Bei uns soll, von Gesetzes wegen und auch nach Ansicht einer ganzen Menge Leute der Staat das Gewaltmonopol haben. Viele sind - vor allem auch jetzt wieder nach diesem Shooting in den USA - darüber hinaus dafür, dass nur der Staat über Waffen verfügen dürfen soll. Wer aber ist der Staat?
Nach unserer freiheitlich-demokratischen Verständnis sollen wir alle der Staat sein. Schließlich hat man uns ja auch vor einiger Zeit auf allen möglichen medialen Kanälen zugerufen: "Du bist Deutschland!". Wenn nun also der Staat das Gewaltmonopol hat, wir jedoch der Staat sind, warum, bitte, sollen wir dann nicht über Waffen verfügen dürfen?
Fakt ist: In den USA, die 1776 gedacht und zu verwirklichen versucht wurden, und die als Urmodell der modernen Demokratie und als Vorbild für den Staatsgedanken der liberalen Denker der Neuzeit sowie der französischen Revolution dienen, steckt genau diese Überlegung im 2nd Amendement, welches dem Volk die Freiheit, Waffen zu besitzen, garantiert und den Grund dafür nennt: Der eigentliche Staat, also die Bürger, sollen jederzeit die Möglichkeit haben, den Verwaltungsapparat, denn sie eingesetzt haben, um ihre Interessen zu wahren, stoppen können, wenn er sich gegen sie wendet.
Wo ist dieses, für den freien Menschen einzig Sinn machende und richtige Staatsverständnis geblieben? Sind wir heute in diesem angeblich freiheitlich-demokratischen Land in den Augen derjenigen, die sich anmaßen, zu entscheiden, was wir zu tun und zu lassen haben, eben doch nicht der Staat, sondern lediglich das Volk, dass vom Staat(sapparat) in Schach gehalten wird, damit diejenigen es besser ausbeuten können, die in diesem Staat(sapparat) in letzter Instanz das Sagen haben?