Man ist versucht, auf den Kalender zu gucken, ob nicht etwa gerade der 1. April ist: Nachdem sich das Brüsseler Kasperle-Theater gerade erst mit dem unsäglichen Glühbirnenverbot blamiert hat, kommt es jetzt mit einer weiteren Ungeheuerlichkeit daher. EIne Lachnummer, wenn es nicht wieder so traurig wäre: Da wird doch offenbar allen Ernstes geplant die Leistung von Grafikkarten für Computer zu begrenzen!
Glühlampe und Grafikkarte - was haben sie gemeinsam? Richtig: Alle beide sind sie böse, böse Stromfresser und damit angebliche Klimakiller!
Wer angesichts der offensichtlichen und an jeder demokratischen Kontrolle vorbei durchgezogenen Verkaufsförderung für gesundheitschädliche und überteuerte Leuchtmittel, die sich Glühlampenverbot nennt, dachte, dass es dümmer nimmer geht, wird nun eines Besseren belehrt. Offenbar kennt die Regulierungswut der Demokratieaushebler und Leutebevormunder in Brüssel absolut keine (Schmerz-)Grenzen: Natürlich aus Gründen des Klimaschutzes (was denn sonst?) sollen in Zukunft Grafikkarten weniger Strom verbrauchen. Und dazu soll die Leistung per Ukas aus Brüssel begrenzt werden.
Ein Hinweis auf einen Artikel zu diesem Thema im Newsteil einer Website für Freiberufler flatterte mir heute per eMail auf die Konsole. Ich habe die Quelle verfolgt und auch tatsächlich den Originalbericht bei WinFuture gefunden. Allerdings kann ich mir diesmal zumindest auf den ersten Blick nicht recht vorstellen, welche Lobby hier bedient werden soll. Angeblich machen sich nämlich die Grafikkartenhersteller auch selbst Sorgen aufgrund des neuesten Schildbürgerstreichs der Europa-Hampelmänner.
Betroffen von der neuen Schnapsidee sind zu allem Überfluss nicht nur zukünftige heiße Eisen, was aufgrund der doch noch recht happigen Preise für HighEnd-Grafikkarten nur einen kleinen Teil der Computeranwender betreffen würde. Die derzeitigen Modelle liegen hingegen noch innerhalb der Grenzwerte, über die geredet wird. In dem Artikel auf WinFuture wird aber auch befürchtet, dass preisgünstigere Modelle betroffen sein könnten, die aufgrund älterer Technologie wenig energieeffizient sind.
Steckt doch eine Lobby dahinter?
Wenn es so ist, wäre sogar vorstellbar, wer hinter den Plänen steckt: Die Grafikkartenhersteller selbst, auch wenn sie jetzt (zum Schein?) wehklagen und lamentieren: Derzeit sind recht ordentliche Grafikkarten zu passablen Preisen zu bekommen, was ja durchaus bedeuten kann, dass die Hersteller nicht mehr allzuviel daran verdienen. Möglicherweise haben die nun bereits eine stromsparende Technik im Ärmel, die aber wesentlich teurer ist, als die der derzeitigen "Mittelklasse-"Grafikkarten und daher bei den Käufern solcher Hardware keine Chance hätte - ähnlich wie es bei den "Energiespar-"Lampen war. Würde man nun aber preisgünstige aber wenig energieeffiziente Karten unter dem Vorwand des Klimaschutzes per Gesetz vom Markt verdrängen, wären die Anwender gezwungen, die teurere aber (angeblich) energiesparende Technik zu kaufen. Ganz genauso wie das Glühbirnenverbot ja bewirken soll, dass die Leute die teuren Giftbirnen anstelle der preisgünstigen aber für die Hersteller weniger profitablen Glühlampen kaufen müssen.