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  • : Blog von Volker Wollny
  • : Hier gibt's jede Menge Informationen über heikle und weniger heikle, aber immer interessante Themen: Jagd, Waffen, Fischen, Selbermachen, Garten, Geld Sparen, Freizeit, Hobby, Kultur und was sonst noch dazu gehört
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  • Publizist und Freier Dozent, von Hause aus Ingenieur sowie gelernter Mechaniker und gelernter Maurer, Querdenker, Naturfreund und -nutzer, technisch interessiert aber auch technikkritisch, glaube nicht alles was mir erzählt wird.
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Andreas Quiring  

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Biohof-Gemeinschaft Baum des Lebens

11. März 2009 3 11 /03 /März /2009 09:58

Windjammerromantik, Traumreisen auf Luxusyachten, knallharter Regattasport - Segeln hat viele Seiten und ist so individuell wie die Menschen, die sich diesem Sport verschrieben haben. Ursprünglich einmal war die Seefahrt eine Notwendigkeit, harter Broterwerb für Menschen, die oft keine andere Möglichkeit hatten, ihren Lebensunterhalt zu fristen. Heute ist daraus ein Hobby geworden, man muss nicht mehr segeln sondern darf, wobei moderne technische Hilfsmittel viele Gefahren der Seefahrt überschau- und kalkulierbar machen.

 

Segeln ist ein vielseitige Sache: Vom geruhsamen Schippern auf einem Traditionsschiff bis zur knallharten Regatta mit HiTech-Material reicht die Spanne. dazwischen dürfte für jeden eine passende Art lliegen, Wind, Wasser und Wellen zu erleben...

Die ersten Hobby-Segler

 Im so genannten Goldenen Jahrhundert, der Blütezeit des holländischen Fernhandels, entdeckten wohlhabende Kaufleute, dass man auch zum Spaß segeln kann. Ihre Vergnügungssegler stammten von für das Wattenmeer geeigneten plattbodigen Arbeitsbooten ab, die Seitenschwerter besaßen und als Jachten bezeichnet wurden. Direkte Nachkommen dieser Jachten haben auch heute noch viele Freunde und man sieht sie mittlerweile nicht nur in den Niederlanden sondern an der ganzen Nordseeküste und in manchen anderen flachen Gewässern. Übrigens hat auch die niederländische Königin keine riesige Luxsyacht, sondern ein recht bürgerliches und bescheidenes, traditionelles Plattbodenschiffchen, das auf den Namen "De Groene Draak" (Der Grüne Drache) hört.

Segelromantik pur:  Sonnenuntergang auf dem Bodensee

 Irgendwann schenkten holländische Kaufleute dem englischen König eine der bei ihnen gebräuchlichen Jachten. Der war hellauf begeistert von dem Schiffchen und nervte den ganzen Hofstaat damit, dass er oft schon in aller Herrgottsfrühe aufstand und auf sein Schiff ging, wobei ihn die Offiziellen natürlich begleiten mussten. Auch wenn die Hofschranzen nicht so begeistert waren, machten viele begüterte Engländer es ihrem König nach. Sie legten sich Vergnügungschiffe zu und begannen irgendwann auch um die Wette zu segeln: Aus der Jacht wurde die Yacht und aus dem Vergnügungsegeln der Segelsport.

 Aus den handlichen Vergnügungsbooten wurden riesige Luxusyachten, die sich nur wirklich reiche Leute leisten konnten. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts kamen wieder kleinere Boote für weniger betuchte Leute auf und es bildete sich das, was die "richtigen" Yachties damals gönnerhaft-herablassend als "Kleinsegelsport" bezeichneten und was sich zum heutigen Segeln für jedermann entwickelte.

