist nicht so, dass die Medien falsche Fakten mitteilen. Es ist eine bewährte Methode der Verdummung, Fakten korrekt zu berichten, aber in manipulativer Weise darzustellen und/oder zu interpretieren. Daher lohnt es sich, aus Medienberichten die Fakten herauszuzienen, auf Plausibilität zu prüfen und neu zusammen zu setzen.

 Auch werden unangenehme Fakten beileibe nicht immer unterschlagen. Der Trick besteht darin, diejenigen Nachrichten herauszustellen, die dem System genehm sind, indem sie als lange Artikel auf der ersten Seite der Zeitung stehen und in den Radionachrichten mehrfach im Stundentakt wiederholt werden. Man solltealso daruaf achten, was in der Zeitung und in den Nachrichten weiter hinten kommt und oft nur eine kurze Meldung wert ist.

 Auch das Internet stellt eine ergiebige Quelle alternativer Informationen dar, da hier praktisch jedermann publizieren kann. Das bewirkt natürlich auh, dass viel hanebüchener Blödsinn zu finden ist. Mit Hilfe seines Verstandes kann man aber auch hier die Spreu vom Weizen trennen.

 

Im größeren Rahmen

 Der Selbstversorgungsgedanke macht nicht nur in der kleinen Welt des eigenen Haushaltes Sinn. Er ist genauso angebracht auf der kommunalen, der regionalen, ja sogar auf der nationalen Ebene. Selbstversorgung - ein anderes Wort dafür ist "Autarkie" - ist das Gegenteil von Globalisierung mit ihren unnötigen Abhängikeiten, Unwägbarkeiten und sonstigen Nachteilen für den kleinen Mann. Warum, zum Henker, soll man ewas von weit her beziehen, was man selbst herstellen oder durch heimische Produkte vollwertig ersetzen kann?

 Das Transprotieren von Gütern über weite Strecken erhöht deren Wert in keinster Weise. Sie nutzt nur den Transportdienstleistern und ist daher Volkswirtschaftlicher Blödsinn, der auch noch vom Verbraucher bezahlt wird. 

 Wendet man den Selbstversorgungsgedanken konsequent an, wird man Produkte aus den heute zunehmend beschworenen regionalen Wirtschaftskreisläufen anwenden.Sehr oft auch zum Vorteil von Ökosystemen, die in unserer Kulturlandschaft im Lauf der Jahrhunderte entstanden sind, wie etwa Streuobstwiesen, Wacholderheiden oder dem heimischen Wald.

 Selbstverständlich gehört die Nutzung von erneuerbaren Energien auch hierher: Sie verwendet, wenn sie richtig verstanden wurde, Ressourcen, die vor Ort anfallen, wie Wind und Sonne, biologischen Abfälle, Holz und Hackschnitzel aus dem heimischen Wald und vieles dergleichen mehr. Wind-, Biogas-, und Hackschnitzelkraftwerke sind typischerweise im Besitz von "kleinen Leuten" wie Bauern oder den Zeichnern von kleinen Fonds. Daher sagt man auch, erneuerbare Energie sei "Bürgerenergie", was bedeutet, dass den großen Energie-Konzernen bei den erneuerbaren Energien der Schnabel sauber beibt. Sie wird kleinräumig erzeugt, wie sie auch kleinräumig verbraucht wird. Riesige Kraftwerke, Höchst- und Hochspannungsnetze und Anlagenbauer aus der Großinustrie benötigt alternative Energie nicht. Die Energieerzeugung erfolgt auf der Ebene des Mittelspannungsnetzes und mit Anlagen, die von mittelständischen Betrieben und dem Handwerk gebaut und gewartet werden können und so Arbeitsplätze in die Fläche bringen.

 Palmöl aus der Dritten Welt, Off-Shore-Windfarmen, Rapsöl-Veresterung und dergleichen sind die verzweifelte Antwort der Großindustrie auf bürgernahe Technologien, die ihnen die Felle davon schwimmen lassen. Sie sind unnötig wie der sprichwörtliche Kropf und sollen nur dazu dienen, die Nutzung erneuerbare Energiequellen in Bahnen zu lenken, an denen auch die etablierten Chemie- und Energieultis wieder verdienen können. Natürlich wieder zu Lasten des Verbrauchers.

 Statt Palmöl kann man Brennstoffe aus heimischen Pflanzen verwenden, Wind ist praktisch überall in wirtschaftlich nutzbarem Umfang vorhanden und Pflanzenöl kann auch ohne vorherige, aufwendige chemische Aufbereitung in Motoren genutzt werden. Die Gewinnung von Energie aus erneuerbaren Quellen ist in so kleinem Maßstab machbar, dass sie oft genug sogar für einzelne Haushalte sinnvoll ist.  

 

Lebensqualität

 Selbstversorgung hat sehr viel mit Lebensqualität zu tun. Sparen z.B. bedeutet ja nicht, sich nichts zu gönnen, sondern  unnötige Ausgaben zu vermeiden um Geld für schöne DInge übrig zu haben. Auch die Befriedigung , die man aus dem Selbermachen oder schlau Einkaufen zieht, tut einem wohl und stärkt das Selbstbewusstsein.. Natürlich mindert  das Bewusstsein, sich in allen möglichen Fällen selbst helfen zu können, auch die Angst vor einem Notfall, so wie das Schwimmen Können, die Angst davor mindert, ins Wasser zu fallen. Schließlich verhilft einem eigenständiges Tun und Schaffen auch zu Übung im Denken, man lernt, Zusammenhänge zu erkennen, Lösungswege zu finden - kurz ein eigenständiger Mensch und nicht nur ein ferngesteuerter Zombie zu sein.

 Gesundheit, Wohlbefinden, Selbstbewusstein, Freude, die Abwesenheit von Angst, Eigenständigkeit, natürlich auch auskömmliche finanzielle Verhältnisse - das sind eben wichtige Aspekte von Lebensqualität und gleichzeitig das Ergebnis, wenn man den Selbstversorgungsgedanken für sich selbst umsetzt. Das ist genau das Gegenteil der Unsicherheit, Ängstlichkeit und Hörigkeit, kurz der Abhängigkeit, in die das System uns bringen will um uns zu pflegeleichten Ausbeutungsobjekten zu machen.    


Ein weites Feld...

 Selbstversorgung ist also ein weites, weites Feld mit zunächst unübersehbar vielen Aspekten. Entsprechend vielseitig ist dieses Blog und man wird hier in Zukunft eine bunte Auswahl der unterschiedlichsten Artikel finden. Und damit auch für jeden etwas. Natürlich kann man nicht von heute auf morgen umschalten auf die totale Selbstversorgung, auf ein Stückchen Land ziehen und fortan praktisch alels selbst produzieren, so dass man nur noch Pfeffer und Salz, sowie Pulver und Blei kaufen muss. Selbstversorgung ist aber ein Gedanke, der sich auch in kleinen Ansätzen, Stück für Stück verwirklichen lässt. Jedes kleine Stück, das wir selbst herstellen, jede kleine Reparatur, die wir selbst ausführen und jeder eigenständig gefasste Gedanke sind kleine Schritte, die uns freier machen und dem Ziel eines eigenverantwortlichen Lebens ein kleines oder auch größeres Stück näher bringen. Selbstversorgung ist so gesehen kein Zustand, sondern eine Einstellung, eine Philosophie. Ihr kann man auch folgen, wenn man - noch - in einer Hochhauswohnung in der Großstadt lebt und zunächst noch nicht viel mehr tun kann, als sich bei einem Ausflug aufs Land ein paar Schlehen zu sammeln um sich einen feinen Likör anzusetzen.

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