Wie ich gerade auf Spiegel Online las, hat es Bettina Wulff tatsächlich geschafft, Google dazu zu bringen, Suchresultate zu löschen, die mit ihrer angeblichen Rotlicht-Vergangenheit zusammenhängen. Ich will ja gerne glauben, dass unsere Ex First Lady keine käufliche Dame war. Aber Behauptungen hierzu, auch wenn sie falsch sind, sind nun einmal freie zugängliche Informationen. Und auf die zugreifen zu können, darauf haben wir einen grundgesetzlichen Anspruch.
Sicherlich ist es für die bessere Hälfte unseres davongejagten ehemaligen Bundesgrüßaugust peinlich, wenn sie im Zusammenhang mit Puffs und Luden im Internet gefunden werden kann. Es ist auch ihr gutes Recht, gegen solche Behauptungen vorzugehen und ihre Entfernung aus dem Netz gerichtlich zu erstreiten. Solange diese Sachen dort jedoch stehen, müssen sie auch gefunden werden können. Wie soll ich mir denn selbst eine Meinung über den Wahrheitsgehalt bilden können, wenn ich die Behauptungen gar nicht kenne?
Besonders sauer stößt mir dabei übrigens auch auf, dass es wieder einmal der scheinheilige Google ist, der hier gutmenschlich-nannystaatlich agiert. Ja, genau der, der uns immer wieder Informationen "aus rechtlichen Gründen" vorenthält und uns dies auch noch höhnisch mitteilt. Natürlich ist es im Grunde auch Googles gutes Recht, zu zeigen was er für seiner Sache dienlich hält. Aber dann soll bitte auch über jeder Ergebnisseite stehen: "Sie finden hier nur solche Informationen, die politisch korrekt sind bzw. unseren geschäftlichen Interessen nicht zuwiderlaufen."