Hier geht`s knallhart zur Sache: Auf einem Plattbodenschiff bei Wind gegen Strom im Wattenmeer vor dem Afsluitdijk

Segeln lernen

 Um Segeln zu lernen muss man nicht unbedingt an die Küste und auch nicht an einen großen See wie den Bodensee oder die bayerischen Seen. Auch an vielen kleineren Seen, fast überall in unserem Land, gibt es die notwendigen Einrichtungen und oft auch einen Segelclub. Manche Segelvereine veranstalten Segelkurse, die z.B. zum Sportbootführerschein (SBF) Binnen Segel und Motor führen, dem amtlichen Führerschein für kleine Boote. Der SBF Binnen Motor ist vorgeschrieben, wenn man ein Boot mit einem (Hilfs-)Motor von mehr als 5 PS Leistung führen will, der SBF Binnen Segel ist freiwillig. Es empfiehlt sich jedoch, beide Prüfungen abzulegen, wenn man schon einen Kurs macht. Kurse kann man außer bei Vereinen, wo sie in der Regel recht preiswert sind, auch bei kommerziellen Bootschulen machen, die es auch im Binnenland fast in jeder größeren Stadt gibt.

Auch im Hafen ist es schön...

 Während  in anderen Bundesländern alle Segelboote führerscheinfrei sind, benötigt man in Berlin für alle Boote und Surfbretter mit mehr als 3 qm Segelfläche und für alle maschinengetriebenen Fahrzeuge unabhängig von der Antriebsleistung den SBF Binnen Segel bzw. Motor.

 Einen Sonderfall stellt der Bodensee dar: Hier gibt es eine eigene "internationale" Schifffahrtsordnung, die von Deutschland, Österreich und der Schweiz gemeinsam erlassen worden ist. Sie schreibt einen eigenen Führerschein vor, das Bodenseeschifferpatent. Für Wassersportler gibt es hier die Klasse A für Motorbotte über 6 PS und die Klasse D für Segler über 12 qm Segelfläche. Diese beiden Führerscheine bekommt man ohne weitere Probleme auch in die Sportbootführerscheine Binnen Segel bzw. Motor umgeschrieben.

 Wer also in Reichweite des Schwäbischen Meeres wohnt, ist gut beraten, wenn er seinen ersten "nassen" Führerschein dort erwirbt, zumal er dabei noch einen weiteren Vorteil nutzen kann: Auf Wunsch kann man die praktische Patent-Prüfung mit dem Motorboot auch nach den Prüfungsanforderungen des Sportbootführerschein See ablegen. In diesem Falle braucht man nur noch die zugehörige theoretische Prüfung abzulegen um auch noch diesen Schein zu bekommen.

Ganz harte segeln auch im Winter...

 Außer dem für Maschinenfahrzeuge über 5 PS amtlich vorgeschriebenen SBF See gibt es noch amtliche und nichtamtliche Segelscheine für Küsten- und Hochseesegeler. Sie sind freiwillig, werden aber in der Regel von Vercharterern verlangt, diese Scheine erwirbt man in der Regel bei Segelschulen auf entsprechenden Törns, welche auch gleich die erforderlichen Seemeilen bringen und mit einem Prüfungstag abschließen.

 Und wie sieht es mit dem Zeitaufwand aus? Motorbootscheine sind relativ schnell gemacht, beim Segeln dauert es etwas länger. Das liegt nicht zuletzt daran, dass zu einer Segelstunde nicht nur ein Termin wie beim Motorboot. sondern auch der richtige WInd gehört und man daher die Manöver unter Segel oft nicht so zügig und systematisch üben kann wie unter Maschine. Gut beraten ist man, wenn man im Frühjahr mit dem Segelkurs beginnt, denn dann sollte es bis zur Urlaubszeit mit dem Schein klappen.

 

Segelboote, Segeltörns

 Man muss nicht unbedingt ein eigenes Schiff (so nennen Wassersportler auch das kleinste Boot) besitzen um zu segeln. Viele Vereine haben vereinseigene Jollen, die man als Mitglied benutzen kann. Ein einfache Jolle ist gebraucht meist recht günstig zu bekommen und auch ein kleine Yacht muss nicht unbedingt unerschwinglich sein. Wer sich kein eigenes Boot kaufen will, kann auch tage-, wochenend- oder wochenweise Yachten chartern.

