Jeder kennt das Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ von Hans Christian Andersen. Man wird ja auch unwillkürlich daran erinnert, wenn man all diese Dinge liest und hört, die von Politikern und etablierten Medien derart in einem Brustton der Überzeugung vorgetragen werden, dass man sich in der Tat fragt, ob diese Leute nicht womöglich tatsächlich glauben, was sie da daher reden.
Aber woran sieht man eigentlich, dass es sich bei dieser Story um ein Märchen handelt, ja unbedingt handeln muss? Nun, die Antwort ist einfach...
Die Geschichte ist ja – zumindest in ihren groben Zügen – allgemein bekannt: Es geht um zwei Ganoven, die dem Kaiser angeblich wunderschöne Kleider weben und nähen, die allerdings niemand sehen könne, „der für sein Amtes nicht tauge oder unverzeihlich dumm“ sei. Tatsächlich scheint das ganze auch zu funktionieren, denn, als der Kaiser sich vermeintlich in seinen neuen Kleidern, tatsächlich jedoch pudelnackt dem Volke präsentiert, will natürlich keiner zugeben, dass er ganz offensichtlich entweder für sein Amt nichts taugt oder aber unverzeihlich dumm ist.
Wie und warum das Ganze dann ausgeht ist vielleicht weniger bekannt: Schließlich sagt ein Kind „Aber er hat ja gar nichts an!“ und tatsächlich geht es zumindest dem Volk dann auf, dass der Kaiser nackend ist und auch der Kaiser selbst bemerkt den Betrug, als das ganze Volk ruft: "Aber er hat ja gar nichts an!"
Und genau daran sehen wir, dass es sich um eine erfundene Geschichte handeln muss: Wenn in der Realität nicht nur ein, sondern sogar eine ganze Anzahl Kinder schreit, dass der Kaiser nackt ist, nehmen das weder Politik noch die etablierten Medien wahr. Allenfalls, wenn dann doch zu viele Kinder schreien, als dass man es noch ignorieren könnte, finden sich servile Mainstream-Journalisten, welche die Welt darüber informieren, dass tatsächlich einige Kinder behaupten, dass der Kaiser nackt sei und dass die Frage sei, was wohl bei diesen Kindern schief gelaufen ist – so wie zum Beispiel hier auf Spiegel Online.
Denn selbstverständlich habe der Kaiser Kleider an, nur – und das sei ja auch allgemein bekannt – könnten diese von denjenigen nicht gesehen werden, welche für ihre Ämter nicht taugen oder unverzeihlich dumm sind.