 Wer es sich noch nicht zutraut, eigenverantwortlich als Skipper, also als Schiffsführer zu segeln, kann auch bei einem semi- oder ganz professionellen Skipper einen Platz auf einem Törn buchen.  Solche Törns gibt es auch für Anfänger, so dass man hier auch mal in die Seefahrt hinein schnuppern kann, bevor man überhaupt ernsthaft daran denkt, einen Schein zu machen.

Plattbodenschiffe im Hafen von Hoorn in den Niederlanden

 Vor allem die Törns auf den großen niederländischen Plattbodenseglern sind für Leute ausgelegt, die (noch) nicht viel vom Segeln verstehen. Wenn man eine größere Gruppe zusammenbekommt oder sich einer solchen anchließen kann, bekommt man hier sehr viel für sein Geld. Die Unterbringung ist einfach und für die Verpflegung sorgt die Crew selbst. Dafür ist man bei diesen Törns mit ca. 200 Euro pro Person und Woche dabei, wozu noch die Bordkasse für die Verpflegung kommt. Typischer Weise sind diese Schiffe für ca. 20 bis 30 Törngäste ausgelegt, eignen sich also für Schulklassen, Vereinsausflüge und dergleichen. Inwieweit die Gäste beim Segeln mithelfen, richtet sich hier nach deren Wünschen: Es handelt sich bei den typischen Plattbodenschiffen um alte Frachtsegler, deren Ladräume für die Gäste ausgebaut sind. Sie sind dafür ausgelegt, dass sie von einem Schiffer und seinem Maat gesegelt werden können, was früher die übliche Besatzung war. Mithilfe von den Gästen ist aber sehr gern gesehen und steigert das Segelerlebnis und den Spaß an der Sache erheblich.

 Oberhalb dieser "Einsteigerklasse" gibt es jede Menge Segelreisen bis hin zu Kreuzfahrten auf luxuriös ausgestatten Windjammern, Ferntörns und gar Weltumsegelungen auf kleinen und großen Schiffen. Neben den kommerziellen Angeboten gibt es auch Mitsegelgelegenheiten, von denen man über Segelbörsen im Internet oder auch durch persönliche Kontakte erfahren kann.

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Kommentare

S
<br /> Es würde mich interessieren, wie lange man für diesen "nassen" Führerschein benötigt. Gibt es dort Vorgaben?<br /> <br /> <br />
Antworten
F
<br /> <br /> Also, soweit ich weiß, gibt es keine Vorgaben. Allerdings sollte ein Bootsführerscheinkurs doch wenigstens 12 Abende dauern, besser 15. Beim Segelführerschein sind halt einige Segeltage<br /> notwendig. Und das kann sich ziehen, weil ja nicht unbedingt imemr dann Wind ist, wenn man Zeit hat zu segeln.<br /> <br /> <br />  Wenn man einen Segelschein bis zum Hochsommer haben will, sollte man daher im zeitigen Frühjahr, besser schon im Winter mit der Theorie anfangen und mit dem Segeln sofort, wenn die Umstände<br /> es erlauben (Wetter, Hafen geöffnet etc.).   <br /> <br /> <br /> <br />
A
<br /> Interessanter Beitrag,tolle Bilder.<br /> Danke für diese Info.<br /> <br /> <br />
Antworten
N
Segeln würde ich auch sehr gerne, aber bei Frankfurt mitten in Deutschland ist es kaum möglich. Ich wüßte zumindest nicht, wo ich es lernen / ausüben können.
Antworten
F
<br /> <br /> Irgend einen Tümpel gibt es garantiert irgendwo. Ich habe es zum Beispiel auf einem kleinen Stausee mit ein paar Hektar Wasserfläche gelernt. Einfach mal im Internet rumgucken. z.B. hier:<br /> <br /> <br /> Segelzentrum Frankfurt<br /> <br /> <br /> <br />